Hausbauvorhaben realistisch

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Nigrin

Hallo zusammen,

ich wollte bei euch erfahrenen Forumnutzern mir kurz den Rat holen ob meine Bauplanung sinnvoll ist.

Kurz zu den Daten.

Ich 33 meine Frau 33 eine Tochter 3 möchten gerne einen Bungalow mit ca. 150m2 bauen lassen. Ich hätte ein Grundstück mit 649m2 Fläche.
Wir hätten gerne beim Haus noch ca. 100 m2 Garten

Einkommen.
Ich 3.000 €
Sie: 1.900 €
Eigenkapital: 45.000€
Reserven 20.000 €

Wir haben ein Angebot für ein Fertighaus von 310.000€ so wie wir es wollen.
inklusive aller Kosten (Grundstück/Notar/Gärtner/Bodenplatte/Haus ect. ) haben wir ein Budget von 485.000€ geplant.
Dies wollen wir mit ca. 1.400€ mtl. rückzahlen.

1. Frage: Reicht das Grundstück für unsere Bedürfnisse
2. Frage: ist unsere Budgetplanung sinnvoll und realistisch?

Der Herr vom Fertighaus meinte das es gut möglich ist. ABER Ich hätte sehr sehr gerne auch mal eine "neutrale" fachmeinung dazu.

Vielen Vielen Dank vorab für euer Feeback.

Beste Grüße

Andreas
 
L

Legurit

Traut ihr euch 2000 € Rate zu? (ich würde es euch zutrauen - kenn aber eure Ausgabenstruktur nicht) - 1400 € wären mir zu wenig.
Grundstück sollte 100 m² abwerfen... wobei ich auch hier nicht weiß wie wo was (das alles fehlt)
 
MarcWen

MarcWen

Traut ihr euch 2000 € Rate zu? (ich würde es euch zutrauen - kenn aber eure Ausgabenstruktur nicht) - 1400 € wären mir zu wenig.
Bei 2% Tilgung können ~1.500 Euro Rate hinkommen. Erst mal klein anfangen, 5% Sondertilgung pro Jahr mit rein und erst mal die ersten 2-3 Jahre über die Bühne bringen. Dann sollte etwas Ruhe eingekehrt sein und es sollte auch noch gut was für Sonderzahlungen abspringen, oder eben die Tilgung hoch setzen.
 
Y

ypg

Ihr werdet mehr wie Hundert Quadratmeter Garten haben. Außer natürlich, ihr wollt noch eine riesige Einfahrt...
Grundsätzlich sollte man sich da den Lageplan vornehmen und alle Objekte wie das Haus, Garage, Zuwegung etc mal einzeichnen.
 
L

Legurit

Wenn ich 440 T€ mit 1400 € im Monat bei gutmütig angenommenen 2% Zinsen bis zum Laufzeitende annehme seid ihr bei 38 Jahren - also zu eurem 71sten Geburtstag.
Bei 2000 € im Monat wären es 23 Jahre - also bis ihr 56 seid.
Klar verdient ihr später mehr und sondertilgt brav... aber ja, just saying.
 
G

garfunkel

Eine Finanzierung bei der man darauf spekuliert die Sondertilgungen jedes Jahr zu zahlen um einigermaßen zeitig fertig zu werden würde ich nicht machen.
Dazu ist es meiner Meinung nach auch einfach utopisch zu glauben, dass die Zinsen die nächsten 20-40 Jahre so niedrig bleiben.
Halte ich für ein gefährliches Pflaster.
Das kann einem schnell mal das Genick brechen wenn die Zinsen nach 10 Jahren doch wieder bei 7% oder mehr sind.
Würde auch nicht zwingend bei der Finanzierung darauf spekulieren das man in x Jahren mehr verdient. Das mag zwar stimmen, aber das Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten ist dann nicht zwingend so viel besser wie jetzt.

Ich finde auch Finanzierungen die über 20 oder 25 Jahre gehen nicht sinnvoll. Das ist ein ganz schöner Brocken den man da dann mit sich herumschleppen muss.
Bei der Gehaltslage von euch beiden sollte das ganze aber drin sein.
Nur würde ich mir auch überlegen was passiert wenn mal ein Gehalt von euch ausfällt und das über einen längeren Zeitraum, könnt ihr es euch dann noch leisten?
Gilt besonders dann wenn ihr beide um die 50 seid. In dem alter wird es schwer einen Job bzw. einen gut bezahlten Job zu finden und wenn dann noch ein fetter Brocken an Restschuld steht kommt man eventuell ins Straucheln und das soll ja gerade in dem alter nicht passieren.
Ich persönlich würde z. B. Finanzierungen für eine Immobilie so ansetzen, dass ich mit spätestens 50 fertig oder fast fertig bin mit zahlen. Mir wäre das sonst zu risikoreich bzw. wäre mir die Wertschöpfung nicht hoch genug.
Ich investiere aber auch lieber in eine Wohnung, da ich ein Haus einfach nicht brauche. Mir langt das, ich kann es sehr bequem bezahlen und muss in Sachen Freizeitgestaltung/Urlaub und sonstigem Spaß der Geld kostet kein Abstriche machen. Dazu bin ich auch weit unter 20 Jahren mit abzahlen fertig.
So ist mir das Leben lieber, sowas muss aber jeder für sich selbst festlegen.

Um die Fragen zu beantworten.
1. Frage: Reicht das Grundstück für unsere Bedürfnisse
Auf einem Grundstück mit 650m² sollte man das locker hinbekommen.
250m² Haus
36m² Doppelgarage
36m² Einfahrt
50m² Terrasse
310m² Garten
(Je nachdem was ihr so plant)

2. Frage: ist unsere Budgetplanung sinnvoll und realistisch?
Ich finde den Preis teuer oder täuscht mich das? Habt ihr einen Keller dabei, oder irgendetwas besonderes?
Kenn mich damit eigentlich nicht so aus wenn ich ehrlich bin, aber ein Haus/Bungalow der nur ein Stockwert hat kostet dann so viel?
Was sagen andere Angebote?

Ich finde ihr solltet euch genau überlegen wie ihr das machen wollt. Wenn man nach der Faustformel für Miete geht, welche besagt, dass die Miete 1/3 des Gehalts nicht überschreiten sollte dann wäre bei euch 1633€ drin. Für ein Eigentum kann man sicherlich auch etwas mehr bezahlen, da eben Eigentum. Also könnten vielleicht auch 2000€ drin sein was 20 Jahre bezahlen heißt. Aber nur wenn alles so bleibt wie es ist.


Ich habe zwei Fälle im Freundeskreis gesehen bei denen die monatliche Rate zum allgegenwärtigen Begleiter wurde. Wenn die Urlaube mal ausfallen müssen, das ein oder andere Hobby kürzer treten muss oder die allgemeine Lebensqualität Abstriche macht ist es einfach kein angenehmes Leben mehr.

€: sind die Angaben vom Gehalt Netto oder Brutto?
Will keinem Angst machen oder dergleichen, wahrscheinlich könnt ihr euch das schon leisten. Aber man sollte einfach wissen was man tut und nichts überstürzen
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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