Eltern wollen mit ihrer Eigentumswohnung bei der Finanzierung helfen -- wie am besten?

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T

tinct

Meine Eltern sind Eigentümer einer vermieteten Wohnung, der Wert dürfte bei etwa 100 000 Euro liegen. Sie wollen uns mit dieser Wohnung bei der Finanzierung unseres Hausbaus unterstützen. Meine Frage ist nun, wie man hier am besten vorgeht, damit möglichst wenig Geld "auf der Strecke" bleibt, z. B. bei Steuern, Notarkosten ...

Möglichkeiten, die mir einfallen:
- Meine Eltern verkaufen die Wohnung und geben uns das Geld
- Meine Eltern schenken uns die Wohnung und wir verkaufen sie
- Meine Eltern behalten die Wohnung und geben uns monatlich die Miete
- Meine Eltern schenken uns die Wohnung, wir behalten sie und verwenden die Miete zur Finanzierung
...

oder gibt's noch bessere Möglichkeiten?

Vielen Dank!
 
P

Payday

man könnte die wohnung auch mit einer Hypothek belasten. mit der ihr dann "eigenkapital" hättet. mieteinnahmen 1 wohnung als finanzierungsberechtigung wird eine Bank wohl kaum mitmachen. wenn ihr die finanzierung auch so bekämt, könnt ihr mit den mieteinnahmen natürlich dann die finanzierung mit strecken.

die einfachste und billigste methode ist natürlich die 3. allerdings seit ihr dann erst recht auf sie angewiesen, weil diese geldeinnahmen jederzeit wegfallen können. erst schenken um diese dann zu verkaufen ist nicht so wirklich klug. dann lieber sofort verkaufen und das geld einfach überreichen.
 
D

DG

Hallo tinct,

grundsätzlich alles möglich, es gibt noch eine andere (zusätzliche) Variante, nämlich die Vermietung "über Kreuz". Dann wärt Ihr Eigentümer der Wohnung und die Eltern Eigentümer des Hauses, das sie an Euch weitervermieten.

Sollte man mit dem Steuerberater besprechen, ob sich das rechnet - wenn das gedanklich überhaupt in Frage kommt.

Zu den o.g. Lösungen würde ich mir überlegen, ob ein Verkauf der Wohnung a) überhaupt gewollt ist und b) aktuell sinnvoll ist.

MfG
Dirk Grafe
 
f-pNo

f-pNo

Die Varianten mal anhand der Kosten betrachtet, welche ggf. anfallen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

1. Notargebühren und GB-Eintragung (sowie Maklergebühren) fallen an. Hier kann es allerdings sein, dass diese komplett vom Käufer getragen werden.
Wie lange besitzen Deine Eltern die Wohnung? Meines Wissens fällt bei nicht selbst bewohnten Objekten eine "Spekulationssteuer" an, wenn die Wohnung nicht eine gewisse Zeit im Besitz Deiner Eltern ist (hierzu Steuerberater konsultieren - bin mir auch nicht ganz sicher).
2. Notargebühren und GB-Eintragung fällt für die Schenkung an. Bei anschließenden Verkauf siehe oben. "Spekulationssteuer" mit Sicherheit - außer es gibt solche Sonderfälle, wie "Schenkung in Familie ist ausgeschlossen" --> Steuerberater

Bei beiden Punkten achtet darauf, inwiefern Schenkungssteuer anfallen könnte (die Grenzen hierfür von Eltern zu Kindern sind deutlich höher, aber evtl. habt Ihr ja schon in der Vergangenheit einige Summen erhalten) --> Steuerberater.

3. + 4. Die Mieteinnahmen müssen versteuert werden (wer hat den höheren Steuersatz). Zudem bleibt natürlich immer das Risiko, dass ihr mal Mietnormaden erwischt oder irgendwann ein Investitionsstau vorliegt, der zusätzlich Geld kostet. Zudem - Wohnungen sind i.d.R. in einer Eigentümergemeinschaft (Mehrparteien-Mietshaus). Wenn die Eigentümer-Versammlung beschließt (auch entgegen Eurer Stimme), dass z.B. das Dach neu gemacht werden muss, seid ihr dabei.

Gibt es noch andere Kinder in der Familie - nicht dass es dann daraufhin Ärger gibt, da sich eine Partei benachteiligt fühlt.

Persönlich denke ich, wenn Eure Eltern damit keine Probleme haben, dass sie über einen Verkauf nachdenken sollten - außer, die Wohnung liegt in München ;). Aber dieses Thema solltet Ihr wirklich mit dem Steuerberater in Ruhe besprechen.
 
T

tinct

Leider komme ich erst jetzt dazu, mich für eure hilfreichen Antworten zu bedanken. Ich werde mich auf jeden Fall mit einem Steuerberater und mit dem Banker der Baufinanzierung unterhalten, um zu sehen, was am Ende am günstigsten und am einfachsten ist.
 
Zuletzt aktualisiert 18.07.2025
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