Herangehensweise Fertigbauhäuser

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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B

Bauexperte

Hallo,

vorab - ich habe Deinen Beitrag gerade ins moderierte Forum verschoben. Mit der letzten Antwort von 'Grym' dürften jetzt die Diskussionen um die verschiedenen Anbieter starten

Unser Budget liegt ganz grob zwischen 500.000 und 600.000 Euro all inklusive, davon Eigenkapital ca. 40.000 Euro.
Meist hört man nur qm-Preise (1500-1600 von der Stange, 1800 individuell geplant).
Auch, wenn es Dich verwundern mag, ist das die beste Antwort, welche Du - zum jetzigen Zeitpunkt - erhalten kannst. Wobei ich € 1.600,00 als mittleren Standard für BW als realistisch ansehe; nach oben natürlich offen.

Und wenn man einen Grundpreis erhält, bleibt völlig offen, wie hoch die sicherlich anfallenden Mehrkosten von Sonderwünschen anzusetzen sind. Eigentlich dachte ich, man kann so einen Hauskauf im Grundsatz angehen wie einen Autokauf, sprich: Hersteller und Modell heraussuchen und dann auf der "Extras-Liste" die Häkchen setzen und zusammenrechnen. Klar, dass sich später noch etwas ändert, aber die grobe Richtung wäre dann erst einmal vorgegeben.
Ein Haus zu bauen ist etwas anderes, als einen PkW zu kaufen; auch individueller, als ein Autokauf wo die Aufpreisliste überschaubar ist. Beispiel: Die Frage Klimaanlage ja/nein läßt sich bei der Neuanschaffung eins PkW´s mit einer der beiden Optionen beantworten; beim Hausbau nicht, denn die verfügbare Anzahl von Anbietern und deren Preispolitik ist vielfältig.

Mein aktueller Stand ist der, dass ich eine Excel-Tabelle erstellt habe, in der ich 13 Häuser von verschiedenen Herstellern eingetragen habe, die von den äußeren Rahmendaten und auch optisch "passen" könnten.
Uff - ein bißchen viel ...

  • 1) Weberhaus CityLife 600,
  • 2) Hanse Haus Cubus )
  • 3) Kern-Haus Bauhaus Futura,
Wenn Vergleich, dann bitte konsequent nach System! In obiger beispielhafter Auflistung finden sich sowohl Fertig- als auch Massivhausanbieter. Das läßt sich schlicht nicht vergleichen => Äpfel mit Birnen.

Nun kommt Ihr ins Spiel. Die Rechnung "Gesamtbudget abzüglich. Grundstückspreis & Baunebenkosten" bekomme ich noch hin. Was mir fehlt, ist die Variable x für die Sonderausstattung ... Sprechen wir über 10.000 - 20.000 Euro oder über 80.000 - 120.000 Euro?
Wir "sprechen" über TEUR 10 bis 120

Jeder Anbieter verfolgt seine eigene Preis- und Aufpreispolitik - der eine "verschenkt" auf dem Papier einen Opel® der andere verzichtet bewußt auf diese Kaufanreize, da sie einer Augenwischerei gleich kommen; Niemand hat etwas zu verschenken! Da aber jeder Mensch gerne "beschenkt" wird, der Markt sowieso heiß umkämpft wird, sorgen diese "Geschenke" nicht selten dafür, daß die Synapsen erst nach Unterschrift ihre Arbeit wieder aufnehmen.

Will heißen, Deine Excel-Tabelle findet ihre vorausbestimmten Grenzen und sollte dem zufolge auch nicht die letzte Entscheidung liefern. Das kann ganz schnell in die sprichwörtliche Hose gehen, wie einer der User dieses Forum´s erkannt hat; bevor noch der Bagger seine Arbeit begonnen hat. Es dürfen bei der Wahl eines temporären Baupartners, nicht nur die nackten Zahlen das Zünglein an der Waage geben

Hat mir vielleicht jemand einen guten Tipp, wie ich am besten an die relevanten Informationen kommen könnte? Kann mir ein Mitarbeiter der Herstellerunternehmen hierzu Auskunft geben? Gibt es vielleicht gar einen Katalog zur Sonderausstattung mit Preisangabe?
Entscheide im 1. step ob Du ein Fertig- oder ein Massivhaus bauen möchtest. Dann reduziere Deine Anbieterliste auf Max. 5 Anbieter. Anschließend führst Du Gespräche mit ihnen und läßt Dir basierend darauf ein Angebot erstellen, welches auch Deine Sonderwünsche berücksichtigt und bepreist. Eine Art Katalog für Sonderausstattung gibt es lediglich bei System-/Kastenanbietern; reduziert aber auch Deine Einflußnahme hinsichtlich Größe und Ausstattung erheblich. Achte darauf, daß alle 5 Anbieter den selben Grundriss bepreisen müssen!

Zum Thema Vorbemusterung - einige User empfehlen dies immer und gerne - habe ich ein ambivalentes Verhältnis. Ich bin nicht überzeugt, daß der User jede(n) Kleber/Folie namentlich begrüßen "können muß". Was dann aber noch - nüchtern betrachtet - bleibt, sind Fliesen, Innentüren und vor allem Sanitärobjekte und letztere sind - bei der überwiegenden Mehrheit der seriösen Anbieter, ausschließlich durch Markenartikel gekennzeichnet. Es reicht - nach meiner Erfahrung - ein Polster für die Aufmusterung Sanitärobjekte in der Budgetierung zu berücksichtigen.

Gleiches gilt für Fliesen, wo aktuell ein Trend in Sachen Holzoptik hipp ist. Diese ähneln in ihrer Form klassischen Holzpaneelen und erfordern einen höheren Verschnitt (Sockelleisten), welcher gut und gerne einen Mehrpreis von bis zu € 120,00/qm (je nach Auswahl Hersteller Holzfliese) nach sich ziehen kann.

Bei den Innentüren sind diese Querrillen sehr beliebt; erinnert mich immer etwas an diese M-Sicken bei Sektionaltoren. Auch satinierte oder beschriftete Türen für den Küchenzugang sind beliebt und vielfältig im Angebot. Unter dem Strich aber überschaubare Aufpreise

Ich bin ein Fan von Rohbauten; in jedem Ausbauzustand. Überlege in diese Richtung und lasse Dir von den - nach abgeschossener Angebotsphase (teuerster und billigster in Ablage "P") - verbliebenen 3 Anbietern Rohbauten zeigen. Nirgendwo offenbart sich der Charakter eines Anbieters besser, als an diesem Ort. Wie sieht die Baustelle aus? Wie wirkt die Qualität der bisher verbauten Gewerke auf den Betrachter?

Auch Referenzen sind ein gutes Instrument, eine persönliche Auswahl zu treffen. Wichtig dabei - frage die Referenzler auch nach dem/der Verkäuferin des Objektes und welchen Eindruck er/sie bei den Käufern hinterlassen hat. Können sie ihn/sie empfehlen?

Fahre unangemeldet in Neubaugebiete - vorzugsweise am Wochenende - und suche nach Baustellen, der von Dir favorisierten Anbieter. Du wirst mit Sicherheit dort auf Bauherren treffen, welche Dir ungefiltert ihren bisherigen Eindruck vermitteln. Ist der/die Verkäuferin/Bauleiterin vor Ort sind Aussagen häufig weniger "aussagefähig".

Und - lese Bautagebücher.

All dies zusammengenommen, wird Dir einen verlässlichen Eindruck Deines favorisierten Partner´s vermitteln; auch im Hinblick auf dessen Aufpreispolitik.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
M

Manu1976

Wir haben schon 2 mal gebaut und beide Male, haben wir unser Haus von verschiedenen Firmen grob vorplanen lassen, dann wussten wir da schon mal eine Hausnummer. Nach dem Grundstückskauf wurde das Haus dann nur noch angepasst. Da wir ein stinknormales Standardhaus haben wollten, ging es eigentlich jeweils nur um die Platzierung, evtl. Spiegelung oder Drehung vom Haus.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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