Vertrag mit GU “vorzeitig” abschließen

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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S

Stefan001

Aber 1. kann ich mir nicht vorstellen, dass Unternehmen mit jahrzehntelanger Erfahrung so fahrlässig kalkulieren, dass sie nicht schon gewisse Schwankungen bei den Rohstoffpreisen einrechnen. Und 2. horten die ja auch und haben in der Regel gut gefüllte Lager.
Natürlich haben sie aber nicht Material für die nächsten drei Jahre lagernd. Aber ich gehe davon aus, dass sie genau aus dem Grund nun damit anfangen, das mit den Festpreisgarantien auslaufen zu lassen. Und ich denke schon, dass dir der GU ohne Festpreisgarantie eher mal wo was draufschlägt als ohne Festpreisgarantie.
Die Tatsache das sich ihr Verhalten ändert, lässt schon darauf schließen, das sich die Rahmenbedingungen verändert haben. Insofern mögen Jahrzehnte an Erfahrung eventuell eher hinderlich als förderlich für die Einschätzung der aktuellen Lage und insb. der Zukunft sein.
 
M

Myrna_Loy

1. Fahrlässige Kalkulation ist ein sehr hartes Wort dafür, daß die Bauunternehmen dem Konkurrenzdruck entsprechend mit gefährlich schmalen Margen operieren müssen. 2. leerlaufende Läger sind die erste Folge von Preisspitzen im Materialeinkauf. Wenn die Preisspitzen dann nicht nur ein kurzer Schauer sind, wird auch nicht rasch wieder aufgefüllt. Die Lagerbestände reichen also - schon das nur mit Glück - um nicht Kurzarbeit wegen mangelnder Versorgungslage einlegen zu müssen. Lies´ hier ´mal ein paar Wochen, dann siehst Du, wie viele Bauzeitenverzögerungen aktuell schon im Feld stehen.

Ein regional operierender GU ist in jeder Wirtschaftslage zumindest relativ eine bessere Wahl. Außerdem fallen den Rechtsabteilungen der Big Names ggf. mehr Tricks ein, Preisfestschreibungen aufzuweichen.
Oder wie unser Bauunternehmer am Ort meinte: ich will ja nicht, dass meine Kinder sonntags auf dem Fußballplatz Dresche kriegen.
 
B

bavariandream

Ich meinte mit meiner Aussage eigentlich, dass ein erfahrener GU vermutlich abschätzen kann, bis wann er Festpreisgarantien anbieten kann, bevor das eigene Risiko durch steigende Rohstoffpreise zu groß wird (darauf bezog sich “fahrlässig kalkulieren”).

Der regionale Aspekt (bzw. beim anderen GU der befreundete Mitarbeiter) ist auch einer der Hauptgründe, weshalb wir diesen GU in der engeren Auswahl haben. Der weiß halt, dass er uns die nächsten Jahre noch öfter über den Weg laufen wird. Und den Freund, der beim anderen GU arbeitet, kenne ich schon seit Geburt; der würde mich nie hängen lassen, falls es Probleme gibt. Wir werden uns dennoch auch mal anhören, was die Großen so zu erzählen haben, damit wir besser vergleichen können.
 
Y

Ysop***

Ich meinte mit meiner Aussage eigentlich, dass ein erfahrener GU vermutlich abschätzen kann, bis wann er Festpreisgarantien anbieten kann, bevor das eigene Risiko durch steigende Rohstoffpreise zu groß wird (darauf bezog sich “fahrlässig kalkulieren”).
Ich höre immer, dass die Baufirmen solche Zeiten wie aktuell selbst noch nicht erlebt haben. Da bringt die ganze Erfahrung nicht mehr so viel, leider
 
WilderSueden

WilderSueden

Das einzige was ein GU aktuell machen kann, ist seinerseits früh Festpreise mit den Handwerkern abzuschließen. Das setzt aber voraus, dass die Handwerker dazu bereit sind. Material ist aber gerade absolut nicht planbar. Was meinst du was mit Beton oder Stahl passiert wenn es tatsächlich zum Gasembargo gegen Russland kommt? Dann sind die bisherigen Preissteigerungen ein Witz. Und selbst ohne ein Embargo...wenn wir jetzt fleißig LNG zum doppelten Preis kaufen, wird sich das auch in den Preisen niederschlagen.
Und das zieht sich so durch sämtliche Gewerke auf die eine oder andere Art
 
kati1337

kati1337

Wenn ihr den Notarvertrag unterschrieben habt und das Grundstück von der Gemeinde erwerbt sehe ich da kein großes Risiko.
Könnt ihr beim GU anfragen ob die euch eine Passage in den Vertrag aufnehmen "vorbehaltlich erfolgreicher Kaufabschluss Grundstück", sozusagen? Regionale GUs machen sowas normalerweise. Wir hatten mit dem GU einen Vertrag geschlossen als unsere Finanzierung noch nicht 100% durch war. Wir hatten dann eine Passage im Vertrag aufgenommen "vorbehaltlich, dass dei Finanzierung klappt" , und als wir die Verträge bei der Bank gezeichnet hatten haben wir den Paragraphen wieder gestrichen mit beidseitiger Unterschrift. Somit waren beide Seiten abgesichert und der Vertrag konnte noch zu den alten Konditionen gezeichnet werden. Hat uns 5stellig Geld gespart.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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