Kernsanierung (Baujahr 1937) oder Neubau?

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LenkaLost

Hallo liebes Forum,

ich bin über ein für mich interessantes Hausangebot gestolpert, hier kurz die Eckdaten:

- Freistehendes Einfamilienhaus,ca. 150 qm, Baujahr 1937, Kaufpreis 149.000 Euro
- voll unterkellert, Erdgeschoss und Obergeschoss
- Grundstücksgröße 615 qm
- Bogen-/Tonnendach, steht auf einer kleinen Anhöhe nahe eines Flusses
- sehr gute infrastrukturelle Anbindung für mich
- gelegen in einer Kleisntadt in Sachsen-Anhalt
- mehrere kleine Nebengebäude auf dem Grundstück, befestigte Terrasse hinter dem Haus
- in den letzten Jahren wurden u. a. die Heizungsanlage, die Fenster und die Dacheindeckung erneuert sowie die Elektrik im Erdgeschoss. Weitere Modernisierungsmaßnahmen sollten eingeplant werden (lt. Makler), dabei wäre auch eine Grundrissanpassung möglich (die ich mir auch dringend wünschen würde)
- einen Energieausweis gibt es bisher noch nicht, der wird wohl gerade erstellt

Sollte ich mich für das Haus entscheiden, würde es wohl auf eine Kernsanierung hinauslaufen, denke ich. Am Grundriss würde ich gern grundlegende Veränderungen vornehmen (u.a. gibt es nur ein Bad im Keller, das brauche ich nicht, ich möchte ein Bad im Obergeschoss, dafür kann die Küche im Obergeschoss raus z.B.).

Die Alternative wäre, in einem ausgeschriebenen Neubaugebiet zu bauen, Quadratmeterpreis hier 139 Euro/qm. Das Grundstück wäre 780 qm groß, so viel brauche ich nicht, aber kleiner haben sie es nicht. Infrastrukturell sind beide Grundstücke ungefähr gleichwertig gelegen.

Was würde sich denn aus eurer Sicht eher rechnen? Ich habe eine Besichtigung des Bestandsgebäudes angefragt, mal sehen, wann das klappt.

Danke für eure Antworten!
 

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nordanney

Also Wert des Grundstücks 46k und somit Wert der Substanz 103k (bezogen auf den Kaufpreis).

Die Fotos sehen im Inserat nicht schlecht aus. Aus dem Bestand kann man garantiert etwas schönes zaubern - gerade auch in der Randlage.
Am Grundriss würde ich gern grundlegende Veränderungen vornehmen (u.a. gibt es nur ein Bad im Keller, das brauche ich nicht, ich möchte ein Bad im Obergeschoss, dafür kann die Küche im Obergeschoss raus z.B.).
Das sind keine grundlegenden Änderungen. Im Keller "musst" Du gar nichts machen, ein Ersatzbad, wenn man dreckig von draußen mal eben runter kommt (und z.B. Kinder abspritzen kann) ist doch super. Heizung kann auch bleiben, Dachdämmung müsste man schauen, wie man die hinbekommt. Ansonsten nach Deinen Wünschen weiter sanieren. Bestehender Garten und bestehende Nachbarschaft vs. alles neu.
Ich sehe hier noch nicht einmal eine vollständige Kernsanierung. Viel günstiger als der Neubau wird es m.E. allemal. Ist aber halt kein Neubau.

ICH würde mir das Haus mit Freude und einem Sachverständigen anschauen. Ist zumindest eine für mich extrem attraktive Alternative zum Neubau. Da haben wir hier schon ganz andere Häuser gesehen, die auch noch jünger waren.
 
Nida35a

Nida35a

Willkommen im Forum,
mir gefallen die vielen kleinen Zimmer im alten Haus nicht, manche lieben es ;).
Die Wände stehen alle übereinander, da machen Grundrissänderungen wegen der Statik viel Aufwand.
Die Räume sind auch alle Durchgangszimmer.
Ich würde mich für was neues entscheiden.
Wenn du dich nicht in das altHaus direkt verliebst, nehmt das neue.
PS, Häuser haben eine Lebenserwartung von 80-100 Jahren, in dem alten bist du nie fertig
 
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nordanney

PS, Häuser haben eine Lebenserwartung von 80-100 Jahren, in dem alten bist du nie fertig
Klugscheißermodus an: Sie haben eine theoretische Lebenserwartung, sofern keine Instandhaltung oder Sanierung gemacht wird. In der Praxis haben regelmäßig instandgehaltene Häuser mit den ab und an nötigen Sanierungsmaßnahmen eine annähernd unendliche Lebensdauer. Wobei ich damit 500 Jahre und mehr meine.
 
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LenkaLost

Danke für eure schnellen Antworten! Der vorhandene Garten ist sehr reizvoll, gerade wenn ich mir anschaue, was eine Neugestaltung/Erstanlage von Außenanlagen so kostet. Das Haus von außen ist traumhaft schön, die Nachbarn sind jeweils relativ weit weg (deutlich größere Grundstücke mit versetzten Häusern). @Nida35a du sprichst da etwas sehr Wichtiges an - die verschachtelten Räume stören mich, meine - wahrscheinlich naive - Idee war, im Erdgeschoss einen Großteil der Wände durch Trägerkonstruktionen zu ersetzen und so einen großzügigen Küchen-/Wohn-/Essbereich zu schaffen und aus dem 4. Zimmer ein Arbeitszimmer zu machen. Daher sprach ich von "grundsätzlichen Grundrissänderungen". Im Obergeschoss hätte ich dann gern ein Bad, ein Schlafzimmer mit Ankleidezimmer und ein Kinderzimmer, auch da müssten dann ja irgendwie Wände versetzt werden. Einen Sachverständigen bezüglich Besichtigung habe ich schon angefragt :)
 
11ant

11ant

Das ist ein äußerst sympathisches Haus, dem ich neue Besitzer wünsche, die es schätzen (und nicht in seiner Konstruktion vergewaltigen wollen). Es braucht Kompromißbereitschaft, dankt es dafür aber auch als Kleinod. Allein schon das Tonnendach ist eine Rarität. Die Wandstärke von 32 cm deutet auf eine Luftschicht hin. Ein Originalbaujahr 1937 wird man auf 1981 angehoben bekommen, bevor man die kostenmäßige Neubauschallmauer durchbricht. Überlasse das Haus jemandem, der es lieb hat.
Die Alternative wäre, in einem ausgeschriebenen Neubaugebiet zu bauen, Quadratmeterpreis hier 139 Euro/qm. Das Grundstück wäre 780 qm groß, so viel brauche ich nicht, aber kleiner haben sie es nicht.
Dann baue doch dort ein Doppelhaus, nötigenfalls ideell geteilt (oder teile das Grundstück für zwei freistehende EFH). Zeige mal (in einem neuen Thread) dieses Grundstück.
 
Zuletzt aktualisiert 14.12.2025
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