Bodengutachten - Grenzwerte für Arsen und Schwermetalle

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S

Susannchen

Es gibt eine Internetseite, auf welcher man die Umgebung auf ehemaligen Bergbau etc. absuchen lassen kann. Ich glaube, ich darf hier keine Links veröffentlichen, daher in Google eingeben: Gefährdungspotenziale des Untergrundes in NorDeutsche Reihenhausein-Westfalen. Dort muss man die Erklärung zum Datenschutz bestätigen, dann startet die Anwendung. Auf der linken Seite kann man dort Gemeinde und Adresse eingeben, und bekommt dann einen Kartenausschnitt mit entsprechender Legende angezeigt. Vielleicht hilft Dir das schon weiter.

Viele Grüße, Susannchen
 
MarcWen

MarcWen

Wir hatten letztens auch ein Grundstück in der näheren Auswahl, welches wir dann aber wieder verworfen hatten. Das Grundstück lag in einem alten Bleiabbaugebiet. Der Bebauungsplan und Textlichen Festsetzungen waren recht deutlich. U.a. haben uns dann doch die Hinweise zu Obst und Kindern abgeschreckt. Zudem bin ich eh schon gesundheitlich stark vorbelastet. Jeglicher Aushub wäre auch noch als Sondermüll zu entsorgen (sofern er nicht auf dem Grundstück verbleiben kann). Beides schafft aber nicht wirklich Vertrauen.
 
P

Polle 1967

In unserer Nachbar Ortschaft,haben sie auch vor Jahren auf einer ehemaligen Mülldeponie ein Baugebiet erschlossen. Eben falls in den 50er und 60er Jahren
dort wohnt die Schwiegermutter einer Schulfreundin, diese sagt das sie Max. 50cm tief graben dürfen, auch Bäume Wachsen nicht richtig, da kommt doch richtig Freude auf.

Frage evl auf der Gemeinde lass die alte Lagepläne zeigen,oder geh hausieren und frage die Ältere Generation, sprich unsere Omas und Opas diese wissen solche Sachen meist noch aus Kindertagen und können dir evl. weiterhelfen.
 
D

dobabau

Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Denkt ihr es macht Sinn ein Bodengutachten in Auftrag zu geben bevor wir das Grundstück kaufen? Wir müssen innerhalb von zwei Wochen eine verbindliche Kaufzusage abgeben, sonst landet das Grundstück wieder auf dem Markt (wir haben es per Losverfahren zugewiesen bekommen - sehr hohe Nachfrage...). Wir suchen schon seit 5 Jahren ein passendes Grundstück - dies ist jetzt unser erster Lickblick, den ich irgendwie nicht aufgeben möchte...

Wir haben mittlerweile die Grenzwerte für Arsen lt. Bodenschutzgesetz herausgefunden:
- 25 mg/kg für Kinderspielplätze
- 50 mg/kg für Wohngebiete
- 125 mg/kg für Park- und Freizeitflächen

Wir liegen mit 31 mg/kg also zwischen dem Spielplatz und dem Wohngebiet. Die Frage ist nun wie wir das realistisch einschätzen sollen, dabei haben wir diese Optionen:

a) Grundstück nicht kaufen: Das ist leichter gesagt als getan, denn wie oben beschrieben hängen wir aus verschiedenen wichtigen Gründen schon sehr daran. Es ist nicht so dass wir hier in BW in der Region eine riesige Auswahl haben. Natürlich vertrete ich auch die Einschätzung "Die Gesundheit meiner Familie geht immer vor". Ob man hier mit Kanonen auf Spatzen schießt ist aber eine ganz andere Frage (...da fällt mir immer das Thema mit der verteufelten Wurst ein).

b) Grundstück kaufen, aber den Boden tauschen: Das ist letztendlich eine Kostenfrage, die man ja einkalkulieren kann (wichtig ist eben dass man es vor dem Abschluss der Verträge merkt). Hat jemand ein Gefühl was das an Mehrkosten ausmacht (600 m² ca. 90m² Keller, kaum Gefälle)?

c) Grundstück kaufen und nichts machen: Ganz nach dem Motto "ich weiß von nichts". Wie viele Leute haben sich wohl das Gutachten gespart oder lesen/verstehen es nicht und führen ein glücklichen, gesundes und langes Leben?

Was würdet Ihr tun?
 
Zuletzt bearbeitet:
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Susannchen

Es ist sehr schwer Dir hier etwas zu raten. Ich weiß genau, wie es ist, wenn man jahrelang verzweifelt nach einem Bauplatz sucht und dann endlich findet man etwas, das passt und auch noch bezahlbar ist. Das will man sich natürlich ungern durch die Lappen gehen lassen.

Ganz ehrlich: ich würde es davon abhängig machen, ob Du kleine Kinder hast oder welche planst. Die Umweltfirma, bei der ich das Gutachten habe anfertigen lassen, hat mir dies im Prinzip damals genauso angeraten. Die meinten auch ganz klar, dass es nicht unbedingt reicht, wenn man nur auf dem eigenen Grundstück den Austausch des Bodens vornimmt, das Zeug ist ja auch überall in der näheren und weiteren Umgebung. In trockenen Sommern zum Beispiel entwickelt sich aus der trockenen Erde ein Staub, der die Schadstoffe ebenfalls enthält. Dieser fliegt mit dem Wind überall hin, natürlich auch wieder auf Dein Grundstück. Mit dem Regen wird dieser dann wieder in die Erde gespült und dort von den Pflanzen wieder aufgenommen und gespeichert. Und dann stell Dir vor, Du hast kleine Kinder, die über den Boden krabbeln, alles in den Mund stecken und den Staub womöglich auch einatmen könnten. Für manche klingt das vielleicht jetzt alles etwas übertrieben, aber was ist, wenn dann eines Deiner Kinder später mal an irgendetwas erkrankt. Du würdest Dir mit Sicherheit Riesenvorwürfe machen.

Wenn Du aber keine Kinder hast oder planst, könntest Du es riskieren.

Aber selbst ich, obwohl ich keine Kinder geplant habe und eben auch keine Kinder haben möchte, habe dann letzten Endes von dem Grundstück Abstand genommen, was mir unglaublich schwer gefallen ist, denn alles daran war perfekt. Für mich jedenfalls. Ich habe sehr lange damit gehadert und war felsenfest davon überzeugt, dass ich nie wieder so ein Grundstück finden werde.

Aber was soll ich sagen...knapp ein Jahr später fand ich ein Grundstück, welches mir sogar noch besser gefiel und das ebenfalls noch im Budget war.

Heute bin ich sehr froh, dass ich das "verseuchte" Grundstück damals nicht gekauft habe.

In diesem Sinne, alle Gute,

Susanne
 
Zuletzt aktualisiert 29.04.2024
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