Doppelhaushälfte ggf. mit eigener Baufirma und eigenem Zeitplan?

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J

jensma

Hallo allerseits!

Was sagt Ihr zu folgender Situation?

Wir haben ein Doppelhaushälfte-Grundstück bis Ende April reserviert und beabsichtigen, es Mitte Mai zu erwerben. Der Nachbar will mit der vom Grundstückshändler vorgeschlagenen, relativ unbekannten Massivhaus-Baufirma bauen, findet deren Pläne alle vorbehaltlos gut, wählt bereits Innenausstattung aus und will gerne möglichst schnell, d.h. laut Plan schon Anfang Juni beginnen zu bauen und Ende des Jahres einziehen.

Wir möchten gerne ausreichend Planungszeit haben, um in Ruhe unsere Doppelhaushälfte zu gestalten, die Bau- und Leistungsbeschreibung genauestens zu checken und wir würden im Zweifelsfall auch mit einer anderen, bekannteren Baufirma mit mehr Referenzen bauen, evtl. auch mit einer Fertighausfirma.

Einige Fragen dazu:
(1) Haltet Ihr den geplanten Baubeginn (Anfang Juni) der Baufirma für realistisch? Immerhin vergeht ja noch Zeit für die Baugenehmigung, oder?
(2) Wieviel Zeit würdet Ihr Euch für die Bauplanung nehmen, bevor der Bauvertrag unterschrieben werden kann?
(3) Seht Ihr irgendwelche Probleme, falls wir uns für unsere Doppelhaushälfte für eine eigene, andere Baufirma und einen eigenen, anderen Zeitplan entscheiden?

Einige Gedanken zum letzten Punkt habe ich schon:
- Wenn die Nachbarn einziehen, sollte unser Rohbau stehen, sonst müssten die Nachbarn die freiliegende Trennwand so lange dämmen, bis unsere Haustrennwand gebaut wird.
- Praktisch wäre ja trotzdem, die Baugrube gemeinsam auszuheben.
Nächste Woche treffen wir übrigens zum ersten Mal unsere künftigen Doppelhausnachbarn.

Herzliche Grüße

Jens
 
B

Bauexperte

Hallo Jens,

Wir möchten gerne ausreichend Planungszeit haben ...
Vorbehaltlos die bessere Wahl.

(1) Haltet Ihr den geplanten Baubeginn (Anfang Juni) der Baufirma für realistisch? Immerhin vergeht ja noch Zeit für die Baugenehmigung, oder?
Das möchte ich sehen :rolleyes:

Wenn der Nachbar im Mai kauft, muß zunächst der Vorabzug Lageplan erstellt werden. Darauf basiert dann der Bauantrag und dessen Genehmigung dauert im Regelfall - je nach Bebauungsplan - zwischen 4 Wochen und 3 Monaten.

(2) Wieviel Zeit würdet Ihr Euch für die Bauplanung nehmen, bevor der Bauvertrag unterschrieben werden kann?
Das ist individuell unterschiedlich. Nehme Dir so viel Zeit wie Du brauchst und Lass Dir von Niemandem etwas anderes einreden.

(3) Seht Ihr irgendwelche Probleme, falls wir uns für unsere Doppelhaushälfte für eine eigene, andere Baufirma und einen eigenen, anderen Zeitplan entscheiden?
Nein.

- Wenn die Nachbarn einziehen, sollte unser Rohbau stehen, sonst müssten die Nachbarn die freiliegende Trennwand so lange dämmen, bis unsere Haustrennwand gebaut wird.
Nur, wenn der Rohbau auch den Winter über allein steht.

- Praktisch wäre ja trotzdem, die Baugrube gemeinsam auszuheben.
Wenn ihr beide mit Keller bauen wollt, ja.

Freundliche Grüße
 
J

jensma

Interessant wäre noch, wie groß der finanzielle Nachteil wäre, weil nicht mit einer Firma gebaut wird?
 
B

Bauexperte

Hallo,

Interessant wäre noch, wie groß der finanzielle Nachteil wäre, weil nicht mit einer Firma gebaut wird?
Worin sollte sich denn ein Vorteil begründen? Was der BU - sofern ihr gemeinsam mit einem baut - spart, ist, einmal den Bauzaun und eine Bautoilette; also nicht das meiste :confused:

Freundliche Grüße
 
J

jensma

Keine Ahnung, daher frage ich ja. Ich stelle mir vor, dass es schon Ersparnis gibt: nur ein Baukran, nur ein Betonmischer, nur eine Baugrube, viele Arbeiten gehen schneller, weil sie für beide Doppelhaushälfte am Stück gemacht werden können.
 
B

Bauexperte

Hallo,

Keine Ahnung, daher frage ich ja. Ich stelle mir vor, dass es schon Ersparnis gibt: nur ein Baukran, nur ein Betonmischer, nur eine Baugrube, viele Arbeiten gehen schneller, weil sie für beide Doppelhaushälfte am Stück gemacht werden können.
Das Stück Haus verändert sich nicht und damit der Preis pro qm/WF ebenfalls nicht.

Du hast einen Denkfehler, wenn Du Dich immer auf das Wort "einmal" berufst. Eine große Baugrube ist klar - aber damit auch mehr Aufwand in Zeit gemessen. Erlaubt das Grundstück die Lagerung des Erdaushubs nicht, auch mehrere Fahrten zur Deponie. Unter dem Strich hebt das "einmal" sich durch verlängerte/veränderte Arbeitsabläufe auf. Was tatsächlich "nur" einmal gestellt werden muß, sind Bauzaun und Bautoilette.

Mir ist bekannt, dass BU gerne mit einem Preisvorteil argumentieren; das können sie, weil sie stets mit Laien sprechen. Wenn die "Ersparnis" unter dem Strich bei TEUR 5 liegt ist das viel; im Regelfall "holt" sich der BU diese vmtl. Ersparnis während der Bauzeit zurück ;)

Freundliche Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 20.05.2024
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