@chand1986
Also dem ersten Block kann ich nicht ganz folgen. Meinst du damit, dass der Staat eigentlich die Rente zahlen müsste, unabhängig von den Einzahlungen? Wo steht das?
Oder redest du von den versicherungsfremden Leistungen? Da ist es umstritten, ob die Zuschüsse diese Leistungen decken oder nicht, denn das hängt maßgeblich von der konkreten Abgrenzung der Leistung ab. Aber ich glaube, das zu vertiefen führt hier zu weit...
Der zweite Block beschreibt den theoretischen Ansatz sehr gut, aber die Produktivitätsteigerung eben nicht nur weitergegeben werden, sondern sie muss auch immer so hoch ausfallen, das sowohl Inflation, als auch demografischer Wandel abgefangen werden können. Und das hätte man auch mit einführung des Umlageverfahrens eigentlich absehen können (müssen), dass das nicht immer der Fall sein würde.
Jetzt zum dritten: Theoretisch stimmt das für Versicherungen.
Das Umlageverfahren funktioniert gut, wenn die Leistungsempfägner statistisch gesehen immer weniger sind (bzw. die Leistungen immer geringer) als die Einzahler (Einzahlungen). Also bei Risikoversicherungen und gfs. Krankenversicherungen. Da wir aber immer länger leben und immer weniger Kinder kriegen, geht das bei der Rente eben schon programmatisch nicht auf.
Aber bei meinem Modell wäre es ja nur zum Teil eine Versicherung ("die Basisrente"). Der Rest wäre eine Anlage/Investition. Diese würde dann tatsächlich als individueller Kapitalstock angespart werden und je nach Wahl investiert zusammen mit der resultierenden Rendite dann zum Ende der Erwerbszeit aufgezehrt werden. Hierbei dann eben auch mit entsprechenden Wahlmöglichkeiten: Auszahlung als Rente oder auf einen Schlag. Die Vorteile liegen in der Unabhängigkeit von eben der demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung lediglich der eigenen Volkswirtschaft sondern einer besseren Streuung (wenn man entsprechende Anlageobjekte wählt). Individuell betrachtet besteht auch eine größere Freiheit und Sicherheit dadurch, dass die Auszahlungshöhe eben von den individuellen persönlichen Entscheidungen abhängt und nicht von staatlichen Entscheidungsprozessen.
So jetzt kann man sagen, naja ist ja im Prinzip schon so. Ich bin nur der Meinung, dass der Anteil der gesetzlichen Rentenbeiträge im Hinblick auf die zu erwarteten Rentenbezüge eben viel zu hoch ist. Das muss jetzt so sein, weil wir immer mehr Rentner werden und immer weniger Beitragszahler. Aber früher oder später muss man da was ändern. Oder man erhebt einfach gleich mehr Steuern und macht es komplett steuerfinanziert und über die Grundsicherung. Das wäre nur nicht durchzusetzen, deswegen meine Einschätzung, dass man wohl realistisch gesehen die Boomergeneration abwartet.