Vorvertrag um Grundstücksservice des Anbieters zu nutzen

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F

Final

Ich habe hier schon ein paar Themen zu Vorvertrag gefunden, aber die meisten haben sich auf etwas anderes bezogen, daher mache ich ein neues Thema dazu auf. Falls ich doch einen übersehen habe tut es mir leid.

Wir sind seit längerem auf der Suche nach einem Grundstück zu bauen, haben aber noch nichts passendes gefunden und waren gestern bei einem Generalunternehmen (keine Ahnung, ob man den Namen darf, aber ist denke ich auch erst mal egal), da auf dessen Homepage angegeben war, dass sie Grundstücke in unserer gesuchten Gegend haben (es wurde dabei der Stadtteil, die Größe und der Preis genannt).

Bei diesem ersten Gespräch kam auch das Thema Grundstück auf und da meinte der Verkäufer, dass hier in der Gegend die Grundstücke, die man als Privatperson findet (Portale, ect.) die Reste sind, die vorher keiner wollte und dass die guten Grundstücke vorher über Vitamin B gehandelt werden. Der Generalunternehmer hat ein Grundstücksservice, über den man angeblich an diese Vitamin B Grundstücke kommt, aber nur wenn sich über einen Vorvertrag 1 Jahr verpflichtet mit diesem Generalunternehmer zu bauen.

Was mich daran etwas stutzig macht ist, dass zum einem der Verkäufer der Frage nach den auf der Homepage genannten Grundstücken immer ausgewichen ist und auf ihren Grundstücksservice verwiesen hat und dass man damit bestimmt ein passendes Grundstück finden wird.
Zum anderen kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass wirklich so viele (alle?) guten Grundstücke vorher abgegriffen werden, bevor man als Privatperson sie zu sehen bekommt.
Irgendwie habe ich auch das Gefühl die "Katze im Sack" zu unterschreiben, da man vorher keinen Einblick in diesen Service bekommt bzw. die Suche erst nach Unterschrift gestartet wird. Da gibt es ja keine Garantie, dass sie nicht einfach nur die Inhalte der Portale kopieren und mir dann als ihre Suche präsentieren?

Den genauen Vertrag bekommen wir erst nach dem zweiten Gespräch in dem die genauen Kosten des Hauses berechnet werden, aber ich wollte mal fragen, ob so ein Vorgehen normal ist oder ob schon andere Erfahrungen mit so einem Grundstücksservice gemacht haben?
Danke schon mal.
 
T

toxicmolotof

Bei mir klingelt da ganz gewaltig die "Grunderwerbsteuer-wird-auf-alles-fällig-Glocke" weil Quasi-Bauträger.

Es kann gut sein, dass Toplagen schneller weg sind, als sie auf dem Markt sind. Die betrifft vor allem Ballungszentren und B/C-Städte. Da kommen diejenigen, die gut vernetzt sind deutlich weiter.

Zum Rest sollen sich andere äußern.
 
Y

ypg

Bei mir klingelt da ganz gewaltig die "Grunderwerbsteuer-wird-auf-alles-fällig-Glocke" weil Quasi-Bauträger.
Nun, manchmal muss man den Wurm im Apfel mitkaufen.

Dennoch würde ich ganz gewiss so einen Vertrag nicht unterschreiben.
Denn: der BT hat jetzt eh Eure Daten in seiner Datenbank (wenn Ihr Interesse zeigt, mit denen zu bauen, wenn ein geeignetes Grundstück vorhanden ist).
Das hat zur Folge, dass Ihr eh mit als erstes informiert wird, wenn geeignetes Bauland vorhanden ist. Für den BT kurze Wege, um an Käufer zu kommen -> per Tel oder Mail.

So war es zumindest bei uns: man hat uns zwar keinen Vertrag unterjubeln wollen, aber der Verkäufer hat uns immer angebimmelt, sofern er ein adäquates Grundstück an der Hand hatte.
Erst, als wir ihm mitteilten, mit jemand anderes zu bauen, hat er uns aus seiner Kartei gestrichen.
So sollte es eigentlich bei jedem Verkäufer ablaufen

Gruss Yvonne
 
I

Irgendwoabaier

Also... abgesehen von Grunderwerbsteuer auf alles und schon mal Katze im Sack gekauft ist an den Aussagen des Verkäufers vermutlich nicht viel dran. Die arbeiten wohl auch nur mit den Maklern vor Ort zusammen bzw. greifen auf den gleichen Datenpool zu, und übernehmen ggf. einen Teil der Maklerkosten. Sie schauen höchstens deutlich weiter, um auf jeden Fall ein paar Grundstücke empfehlen zu können.
Hier bei uns: die A-Grundstücke in Privatbesitz wechseln höchstens mal unter der Hand. B-Lagen gehen direkt an die Bauträger, C-Lagen landen bei den Maklern.
Um an ein A-Grundstück zu kommen - sehr viel Glück nötig.
B-Grundstück: Glück nötig - dann geht es auch mal über einen Makler, wenn das Grundstück mit Nebenkosten für den Bauträger zu teuer / kompliziert ist.
C-Grundstück: möchte man nicht wirklich bauen.

Bei den Grundstücken in Gemeindebesitz sieht es anders aus - hier hilft nur regelmäßiges Interesse bei der entsprechenden Gemeinde bekunden, Gemeinderats-Sitzungskalender studieren.
 
F

Final

Hier bei uns: die A-Grundstücke in Privatbesitz wechseln höchstens mal unter der Hand. B-Lagen gehen direkt an die Bauträger, C-Lagen landen bei den Maklern.
Um an ein A-Grundstück zu kommen - sehr viel Glück nötig.
B-Grundstück: Glück nötig - dann geht es auch mal über einen Makler, wenn das Grundstück mit Nebenkosten für den Bauträger zu teuer / kompliziert ist.
C-Grundstück: möchte man nicht wirklich bauen.
Das Gefühl habe ich hier auch. Wahrscheinlich weiß das auch der Verkäufer, damit weckt er halt auch eine Gewisse Hoffnung.

Was ich oben noch vergessen hatte, dass er meinte, dass sie "aktiv" suchen, er hat das so erklärt, dass die Firma Leute hat, die nur damit beschäftigt Grundstücke zu suchen unter anderem in dem sie versuchen herauszufinden, wem Baulücken gehören (bei Bauämtern und Nachbarn anfragen) und diese dann exklusiv an ihre Kunden vermitteln.
 
B

Bieber0815

Wir finden auch kein Grundstück, welches unseren Vorstellungen entspricht .

Auf keinen Fall würde ich einen solchen Blanko-Vertrag unterschreiben! Wenn er ein Grundstück hat, kann er mir das gerne unverbindlich anbieten. Dann sieht man weiter.

Was ich nicht ganz verstehe ist, dass die guten Dinge immer unter der Hand verkauft werden, obwohl man im freien Verkauf doch eigentlich einen höheren Preis erzielen können müsste (oder?). Wäre ich Eigentümer eines A-Grundstücks, würde ich versuchen, den besten Preis zu erzielen. Und nicht "unter der Hand" an einen Bauträger verkaufen. Anders natürlich ein Verkauf innerhalb der Familie.

Bauträger haben oft ein größeres Angebot, da sie auch größere Projekte stemmen können. Hier werden zum Beispiel im Rahmen des Stadtumbau Ost Plattenbauten abgerissen, die damit frei werdenden Grundstücke werden dann nicht vom Eigentümer parzelliert und an Otto-Normal-Vebraucher verkauft, sondern diese Liegenschaften gehen als Ganzes an "Investoren" (die ihrerseits dann natürlich Geld verdienen müssen). Daher passt das schon, dass Bauträger/Grundstücksservices auch dann noch ein Grundstück anbieten können, wenn auf dem freien Markt für Otto-Normal-Verbraucher nichts zu haben ist.
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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