Parkett von Flur in Zimmer durchlegen

4,80 Stern(e) 4 Votes
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
Sie befinden sich auf der Seite 3 der Diskussion zum Thema: Parkett von Flur in Zimmer durchlegen
>> Zum 1. Beitrag <<

P

Parvus6

Hallo Fragesteller.
Das ist ja mutig, ohne entsprechende Kenntnisse sofort mit einer flächigen Verklebung von Mehrschichtparkett die Verlegekarriere beginnen zu wollen.
Sagen wir es einmal in verständlicher Form so:
Wenn Du die Themen Untergrundvorbereitung, den Umgang mit einem nach Auftrag nur in einem bestimmten Zeitfenster zu verarbeitenden Klebstoff beherrschst, dann könnte das etwas werden mit der Parkettverlegung im DIY-Verfahren.
Das Thema "Abnutzung der Kammzahnung" durch Verschleiß sollte Dir ebenfalls bekannt sein.
Weshalb ich dies am ANfang schreibe?
Weil ich in meiner beruflichen Tätigkeit ausreichend in Wohnobjekten Schadensfälle an Estrichen und Fußböden, auch an Parkett, zu bewerten hatte, wo eben die Fachkenntnisse des Verarbeiters/Verlegers berechtigt bestritten werden mussten.
Wie ein anderer Antwortgeber (BBaumeister) bereits ausführte, gilt es eine Menge zu beachten.
Dass beispielsweise die Wände zueinander weder exakt rechtwinklig stehen noch ausgeschlossen werden kann, dass die Wandflächen an den gegenüberliegenden Ecken gleiche Distanzen zueinander haben, der Raum damit links um Zentimeter größer oder kleiner sein kann als an der gegenüberliegenden Seite.
Du solltest auch berücksichtigen, dass Du (auch bei flächiger Verklebung) eine Randfuge von mind. 5mm frei lässt. Und dass Du (bei der Längsverlegung, welche im Plan angedeutet wurde) möglichst mit der halben Elementbreite an den Seitenwänden der beiden Kinderzimmer ankommen musst. Nur Laien fangen an zu verlegen (hier auch noch VERKLEBEN, ohne Chance auf spätere Korrektur) und merken dann, dass sie seitlich mit 1 cm + 0,5cm Randfuge ankommen.
Korrekt wäre zunächst, die Zimmer auf ihre Breite auszuloten, die Raumbreite minus 10mm durch die Elementbreite zu dividieren und den Nachkomma-Wert mit der Elementbreite zu multiplizieren.
Dann erhältst Du die Streifenbreite, mit welcher Du ankommen würdest, wenn die erste Elementreihe ohne weitere Prüfung verlegt würde.
Bei durchgehenden Zimmern muss -soweit es sich um kleinere Wohnräume wie in diesem Fall handelt- keine Bewegungsfuge zwischen den Räumen ausgebildet werden. Die wird bei der Verlegung angelegt - und nicht etwa hinterher geschnitten. Das führte zu "Murks hoch zehn".
Schnurschlag über Kinderzimmer, Flur und Schlafraum, um das Ergebnis der Breitenmessung (der Elemente) auf die anderen Räume übertragen zu können und zugleich eine gerade Verlegelinie zu erhalten.
----------------------
Wenn nach diesen berechtigten Anmerkungen immer noch die reine Lust an einer Eigenverlegung besteht, wünsche ich viel Erfolg!!
Gruß: KlaRa
Witzig das du davon ausgehst, dass ich noch nie einen Parkett verlegt/verklebt habe. Ich hatte davon nichts erwähnt. Trotzdem danke für deine interessanten Anmerkungen.

Schöne Grüße
 
Y

ypg

B

BBaumeister

Witzig das du davon ausgehst, dass ich noch nie einen Parkett verlegt/verklebt habe. Ich hatte davon nichts erwähnt. Trotzdem danke für deine interessanten Anmerkungen.

Schöne Grüße
Naja, also die Frage, ob die Nut immer unten liegen muss oder man es auch andersherum verbinden kann, ließ ehrlich gesagt nicht auf einen Meisterbrief schließen. Es ist auch jedem überlassen, wieviel er sich zutraut. Richtig ärgerlich wird es aber, wenn man dem guten Geld am Ende noch schlechtes hinterher werfen muss. Ich weiß nicht, in welcher Preisklasse sich dein Parkett bewegt. Wir hatten damals 60 € pro qm bezahlt plus Kleber, Grundierung, Werkzeug (Kapp-Zug-Säge), Fußleisten, Ausgleichsmasse, Estrichklammern etc. In Summe haben wir Material für gut 8.000 € Material gekauft und das ist einfach sehr viel Geld, falls man hinterher an den Punkt kommt, an dem man alles wieder herausreißt und dann nochmal neu macht oder halt machen lässt.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
"Naja, also die Frage, ob die Nut immer unten liegen muss oder man es auch andersherum verbinden kann, ließ ehrlich gesagt nicht auf einen Meisterbrief schließen."
Einmal aus der Praxis ableitend würde es sich "recht schwierig" darstellen, ein mit Seitenverriegelung versehenes Parkettsystem (trivial: Klickparkett) mit der Nutseite zur Wand, damit die Feder zur Rauminnenseite hin zeigend zu verlegen.
Weil eben die Verriegelungen so funktionieren, dass die Federseite schräg in die Nutflanke eingeschoben und dann nach unten "geklickt" wird.
Wenn das -allen Praxiserfahrungen zum Trotz- ggf. auch anders herum funktionieren sollte: Bitte bei mir melden, damit die Fachwelt revolutioniet werden kann :)
Und ja, einem Meister sollte diese Erkenntnis schon bekannt sein. Einem (ausführenden) Gesellen allerdings auch!
Humorvoll grüßt: KlaRa
 
S

Seppl's Häusle

Mal weg vom Fachsimpeln über die technische Ausführung, ist es nicht auch schöner das ganze in Blickrichtung und mit dem Lichteinfall zu verlegen, also genau entgegen deiner geplanten Verlege-Richtung?
Das lässt meiner Info nach die Räume größer wirken.
Ich würde mir das so nochmal überlegen und einfach mit gleicher Richtung jeden Raum einzeln verlegen und mit einem sauberen Türübergang als Aluminium-Profil o.ä. arbeiten...
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
Im Forum Parkett gibt es 277 Themen mit insgesamt 2715 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben