Empfehlung für Aufbau der Dachbodendämmung

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Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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BugsBunny

BugsBunny

Vielen Dank für deine erneut ausführliche und sehr hilfreiche Antwort!

Verwirrt bin ich jetzt nur noch bei der Frage, welcher konkrete Aufbau in meinem Fall möglich bzw. empfehlenswert ist (d.h. ohne Betondecke und vorhandene Dampfbremse). Was ich soweit glaube verstanden zu haben:

Aufbauoption 1) Dielen weg, zu geringe Glaswolle Dämmung raus, Dampfbremse rein und ordentlich verkleben etc, Zwischendämmung mit Mineralwolle auf die komplette Höhe der Balken, Rauhspund, begehbare Mineralwolle Platten, Spanplatten

Aufbauoption 2) Bestehenden Aufbau belassen, begehbare Mineralwolle Platten, Spanplatten (aber nicht sicher, da du auch meintest, dass du mit Mineralwolle Platten ohne Dampfbremse vorsichtig wärst und Spanplatten auch nicht da nicht diffusionsoffen?)

Die erste Option scheint mir die saubere/"ordentliche" zu sein, ist aber aufwändiger. Wie kann ich meine Geschossdecke dämmen, ohne den bestehenden Aufbau und die vorhandene geringe (aber immerhin) Dämmung abbauen zu müssen? Da keine Dampfbremse vorhanden ist, kommt wohl nur eine diffusionsoffene Lösung in Frage?!

Beim Dach haben wir aktuell nur Heraklit unter den Ziegeln, d.h. ich könnte dort einfach "klassisch" eine Zwischendämmung mit Mineralwolle machen und dann innen Dampfbremsfolie, richtig?
 
BugsBunny

BugsBunny

Die Treppenöffnung ist im unbeheizten Treppenhaus, d.h. da werde ich die bestehende Lucke sicher abdichten, aber muss - denke ich - keinen besonderen Aufwand betreiben.
 
D

dertill

Was ich soweit glaube verstanden zu haben:
hast du richtig verstanden. Wobei ein Aufbau auf die Vorhandenen Dielen nur Sinn macht, wenn die Sparren vollständig aufgefüllt sind. Sonst hast du eine Luftschicht dazwischen, die garantiert irgendwo durchlüftet wird - alles was darauf liegt ist dann nicht mehr dämmend.
Die erste Option scheint mir die saubere/"ordentliche" zu sein, ist aber aufwändiger.
Ja das ist meistens so :) Pfusch ist immer einfacher.
Wie kann ich meine Geschossdecke dämmen, ohne den bestehenden Aufbau und die vorhandene geringe (aber immerhin) Dämmung abbauen zu müssen?
Wenn wie beschrieben der Hohlraum zwischen den Sparren vollflächig gefüllt ist, kannst du oben drauf einfach Holzfaser mit verdichteter Oberfläche nehmen ohne zusätzliche Spanplatten. Oder nicht begehbar Mineralwolle oder Holzfaserweichmatten, die sind dann aber gar nicht begehbar - dafür kosten die bei 100mm Stärke vielleicht 5€/m².

Wenn aber bereits der Hohlraum aufgefüllt ist (140-200mm schätze ich wird der Sparren dick sein), würde ich oben drauf nochmal 100mm Holzfaser begehbar machen, ist am einfachsten - ganz ehrlich sind aber 140mm voll gedämmt auch nicht von schlechten Eltern. Da wird sich durch zusätzliche Dämmung nicht mehr so viel ändern.

Beim Dach haben wir aktuell nur Heraklit unter den Ziegeln, d.h. ich könnte dort einfach "klassisch" eine Zwischendämmung mit Mineralwolle machen und dann innen Dampfbremsfolie, richtig?
ja genau. Die zu dämmende Fläche ist aber deutlich größer als der Boden und die Giebelseiten bekommst du so nicht warm. Da würde ich eher nur die Bodengefache voll dämmen - außer du willst einen warmen Dachraum.

Gibt es Schrägen im Obergeschoss? Sind die gedämmt? Kommt man dort vom Dachraum aus ran?
 
BugsBunny

BugsBunny

OK, so langsam ergibt sich für mich ein schlüssiges Bild ;)
Das heißt, um ganz sicher zu gehen: Wenn der Hohlraum gefüllt ist, kann ich einfach Holzfaser mit verdichteter Oberfläche. Und brauche dann gar keine Dampfbremse (wird fast überall empfohlen, deswegen meine Verwunderung)?!

Schrägen im Obergeschoss: Ja, die gibt es leider und leider kommt man da nur von außen dran. Ob die gedämmt sind weiß ich nicht sicher. Wenn, dann vermutlich auch nur mit Heraklit Platten...

Unten anschließend an die Schräge hat das Obergeschoss noch eine hinterlüftete Vorhangfassade ohne bzw. mit wenig Dämmung (konnte ich auch noch nicht drunterschauen, war mir zu heikel mit dem Hochsteigen). Das muss ich vermutlich auch nochmal angehen (hier hat sich auch schon die gleiche Frage nach dem Aufbau bei mir gestellt), aber anscheinend ist eine solche Fassade aus Dämmsicht ja grundsätzlich recht vorteilhaft da langlebig und gute Dämmeigenschaften (wenn man dann mal die 20cm Dämmung dran hat, bei uns aktuell vermutlich eher wenige cm).
 
D

dertill

Wenn der Hohlraum gefüllt ist, kann ich einfach Holzfaser mit verdichteter Oberfläche. Und brauche dann gar keine Dampfbremse (wird fast überall empfohlen, deswegen meine Verwunderung)?!
Der nach außenhin diffusionsoffene Aufbau heißt nicht, dass eine Dampfbremsfolie auf der Innenseite überflüssig ist.
Es gibt durchaus diffusionsoffen konstruierte Dächer und Geschossdecken, hier sollte man aber wissen was man tut und den physikalischen Hintergrund, Temperatur- und Taupunklinien kennen und handwerklich nicht zwei linke Hände haben und sorgsam arbeiten. Dann ist das eine tolle Lösung.
Wichtig ist, dass nirgends eine Taupunktunterschreitung statt findet. Das kann aber bei unvollständiger Ausfüllung von Gefachen und Ecken gut passieren und dann hast du den Salat. Mit Dampfbremse ists definitiv sicherer. Wenn du die alte Wolle oder was auch immer da jetzt drin ist, raus holst, tu dir den gefallen und bringe gewissenhaft eine Dampfbremsfolie mit sd-Wert um die 3-10m an.
Wenn du einfach nur Holzwolleplatten oben drauf legst und bisher ist nix passiert, wird auch hinterher nix passieren.​
 
Zuletzt aktualisiert 19.04.2024
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