Werkvertrag wegen Preiserhöhung vor Finanzierung sinnvoll?

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Thomas88

Hallo liebe Hausbauer/innen,

wir haben folgende Situation.
Wir bekommen ein Grundstück in einem Baugebiet, dass gerade erschlossen wird (ca. 100 Parzellen). Voraussichtlich wird ab August 2022 das Grundstück zur Bebauung freigegeben. Wir haben nächste Woche unseren Notartermin um das Grundstück zu kaufen wovon wir einen Teil mit einem variablen Darlehen finanzieren.

Nebenbei haben wir auch schon mit der Hausplanung angefangen und haben aktuell ein Angebot vorliegen. Wir fragen uns, ob es jetzt schon Sinn macht, den Werkvertrag zu unterschreiben? Aufgrund der aktuellen Situation sagt der Anbieter, dass die Preise weiter steigen werden und er das dann an uns weitergeben muss, wenn wir nicht die nächsten Tage unterschreiben. Weiterhin wäre es für uns nicht vorteilhaft jetzt schon eine Finanzierung abzuschließen, da wir ja sonst ziemlich hohe Bereitstellungszinsen zahlen müssten bzw. einen Zinsaufschlag bei 2 jähriger Bereitstellung. Auf der anderen Seite haben wir das Risiko steigender Zinsen, wenn wir mit der Finanzierung bis nächstes Jahr warten.
Ist es überhaupt üblich die Finanzierung nach der Unterschrift des Werkvertrags zu machen, wenn noch so viel Zeit ist?
Das Ganze ist ein bisschen wie eine Zwickmühle. Was würdet ihr uns empfehlen?
Viele Dank!

Grüße
Thomas
 
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Zaba12

Meistens gilt diese ominöse Preisgarantie max. 12 Monate, wenn überhaupt. Also lass Dich nicht mit so blöden Argumenten unter Druck setzen.

Es ist wie es ist, Du bist einfach zu früh dran und es wird Dir fast kein GU in der aktuellen Situation 18 Monate alte Preise garantieren.
 
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ArtemR90

Hi,

wir können aus erster Hand berichten, dass diese Werkverträge nicht immer hinhauen wie sie sollen. Uns wurde auch eine Preisgarantie von 12 Monaten versprochen. Dumm nur, dass nicht klar definiert ist, bis wann genau diese Preisgarantie gilt. Prüf mal nach, ob die Preisgarantie bis Planungsbeginn/Baubeginn etc. gilt und konfrontier damit deinen potentiellen Bauträger und halte das ggf. schriftlich fest. Wenn ihr jetzt unterschreibt und erst im August 2022 bauen könnt, wird der Bauträger euch so oder so eine Preiserhöhung aufdrücken. Wenn ihr nicht unterschreibt und mehrere Angebote eingeholt habt, seid ihr zumindest bei Preisverhandlungen der jeweiligen Angebote am längeren Hebel. Ich bin zwar kein Experte was die Baukosten angeht, aber momentan bewegen sich die Baukosten auf einem Höhenflug. Ob diese in einem halben Jahr weiter gestiegen sein werden, bezweifle ich fast. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren. Vielleicht spricht aus mir auch der blanke Optimismus.
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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