Bauen mit IBG - Negative erfahrungen

4,30 Stern(e) 3 Votes
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
Sie befinden sich auf der Seite 3 der Diskussion zum Thema: Bauen mit IBG - Negative erfahrungen
>> Zum 1. Beitrag <<

S

schornstein

Es ist recht naiv, mit dem Finger einzig auf die böse Hausbaubranche zu zeigen (deren Angehörige - auch wenn Du das nicht glauben magst - überwiegend seriös arbeiten); wie an anderer Stelle im Leben gehören auch beim Hausbau immer zwei zu einem Vertrag: Einer der macht und Einer der "läßt".

Freundliche Grüße
Bitte, meine Worte nicht verallgemeinern. Ich habe Über "solche" Firmen geschrieben. Dass es seriöse Anbieter gibt - habe ich keinen Zweifel.
Es ist wahr, dass man naiv ist, wenn man nicht vom Fach ist. Gerade darum geht es mir. Dass die naiven Bauherren verschwinden. Die ganzen Gutachter und und und... die helfen nur bedingt, wenn die ausführende Firma nichts unternimmt. Weil eben die Weichen schon vorher gestellt wurden.
Das was SOLCHE Firmen machen ist nicht gegen das Gesetz. Die machen es ganz legal, weil Baugesetzbuch solche Verträge zulässt. Punkt.
Und ausserdem wenn zwei den Vertrag unterschreiben - einer weiß, was er macht und lächelt innerlich, der andere weiß nicht. Und da kann man nicht von gleichberechtigten Seiten sprechen.
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Bauexperte

Hallo,

…Es ist wahr, dass man naiv ist, wenn man nicht vom Fach ist. Gerade darum geht es mir. Dass die naiven Bauherren verschwinden.
Das ist ein frommer Wunsch, dem die Erfüllung wohl nicht vergönnt sein wird. Es gibt eine spezifische Gruppe Bauherren, welche sich nie überzeugen lassen werden, dass es besser ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen oder alternativ die Wünsche dem persönlichen Budget anzupassen.

Die ganzen Gutachter und und und... die helfen nur bedingt, wenn die ausführende Firma nichts unternimmt. Weil eben die Weichen schon vorher gestellt wurden.
Weil die Weichen gerade nicht vorne gestellt wurden! Wenn, bevor der Hausvertrag unterzeichnet wird, ein Gutachter bei der Auswahl hinzu gezogen wird, vorher eine Bonitätsprüfung des favorisierten Anbieters vorgenommen wird, vorher Neubaugebiete besucht und Bauherren befragt werden, vorher Foren nach Erfahrungen durchsucht werden und, und, und … dann kann es nur schwerlich zu negativen Erfahrungen kommen und es bräuchte Deinen gut gemeinten Appell nicht. Ausnahmen bestätigen natürlich auch bei dieser Vorgehensweise die Regel, sie dürften sich – gemessen am gesamten Bauvorkommen BRD – im zwar immer noch ärgerlichen, aber überschaubaren Bereich bewegen.

Das was SOLCHE Firmen machen ist nicht gegen das Gesetz. Die machen es ganz legal, weil Baugesetzbuch solche Verträge zulässt. Punkt.
SOLCHE Firmen reagieren auf den vorhandenen Bedarf, oder glaubst Du ernsthaft sie könnten sich am Markt halten, wenn es nicht Bauherren gäbe, deren Anforderungsprofil ausschließlich auf SOLCHE Firmen zugeschnitten ist? Bauherren, welche die Gesetzmäßigkeiten der Wirtschaft auf den Kopf stellen wollen? Negieren, dass es einen Mercedes nicht zum Preis eines Trabbis geben kann? Das hat nichts aber auch gar nichts mit den §§ des Baugesetzbuch zu tun; die Gerichte landauf landab entscheiden schon immer anhand des Baugesetzbuch – überwiegend zum Vorteil der Bauherren. Auf der VOB fußt die zu verbauende Technik und sie regelt das Verhältnis der nicht natürlichen Personen zueinander, vereinfacht ausgedrückt.

Und ausserdem wenn zwei den Vertrag unterschreiben - einer weiß, was er macht und lächelt innerlich, der andere weiß nicht. Und da kann man nicht von gleichberechtigten Seiten sprechen.
Seufz – was spricht dagegen – Bauherren sind erfahrungsgemäß blutige Laien in Sachen Bau – sich professionelle Hilfe von Beginn an zu kaufen? Stellt der, welcher so verfährt, sich ein Armutszeugnis in den Augen der Gesellschaft aus oder ist er doch eher der Klügere? Und wenn er klug handelt und sich das fehlende Wissen über bspw. die Leistung Gutachter von Anfang an kauft, glaubst Du, er würde dann in der Folge immer noch an SOLCHE Firmen geraten?

Um im Sprachbild zu bleiben: SOLCHE Firmen profitieren davon, dass die Augen der sie beauftragenden Bauherren größer sind, als ihr Bauch Fassungsvermögen aufweist. Das nächste Problem für SOLCHE Bauherren: ein Gutachter, ein Energieberater, ein renommierter Bauleiter usw. stellen ihre Leistung natürlich nicht kostenlos zur Verfügung. Für die Kosten deren Arbeit läßt sich eine Küche kaufen, eine bessere Sanitärausstattung erwerben, ein paar Quadratzentimeter mehr bauen …..

Freundliche Grüße
 
S

schornstein

ja, gebe ich dir Recht. Deinen Standpunkt verstehe ich. Du hast vermutlich auch schlechte Erfahrungen mit SOLCHEN Bauherren gemacht.
Nachhinein ist man eben immer klüger.
Der Vergleich mit Mercedes ist nicht glücklich gewählt. Ich kaufe mir keinen Gutachter, um einen Mercedes zu kaufen. Wobei viele davon schon längst dem Namen nicht entsprechen, weil eben in Spanien oder sonstwo gebaut werden. Genausogut kann ich mit einem Gutachter Gute Baufirma aussuchen, die plötzlich sich verkalkuliert oder Insolvenz geht. Es sind nicht wenige renommierte Firmen Konkurs gegangen...
Jeder hat eigene Wahrheit und wird dafür auch genug Beweise finden können
 
B

Bauexperte

Hallo,

ja, gebe ich dir Recht. Deinen Standpunkt verstehe ich. Du hast vermutlich auch schlechte Erfahrungen mit SOLCHEN Bauherren gemacht.
SOLCHE Bauherren habe ich eingangs meiner frühen Zeit als Hausverkäuferin häufig als Interessenten vor mir sitzen gehabt und ich habe - nachdem klar war, dass ich gegen SOLCHE Anbieter verloren habe - oft darüber nachgedacht, was ich falsch gemacht habe. Ich hätte gut damit leben können, wenn ein seriöser Anbieter den Zuschlag erhalten hätte - Pech gehabt, beim nächsten Mal stimmt die Chemie wieder - der Interessent wird nicht über den Tisch gezogen ;) Irgendwann bin ich dann zu der Überzeugung gelangt, dass es mitnichten an mir lag, noch an meinem Verständnis von Beratung und Verkauf; es gibt einfach Menschen, welche beratungsresitent sind. So einfach ist Wasserball ...

Im Nachhinein ist man eben immer klüger.
Leider ist es dann häufig sehr teuer und manchmal auch existenzbedrohend.

Der Vergleich mit Mercedes ist nicht glücklich gewählt.
Mag sein, da in einem per Heute gekauften Fiat mehr deutsche Teile verbaut sind, denn in einem Mercedes. Dennoch ist ein Mercedes einer anderen Klasse Autos zuzurechnen als ein Fiat. ;) Grundsätzlich hast Du aber wohl empfangen, was ich meine.

Fehlentscheidungen können immer wieder passieren und gegen Unbilden des Lebens kann man sich nicht 100%ig absichern. Wenn aber VORNE für eine sorgfältige Entscheidung alles Mögliche getan wurde, kommt man sehr nahe an 100% heran. DAS gilt für alle Bereiche des Lebens, der Bau eines Einfamilienhaus bildet da keine Ausnahme.

Jeder hat eigene Wahrheit und wird dafür auch genug Beweise finden können.
Die einfache Wahrheit beim Bau ist, dass ein "Stück Haus", seriös kalkuliert und nach gültigen Bauvorschriften gebaut - immer den gleichen Preis - +/- € 8-10.000,00 - kosten wird, gleich ob Fertig- oder Massivhausbauweise. Voraussetzung ist, dass der Bauherr Fertig- mit Fertighausanbieter und Massiv- mit Massivhausanbieter vergleicht. Mit dieser alten und ewig gültigen Bauernweisheit trennt sich die Spreu ganz alleine vom Weizen.

Freundliche Grüße
 
S

schornstein

Die einfache Wahrheit beim Bau ist, dass ein "Stück Haus", seriös kalkuliert und nach gültigen Bauvorschriften gebaut - immer den gleichen Preis - +/- € 8-10.000,00 - kosten wird, gleich ob Fertig- oder Massivhausbauweise. Voraussetzung ist, dass der Bauherr Fertig- mit Fertighausanbieter und Massiv- mit Massivhausanbieter vergleicht. Mit dieser alten und ewig gültigen Bauernweisheit trennt sich die Spreu ganz alleine vom Weizen.

Freundliche Grüße
Genau das ist der Punkt. Wie kann ich vergleichen, wenn ich nicht weiß, worauf ich achten muss? Jeder Verkäufer verspricht das Beste. Wenn mir das nötige Wissen fehlt, kann ich nicht vergleichen. Und ich weiß nicht einmal, dass ich das nicht weiß! Eine Pflichtinfoveranstaltung hätte viel bewirkt. Es gibt SOLCHE Bauherren und die, die mit solchen Infos vergleichen könnten. Und wissen dann, wonach gefragt werden muss.
Ich glaube, wir verstehen uns nicht ganz. Schade. Denn beide wollen eigentlich das Gleiche: dass SOLCHE Bauherren und SOLCHE Firmen verschwinden. Vielleicht eine Utopie, aber bewegen nicht gerade sie die Welt?
 
B

Baumen

Hallo zusammen,

Ich schließe mich ganz klar hier Schornstein an.

Ich habe eine Studie gelesen, dass 85% all unserer Entscheidungen
aus dem Bauch heraus entschieden werden. Beim Bauen ist es dann auch nicht anders.

Es liegt auch meistens nicht an der Beratungsresistenz, sondern an der Menge der Information, die auf einen Bauherr zukommt. Vor allem wenn man nicht aus dieser Branche kommt. Man beschäftigt sich mit den Problemen meistens dann intensiver, wenn es eins gibt. Es ist einfach so!

Und genau deswegen muss es Gesetze geben, die beide Seiten gegen Missbrauch schützen. Wenn man die ganze Kontrolle dem Verbraucher selbst überlässt, wird es nur Missbrauch geben. Stellen Sie sich vor, Sie würden irgendwas in einem Lebensmittelgeschäft kaufen
Und müssten selbst kontrollieren, ob dies Ok ist? Das wäre sogar lebensbedrohlich!

Und ich glaube es gibt auch eine Menge der Bauherren, die Probleme haben
und keine Foren durchforsten.



Gruß
Peter
 
Zuletzt aktualisiert 23.04.2024
Im Forum Erfahrungen mit Hausbau-Firmen gibt es 862 Themen mit insgesamt 9035 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben