Horizontale Abdichtung Bodenplatte

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KlaRa

KlaRa

Moderator
@ "joho78":
Tipp: Spare das Geld für die Alternative Abdichtung (so der korrekte Terminus), da sich hieraus kein Erfolg ergeben kann!
Denn die Installationen, welche über die Rohdecke geführt werden, müssen gegen Verrutschen gesichert werden.
Bedeutet: Zwangsläufiges Anbohren der Bodenplatte, durch die Abdichtung hindurch.
Damit wird sie perforiert und kann ihre zugedachten Aufgaben nicht erfüllen.
Wer nicht zuhört und auf DIY-Basis eine Abdichtung einbauen will, der muss halt später mit den Nachteilen leben! Denn zu einem späteren Zeitpunkt wird man die jetzt begangenen Fehler nicht mehr rückgängig machen können.
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Gruß: KlaRa
 
J

joho78

Bin mir jetzt nicht ganz sicher, was du meinst, denn wir bekommen jetzt einen sogenannten Spritzbitumen über die bereits fertig verlegten Leitungen, wo dann natürlich nichts mehr angebohrt wird (die Installationen sind bereits fertig an die Bodenplatte angebohrt und verschraubt). Lg
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
@ "joho78": Eine Flüssigabdichtung kann in dem Fall, dass bereits Leerrohre oder Installationsrohre für Sanitär auf der Bodenplatte befestigt/verlegt wurden, nicht mehr sachgemäß aufgebracht werden.
Für den Fall, dass die Installationen nach dem Einbringen der Alternativen Abdichtung (Flüssigabdichtung) erfolgen soll, gilt Gleiches!
Wenn Du schreibst: "... ich möchte hier nichts riskieren ..." dann ist dieser geplante Weg keinesfalls dazu geeignet, ein Risiko späterer Schäden und/ oder eines ungünstigen Raumklimas (da immer feucht) durch die über die Bodenplatte aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern!
Du kannst diese mahnenden Worte auch ignorieren, doch beim Thema STATIK wie auch ABDICHTUNG sind Fachkenntnisse aus der Bauphysik gefragt und nicht Hinweise, welche man von einer Gebindepackung aus einem Baumarkt ablesen kann!!
Aber Du entscheidest.
Ich selber schreibe diese Zeilen nicht, weil mir langweilig ist und mein Geltungsbedürfnis mich dazu treibt, irgend etwas zu Papier zu bringen.
Ich schreibe diese Zeilen vielmehr deswegen, weil ich die Nachteile, vor welchen ich Dich gerne bewahren möchte, aus meiner Sachverständigenpraxis zur Genüge kenne.
Weil über Kurz oder Lang genau das eintreten wird, was ich prognostiziert habe.
Und weil es dann aber für Dich keine Möglichkeit der Korrektur eines Irrweges geben wird.
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Gruß: KlaRa
 
J

joho78

Hallo KlaRa! Vielen Dank für deine Ausführungen und glaube mir, ich schätze deine Meinung, da ich ja ansonsten nicht das Forum um Rat gefragt hätte! Des Weiteren arbeite ich mit Professionisten diesbezüglich zusammen (z.B. bauphysikalische Berechnung durch unseren Architekten), hole mir gerne aber auch andere Meinungen ein.

Somit jetzt doch noch einmal zur Frage: Was ist nun deiner Meinung nach die technisch optimale Abdichtung gegenüber aufsteigende Feuchtigkeit (Wasserdampfdiffusion)? Lg
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Hallo "joho78".
Nur soviel: Ich berate auch Architekten, soweit es um Aufbauten bei Fußböden geht. Selbst dann, wenn (wie geschehen) in einem großen Objekt falsch geplant wurde, sodass man von außen durch die bodennahen Fensterscheiben in den Querschnitt des Estrichs schauen konnte ...
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Bei Dir geht es jetzt wahrscheinlich nur um Schadensbegrenzung.
Vermutlich (doch das wäre Deinerseits zu prüfen) sitzen die unteren Steinreihen der Innen- und auch Außenwände nicht auf einer Horizontalabdichtung (soweit noch nicht verputzt, kann man die Ränder der Abdichtungsbahnen dort erkennen).
Das bedeutet: selbst wenn man im derzeitigen Bauzustand flächig abdichtet, käme in dem Fall bei aufsteigender Feuchtigkeit diese über die Randbereiche der Wände hoch.
Doch: Bange machen gilt nicht.
Wenn die IST-Situation die ist, dass eine erdberührte Beton-Bodenplatte bereits mit allen Installationsleitungen versehen ist und die Innenwände stehen, kann man nur mit einer Folienabdichtung (Bahnenware) arbeiten, die in den Bahnenübergängen ausreichend überlappend und wasserdampfdicht mit einem geeigneten Klebeband verklebt wird.
Das sieht zwar "verboten" aus und birgt Schwierigkeiten bei der Verlegung der Wärmedämmplatten (der Trittschall kann bei der Ausführung wie beschrieben vernachlässigt werden), aber das ist die einzige Möglichkeit, "Ruhe in den Kahn" zu bringen.
Der Schwachpunkt liegt dann in den Boden-/Wandübergängen, wo die Abdichtungsebene eigentlich den Regeln des Fachs folgend an die Horizontalsperre angebunden werden muss.
Primär also ist die Frage zu klären: Horizontalabdichtung am Mauerwerk (erste oder zweite Steinreihe) vorhanden, JA oder NEIN.
Alle Lösungsansätze mit einer Flüssigabdichtung sind bei der Ausgangssituation zum Scheitern verurteilt, da eine ordnungsgemäße Verarbeitung des Materials und in einer definierten, durchgängig erreichbaren Schichtdicke nicht möglich ist!
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Gruß: KlaRa
 
J

joho78

Hallo KlaRa!

Vielen Dank für deine investiert Zeit! Zu deinen Fragen: Ja, die erste Steinreihe ist überall mit horizontaler Abdichtung (Bitumen) versehen. Ich werde nun deinen Kommentar an unseren Architekten weiterleiten, da die Spritzbitumenschicht erst Ende nächster Woche geplant ist und somit auch theoretisch (wenn nicht sinnvoll) noch "gestoppt" werden kann. Ich bin gespannt, was er dazu sagt.

Danke

Lg
Jochen
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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