Neubau 36,5 Porenbeton dämmen?

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T

Tego12

Das Steinzeit war in Anführungsstrichen... Es ist halt der derzeit unterste mögliche Standard. Nach der nächsten Novellierung der Energieeinsparverordnung ist es veraltet.

Klar spielt Schallschutz nicht überall eine Rolle, darum ist es halt individuell was Sinn macht. Ich sagte ja, ich kann dieses schwarz/weiß nur nicht leiden. Porenbeton ist halt günstig, man kann wenn man will monolithisch bauen, hat schon seine Berechtigung.
 
11ant

11ant

Und die U-wert Kommentare... Fenster fallen viel mehr ins Gewicht als die Wandfläche... Oh man. Troll.
Das sehe ich anders: durch ein modernstes Dreischeibenfenster geht doppelt so viel Wärme durch wie durch die gleiche Fläche Mauer nach dem Stand von vor 50 Jahren: 30 cm (nicht Poren)Ziegel einschalig.

Was die Einstellung zu Bauweisen mit oder ohne Dämmplatten anbelangt, ist nicht ganz außer Acht zu lassen: beim Neubau wird die Erreichung eines bestimmten Standards gefördert, egal auf welchem Weg; die Dämmplatte "einzeln für sich betrachtet" erfährt finanzielle Förderung jedoch speziell bei Nachrüstungen.

Insofern hat der Neubau-Unternehmer auch daher schon eine andere Sicht darauf als der Sanierer.
 
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T

Tego12

Dreifachverglasung mit gutem U Wert ist halt heutzutage Standard. So viel Luft nach unten ist da derzeit nicht mehr. Die Wandflächen sind der deutlich größere mögliche Hebel, gerade wenn man nur 36 er Porenbetonwände hat.
 
G

Grym

Ich habe schon so eine vorläufige Berechnung und dort steht drin 42,7% Wärmeverluste durch Lüftung, 26,9% durch Glas und 10,8% durch Außenwand. Und das ist dann bezogen auf die Heizwärme.

Wenn wir mal 8.000 kWh Heizung und 4.000 kWh Warmwasser annehmen (etwa 180-190 Liter Warmwasserbedarf pro Tag für die gesamte Familie inkl. Verluste usw.) sind das 12.000 kWh.

Davon 10,8% (von den 8.000 kWh Heizwärme) gleich 864 kWh durch die Außenwand. Von insgesamt 12.000 kWh!

Wenn du 25% (!) einsparst => 216 kWh pro Jahr => 10,41 EUR Ersparnis pro Jahr hier mit dem aktuellen Gas-Tarif => 87 Cent Abschlag pro Monat.

Schallschutz naja, lässt sich nicht genau berechnen.

Porenbeton 350 kg/m3 x 0,365 => 127,75 kg/m2
KS 1800 kg/m3 x 0,175 => 315 kg/m2

Masse erst mal mehr bei KS, klar.

Jetzt bekommt der Porenbeton aber einen Zuschlag durch die Porenstruktur und KS mit EPS bekommt eine Verminderung der Schallminderung, da EPS den Schall verstärkt (!), im Gegensatz zu Mineralwolle.

Zu den Lebenszykluskosten: Anhand des extrem minimalen Vorteils der EPS-Dämmung (oben z.B. 10,41 EUR pro Jahr, also 520,50 EUR auf 50 Jahre) wird klar, dass es natürlich nicht der Fall sein muss, dass das WDVS nach 3 Jahren von der Wand fällt. Wird es nicht tun. Aber schon der kleinste Sanierungsschaden macht den Vorteil gegenüber monolithisch weg. Ein einzelner Specht, eine einzige mechanische Einwirkung, ein einziger Algenbefall nach 30 Jahren usw.

Im Prinzip wird es aber so sein, die WDVS-Fassade musst du mindestens einmal Erneuern. Eine monolithisch Wand nicht. Hier bei uns gehen schon viele WDVS-Fassaden in die Sanierung. Natürlich kannst du sagen, dass die ALLE fachlich falsch ausgeführt wurden und tlw. mag das stimmen und auffällig ist auch, dass es häufig Häuser ohne Dachüberstand trifft. Aber für die 10 EUR pro Jahr mag ich keine Wetten eingehen.
 
E

Explosiv

Ich bin 2013 davon ausgegangen, dass, wer ein neues Haus in Styropor packen muss, etwas falsch gemacht hat. Und habe 36,5er Porenbeton genommen und bin zufrieden. Bei den geringen Heizkosten den letzten Prozenten hInterhyprzurennen und dafür viel Geld in die Hand zu nehmen, ist wirtschaftlicher Unsinn.
Kann sein, dass eine fehlerfrei installierte WDVS jahrzehntelang hält. Nur, wer weiß denn, dass der Handwerker fehlerfrei arbeitet und der Planer fehlerfrei plant? Wenn ein System so anfällig ist, dass schon geringe Fehler kaum zehn Jahre später teure Reparaturen auslösen, nehme ich von dem System Abstand. Mit dem gesparten Geld kann man eventuellen Mehrverbrauch fast ewig finanzieren, wenn die Zinsen wieder auf normales Niveau steigen. Ohne befürchten zu müssen, dass Defekte auftreten.
 
A

Alex85

Was wäre den eine ausreichende Deckung mit Putz das keine algenbildung zu fördern?
Welche Art Putz sollte bevorzugt werden?
Mein Kenntnisstand:

- dick (>1.5cm)
- mineralisch
- diffusionsoffen, also auch nicht mit wasserabweisender Farbe Streichen etc.

Also genau das Gegenteil von dem, was sonst getan wird (billiger Dünnschichtputz aus Kunstharz, gestrichen mit wasserabweisender Farbe, vermutlich inkl. Pestiziden gegen die Algen)

Wenn du 25% (!) einsparst => 216 kWh pro Jahr => 10,41 EUR Ersparnis pro Jahr hier mit dem aktuellen Gas-Tarif => 87 Cent Abschlag pro Monat.
Naja, wo kommen die 25% her, was ist das für eine Zielmarke?
Der Punkt ist ja doch, dass monolithisch bauen teurer ist, um den gleichen Dämmstandard zu erreichen, wie mit WDVS - insbesondere EPS. Das sagen ganz klar uns vorliegende Angebote. Und einen Dämmstandard müssen wir alle erreichen, und sei es nur nach Energieeinsparverordnung. Auf KFW 55 zu kommen sind dann relative Peanuts, weil es nur wenige cm mehr EPS bräuchte. Dagegen stehen 5.000€ Tilgungszuschuss und Zinsvorteil durch KfW Darlehen.
Insofern finde ich den Ansatz merkwürdig, fiktive 25% als "Einsparung" anzusetzen und irgendwelche Verbräuche zu schätzen. Dann rechne mal gegen, dass jeder Schlitz in der monolithischen Wand eine Wärmebrücke darstellt. Ebenso die Geschossdecke gegen die Außenluft.
Versteh mich nicht falsch, ich würd auch gerne monolithisch bauen. Es scheint mir gefühlt das "richtige" zu sein. Aber der Aufpreis ist einfach da, KS ist mir zudem recht sympathisch und zweischalig mit Klinker geht hier nicht (imho das absolute Ideal).

Ein einzelner Specht, eine einzige mechanische Einwirkung, ein einziger Algenbefall nach 30 Jahren usw.
Wer den ominösen Spechtschaden hat, hat die billigste der billigen Varianten genommen. Nimm eine kaschierte EPS Platte, Mineralwolle und/oder dickschichtigen Putz, dann gehört das ins Reich der Mythen.
Algenbefall ist reduzierbar, kommt aber im übrigen auch an monolithischen Wänden vor, wenn auch seltener. Manche Umwelteinflüsse lassen sich eben nicht weg diskutieren, z.B. Waldnähe.

Aktuell bauen viele Menschen Häuser mit weißen Putzfassaden. Wie man es dreht und wendet, die werden eher mal zu reinigen sein, ob nun ein WDVS darunter sitzt oder ein monolithischer Wandaufbau. Klar, wenn es zu Algenbildung kommt, dann früher und/oder öfter, aber dreckig werden sie alle.
 
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Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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