Schall von oben in Neubauwohnung

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M

mcmon

Hallo zusammen,

nachdem ich nun schon einige Beiträge gelesen habe, mich im Internet schlau gemacht habe möchte ich mein Anliegen bzw. meine Probleme hier schildern und hoffe, dass mir einer von Euch Tipps geben kann.
Ich bewohne in einem selbstgebauten Zweifamilienhaus das Erdgeschoss, die Wohnung über mir habe ich ich vermietet. Nun merke ich seit einiger Zeit einige mehr oder minder störende Geräusche aus der oberen Wohnung, u.a.:

- Trittschall (dumpfes Geräusch) beim Gehen in fast allen Räumen [Boden ist Laminat bzw. in Küche und Bad Fliesen]
- Wenn oben die Fenster auf bzw zu gemacht werden kommt der Schall über die Wand
- Sogar das auf und zuziehen des Vorhangs im Schlafzimmer kann ich morgens hören [der Mieter hat die Vorhangstangen an die Wand montiert]
- Ebenfalls teilweise das Betätigen des Lichtschalters und das Öffnen und Schließen einer Schrankschublade im Schlafzimmer [Schrank steht an der Wand]

Der Laminat besitzt integrierte Trittschalldämmung (2mm), von der Wand wurde ca. 1 cm Abstand eingehalten

Gerade morgens im Schlafzimmer und abends im Wohnzimmer sind diese Geräusche doch sehr nervend und auf Dauer nicht aushaltbar.
Habt Ihr Tipps
a.) woran das liegen kann bzw welches die Störfaktoren sind
b.) was dagegen getan werden kann?

Für den Trittschall sehe ich die Möglichkeiten entweder oben Boden raus und mehr Trittschall drunter oder bei mir im EG Decke abhängen, was ist effektiver bzw. noch machbar?
Was kann gegen die Schallübertragung durch Vorhang/Schrank getan werden? (kommt über die Wand)

Außerdem höre ich, wenn ich im Wohnzimmer und Schlafzimmer bin, das Öffnen und Schließen der Eingangstür im Treppenhaus - habt ihr hier Tipps?

Ich weiß echt nicht, was ich tun soll - da gibt man viel Geld für ein Neubau aus, steckt viel Zeit und Energie rein und dann sowas...

Ich danke euch im Voraus für Eure Antworten!

VG
mcmon
 
Der Da

Der Da

Das klingt alles danach, dass während des Baus kein Augenmerk auf die Schallentkopplung der beiden Wohneinheiten gelegt wurde. So sollte nicht nur der Boden Trittschallgedämmt sein, sondern auch der Estrich von der Wand entkoppelt werden. Bei uns war das ein blauer Schaumstoff, der Ringsherum verlegt wurde.
Dann sind 2 mm Trittschall fast schon zu vernachlässigen, vor allem bei Laminat. Ich denke ein Korkboden eignet sich hier besser.

Viel wirst du nicht machen können, wenn es nicht sehr teuer werden soll. Das hätte alles im Rohbau beachtet werden sollen.
Wie wurde denn gebaut? Wie lange ist es her, hat man was vereinbart zum Schallschutz, kann das Bauunternehmen noch in Regress genommen werden?

Du wirst deinem Mieter kaum verbieten können seine Vorhänge zuzuziehen, oder den Lichtschalter zu betätigen. Auch Schubladen wird er weiter nutzen müssen.

Was man versuchen kann:
Direkten Kontakt zur Wand vermeiden, eventuell Abstandhalter aus Gummi montieren. Genauso unter die Schrankfüße.

Wenn jemand so Lärmempfindlich ist, frage ich mich aber, wieso ein Zweifamilienhaus gebaut wurde...
 
M

mcmon

Der Estrich wurde mit blauem Schaumstoff entkoppelt, gebaut wurde mit Poroton. Natürlich kann ich nicht verbieten Lichtschalter oder sonstiges zu tätigen, das ist schon klar - ein erster Schritt ist sicher gummigelagerte Abstände zu Wand und Decke zu installieren. Aber mal unabhängig vom Preis, was wären den Optionen?
- neuer Boden im OG ?
- Decke abhängen und Schallisolieren?

Kann der Schallübertrag trotz Dämmstreifen evtl durch Fußbodenleisten übertragen werden?

Normalerweise bin ich nicht lärmempfindlich - ich habe vorher schon in einem Mehrfamilienhaus gewohnt, da wars bedeutend ruhiger bzw nicht...
Danke für Eure Antworten!
 
Der Da

Der Da

naja wenn schlampig gearbeitet wurde reicht ein Bereich der ausgelassen wurde, und schon hast du eine Körperschallübertragung. Bei Doppelhäusern passiert das gerne bei den in der Wand verankerten Treppen.... da wird dann die Schalldämmung zwischen den Häusern eingespart... Und schon klingt es, als würde eine Elefentenherde durchs Haus trampeln, wenn der Nachbar rasch die Treppe runterpoltert

Ich bin kein Fachmann, eventuell hier mal wirklich einen Bausachverständigen beauftragen. Der weiss entweder, was man tun kann, oder erkennt den Baupfusch, sofern man das noch erkennen kann.
 
M

mcmon

Vielen Dank für deine Antwort! Ich werde mich um einen Bausachverständigen kümmern bzw. einem Bauakustiker, der mögliche Ursachen identifizieren kann...in der Hoffnung, dass wir dem entgegenwirken können.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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