Ungewöhnlich dünne Giebelwand oder normal für 1981?

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S

Schroedi

Hallo liebes Forum,

wir stehen kurz vor dem Kauf eines Split-Level Reiheneckhauses aus 1981. Die Begehung war sehr positiv. Das Haus scheint eine gute Grundsubstanz zu haben. Das Dach wurde seit dem Baujahr nicht angerührt und ist dicht. Der Keller ist trocken, hat Bauartbedingt nur an zwei Seiten Kontakt zum Erdreich. Horizontale Bitumenabdichtung vorhanden. Vertikale Abdichtung durch Dichtschlämme. Pumpensumpf vorhanden. Fenster sind nur an den Giebelseiten vorhanden. Vorne Weru Fenster sowie eine neue Haustür aus 2014, hinten noch aus dem Baujahr. Heizung ist auch aus 1981 und soll durch WP ersetzt werden. Im ganzen Haus gibt es eine Wasserfußbodenheizung. Der Rest sind gewöhnliche Renovierungsarbeiten.

Nun habe ich mir mal die Bauakte angesehen und bin etwas erschrocken. Die Seitenwände nach außen und zum Nachbarhaus bestehen aus dickem Kalksandstein. Die Giebelwände nur aus einer rund 10cm dicken Wand bestehend aus (von innen nach außen) 12mm Rigips, 80mm Dämmung aus Mineralwolle und 6mm Eternit. Drumherum ist ein Holzständerwerk (soll nach Fachwerk aussehen).

Ich stelle mir jetzt folgende Fragen:
Für 1981 energetisch sicher ausreichend aber nach heutigem Stand ja eher veraltet. Kann man das dennoch so lassen?
Muss ich damit rechnen, dass in den Eternit Platten Asbest verarbeitet wurde oder war das Anfang der 80er schon am abklingen?
Wenn Asbest drin ist, muss oder sollte ich es dann auf jedenfall ersetzen?

Die Gieblewände anzupassen würde wahrscheinlich die Kosten sprengen, daher meine Frage. Von diesem Haustyp stehen in der Siedlung etwa 30 bis 40 Stück. Mit Ausnahme von vielleicht 3-4 Häusern haben alle noch genau diese Konstruktion.

Danke für eure Meinungen.
 
J

Joedreck

Du MUSST gar nix tauschen. Es ist auch gar nicht schlimm, wenn die Platten Asbest enthalten und dran bleiben. Der wird nur gefährlich, wenn er nicht mehr gebunden ist. Dh solltest du es abbauen wollen, müsstest du entsprechende Sicherheitsvorschriften beachten, oder eine Fachfirma dran lassen.
Mindestens genauso wichtig wie die Dämmstärke ist vor allem die Luftdichte. Das sollte gegeben sein, sonst kann man sich jede Art der Dämmung sparen.
 
S

Schroedi

Was verstehst Du unter Giebelwand?
Ich vermute mal, Du meinst den unbeheizten Dachboden? Denn anders schreibst Du:
Nein ich meine schon Giebelwand. Siehe Foto:

Modernes Fachwerkhaus mit weißem Putz, dunklen Holzbalken, Treppenaufgang und Caravan davor


Links und rechts die Seitenwände sind aus dickem Kalksandstein. Vorne und hinten, also die Giebelseiten von Dachspitze bis runter über der Garage besteht die Außenwand aus oben genannten Materialien mit einer Dicke von gerade einmal 10cm. Die braunen Balken, die man sieht, sind das Holzständerwerk. Wir überlegen gerade, ob es Sinn macht die Rechtecke innen zu öffnen, tiefer abzukoffern, auf insg. 140mm Dämmung zu erhöhen und dann doppelt beplankt wieder zu schließen. Man verliert nach innen zwar ein paar cm Wohnraum aber die Dämmleistung wird verbessert? Dicht war augenscheinlich alles.

Ich weiss aber auch nicht wie das damals gebaut wurde. Also wie man die Eternitplatte da befestigt hat und alles abgedichtet hat. Das steht leider nicht in der Bauakte.
 
S

Schroedi

Du MUSST gar nix tauschen. Es ist auch gar nicht schlimm, wenn die Platten Asbest enthalten und dran bleiben. Der wird nur gefährlich, wenn er nicht mehr gebunden ist. Dh solltest du es abbauen wollen, müsstest du entsprechende Sicherheitsvorschriften beachten, oder eine Fachfirma dran lassen.
Mindestens genauso wichtig wie die Dämmstärke ist vor allem die Luftdichte. Das sollte gegeben sein, sonst kann man sich jede Art der Dämmung sparen.
Stimmt natürlich. Aber wenn wir innen jetzt einmal alles fit machen, würde es sich ja anbieten den Dreck nur ein Mal zu haben. Hinten müssten alle Fenster neu, Böden neu etc.
 
R

Rübe1

Ups. Das ist ja ehrlich gesagt, unter aller Kanone.

Gebäudeenergiegesetz Sanierungspflicht für Käufer innerhalb von 2 Jahren.

Fassade: fasst Du die Fassade (also die Giebelwände) an, und "bearbeitest" Du mehr als 10 % der Fläche, ist die gesamte Fassade auf Stand Gebäudeenergiegesetz zu bringen, U-Wert 0,24.

Ich würde, bevor ich meinen Kaiser Wilhelm irgendwo druntersetze, das Ding erst mal mit einem Energieberater durchgehen und Möglichkeiten (auch Förderungen) durchkaspern. Ja, kostet, weiß ich. Aber lieber jetzt, bevor die große Überraschung kommt. Oder ist der Kaufpreis bereits so interessant, daß die Verkäufer das schon "eingepreist" haben?

Asbest: dürfte da mit ziemlicher Sicherheit drin sein. Genaues aber erst mit Test.
 
Zuletzt aktualisiert 18.12.2025
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