Ablehnung Gewährleistung - Entkopplungsmatte

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F

fL0ooor

Hallo,

wir bauen gerade ein Einfamilienhaus mit einem GU. Ende des Monats wird der Estrich eingebracht. Ich habe von meinem GU jetzt ein Zusatzangebot für die Mehrkosten unserer Fliesenauswahl erhalten. Für das EG haben wir uns 20x1,20cm Fliesen ausgesucht. Durch das größere Format als was im eigentlichen Leistungsumfang vorgesehen war, entstehen Mehrkosten. Soweit so gut.

Im Zusatzangebot wurde aber auch ausdrücklich eine Entkopplungsmatte empfohlen (Ditra-Matte), aufgrund der großformatigen Fliesen. Wenn diese Leistung nicht genommen wird, dann übernimmt der GU keine Gewährleistung auf die Fliesen.
Nach meiner Recherche beruft sich die Entkopplungsmatte aber auf keine DIN.
Nach Rückfrage beim GU beruft sich dieser auch „nur“ auf den Fliesen Fachverband.


Zu 1.3.: „zu den bauphysikalischen Gegebenheiten“
Bei großformatigen Fliesen ab 60x60 cm wird zusätzlich zur Kontaktschicht und zum Schnellkleber durch die ausführende Fachfirma noch die Entkopplung in Form einer Ditramatte empfohlen. Die Entkopplungsmatten trennen Unterboden und Fußbodenbeläge voneinander. Sie fangen dabei Bewegungen ab und verhindern so Spannungsrisse. Je größer die Fliesen sind, desto größer ist das Risiko hierfür. Deshalb weisen wir beim Verlegen von großformatigen Fliesen schon im voraus auf Mehraufwand gegenüber den Standardformaten (15x15 cm, 45 x 45 cm, 30x60 cm) hinsichtlich der Verlegung hin.

Auch die Aussage des Fachverbandes Fliesen und Naturstein im Zentralverband Deutsches Baugewerbe kann dies wiederholt bestätigen: „Bei der Verlegung sind die bauphysikalischen Gegebenheiten der unterschiedlichen Verlegeuntergründe als zwingende Randbedingung zu beachten. Die Ausdehnungskoeffizienten der Zementestriche und Calciumsulfat-Fließestriche/Gussaspahltestriche sind deutlich höher als die der keramischen Fliesen und Platten und der Naturwerksteinfliesen. Die aus dem Untergrund auftretenden Formveränderungen können durch den geringen Fugenanteil sowie die Fugenbreite nur sehr bedingt ausgeglichen werden. Deshalb können bei großformatigen Fliesen zusätzlich spannungsabbauende Maßnahmen erforderlich werden.“

Wie schätzt ihr diese Argumentation ein?
Ich bin immer noch der Meinung, dass die Entkopplungsmatte sich auf keine DIN beruft und man daher bei einem ordentlichen Estrich nicht die Gewährleistung ablehnen kann.

Über Rückmeldungen würde ich mich freuen!
 
seat88

seat88

Also ich kenne es so dass Ditramatten eigentlich nur dort verwendet werden wo kein Estrich liegt, auf Holzfussboden quasi...
 
H

hampshire

DIN hin oder DIN her. Du bekommst die großen Fliesen entweder mit den Matten oder nicht. Der GU kann entscheiden was er anbietet. So einfach ist das. Da kannst Du 1000 DIN Kopfstände machen und windschief argumentieren.
Ich halte das Verlegen mit den Matten im Übrigen für sinnvoll.
 
G

guckuck2

Haben selbst ähnliche Formate, niemand sah Bedarf für solche Matten. Da ist flexibler Kleber drunter und gut. Nachbarn haben meiner Kenntnis nach auch keine Matten. 20x120 ist ja auch nichts ungewöhnliches mehr.
Was soll der Spaß denn kosten?
Letztlich wirst du es so nehmen müssen oder eben nicht. Willkommen in der GU Falle.
 
M4rvin

M4rvin

Wir verlegen auch 120x20 und haben keine matte... hat uns auch keiner empfohlen oder verkaufen wollen. Der normale Flex-Kleber scheint hier auszureichen.
 
M

Mottenhausen

Ditra Matten sind bzgl. Wärmedurchgang der Fußbodenheizung zu beachten. (zusätzliche Schicht). Bei uns werden die 120x20 als auch 60x60 Fliesen direkt auf den Zementestrich geklebt, Stand jetzt. Estrich wird aber erst in den nächsten Tagen aufgeheizt, bisher kam noch keiner mit einer Entkopplung, kann aber noch passieren, wie ich unseren GU so einschätze...
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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