Ich habe KFW 55 bauen müssen, weil der Bebauungsplan das hier so vorgab.
Es wären "damals" 5000€ Tilgungszuschuss möglich gewesen. Dem gegenüber standen nicht sehr interessante Konditionen für die dazu nötige Kreditcharge über 100.000€ und Mehraufwand beim Energieberater. Ich habe daher freiwillig die Förderung "liegen lassen".
Wir haben eh ein Haus in Einzelgewerkvergabe mit WDVS bauen wollen.
Um auf KFW 55 zu kommen brauchte es 2 oder 4cm mehr Dämmung auf den Außenwänden, selbiges am Flachdach und unter der Bodenplatte. Die Fenster waren ebenfalls nur marginal zu verbessern gewesen bzw. der Aufpreis war sehr niedrig. Für 300€ hat der Energieberater die Wärmebrücken berechnet anstatt die Pauschalen anzuwenden. Die Vorgabe war, die Gebäudehülle gerade so unter den Zielwert zu bringen.
Die Gebäudehülle war also faktisch für sehr geringen Aufpreis auf dieses Niveau zu verbessern.
Auf Seiten der Anlagentechnik waren wir eh mit Wärmepumpe und Kontrollierte-Wohnraumlüftung unterwegs, auch die Photovoltaik ist positiv einzurechnen. Auch ohne Photovoltaik wäre leicht KFW 40 möglich gewesen. Bzw. KFW40+, mit Photovoltaik und wenn wir noch einen Speicher dazu genommen hätten. Haken dran.
Der Energiebedarf ist durch die Anlagentechnik und Gebäudehülle gering. Das merken wir heute bei den Heizkosten und beim Bau durch gesparte Bohrmeter für die Erdsonde.
Damals war schon in der Diskussion, dass Passivhäuser bald der Standard wären. Da wäre ein Haus "nur" nach Energieeinsparverordnung im Fall eines Weiterverkaufs gefühlt Alteisen. Aber das ist vieleicht nur Kopfsache.
Letztlich wird das KFW 55 Niveau vielleicht 3-4T€ mehr gekostet haben. Genau beziffern kann ich es nicht.
Das wird aber von Ausgangslage zu Ausgangslage verschieden sein. Hab ich eh schon ein Technikpaket geplant, dass darauf einzahlt? Baue ich monolithisch oder mit WDVS? Raubt mich ein GU aus?
Für 15.000€ Aufpreis, mal als Beispiel, würde ich es ohne Förderung wohl auch nicht machen.