Bauen im Bestand - Nachträglich Mehrkosten trotz Festpreis

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Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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Reggert

Wenn er schon 50k für Beratungs und Planungsleistungen gezahlt hat hat der Unternehmer hier schon "gut" verdient... sucht vermutlich nur einen Grund um noch mehr raus zu holen
 
kati1337

kati1337

Das Ultimatum hat für mich schon ein starkes Geschmäckle.

Der Unternehmer ist scheinbar schwer überzeugt davon, dass ihr die Mehrkosten schuldet. Ob das jetzt über euren Vertrag gedeckt ist, oder ob er da "abzockt", vermag euch hier verutlich niemand rechtssicher zu beantworten.
Fakt ist aber - die Situation ist sehr schlecht, so wie sie ist. Was sind eure Optionen?

Nachtrag unterschreiben, die Kosten als "Lehrgeld" bezahlen, und hoffen (?), dass der Unternehmer ansonsten aufrichtig ist und euch nicht ausnehmen will.
Alternativ habt ihr den Rechtsweg via Anwalt / Rechtsberatung. In dem Fall würde ich vermutlich wie zuvor schon von anderen angeraten dazu tendieren, den Vertrag einvernehmlich aufzulösen, falls ihr noch weitere Unternehmen an der Hand habt mit denen ihr das zu Ende bringen könnt?

Wovon ich dringend abraten würde wäre der Nervenkrieg, zu versuchen, das Vertragsverhältnis via Anwaltskommunikation bis zum Abschluss durchzuboxen, während das Vertrauensverhältnis zum Unternehmer massiv gestört ist. Wenn das eh schon alles via Anwalt läuft, dann werdet ihr bei denen nicht die Lieblingskunden sein. Das kostet euch am Ende eine unbestimmte Summe an Geld und Nerven. :/

Wie steht ihr dem Unternehmer derzeit gegenüber? Haltet ihr das für ein ungünstiges Missverständnis, seid aber ansonsten noch optimistisch? Oder ist das Vertrauensverhältnis aus eurer Sicht bereits gestört?
Mich persönlich würden 3 Dinge skeptisch machen: Der Disput über das Fundament als solches, das gestellte Ultimatum - obwohl ich das teilweise verstehen kann, da der Unternehmer ggf nur versucht seinen Zeitplan einzuhalten und Verzögerungen zu vermeiden. Und die 50k die bereits für die bisherigen Leistungen verlangt / gezahlt wurden. Das kommt mir teuer / überzahlt vor - ist aber meine subjektive Meinung, ich kenne die Details ja nicht.
 
X

xMisterDx

Manchmal schüttelt man schon echt den Kopf ob der Naivität und Weltfremdheit mancher Leute.
Es ist absolut üblich, dem Kunden die Pistole auf die Brust zu setzen und zu sagen "Bestell bitte oder wir müssen dich irgendwo reinschieben, wenn wieder eine Lücke ist. Aber das kann dauern..."

Im Moment ist es etwas "besser", aber es gab Zeiten, da hatten meine Kollegen und ich eine Vorlaufzeit von 3-4 Monaten.

Geschmäckle haben, für mich persönlich, hier vor allem die Beiträge eines Users, der vorgestern noch total depressiv einen Hausbauvertrag rückabgewickelt hat und jetzt einem anderen Nutzer rät, wegen 20t EUR Aufpreis einen mehrjährigen Rechtsstreit vom Zaun zu brechen.
An sowas sind schon Ehen, Familien, ja Existenzen zerbrochen, da ist die Trauer über das "falsche" Haus rein gar nix dagegen.

Möchtest du ein Haus, dann unterschreib, eine andere Wahl hast du nicht. Die Klauseln im Vertrag hätte man vor Unterschrift prüfen müssen, jetzt ist es zu spät.
Und wenn der Bauträger dir nach 2 Monaten Lieferverzug schon Preiserhöhungen androht, dann wird er dich kaum für lau aus dem Vertrag lassen. Ist leider so.
 
B

Berlinho2

@xMisterDx
Hier geht es nicht um einen Rechtsstreit oder Weltfremdheit. Ggfs. hätte auch der GÜ den Vertrag und die historischen Ausführungsunterlagen besser prüfen sollen, bzw. steht diese fachliche Beurteilung noch aus. Pacta sunt servanda - und dennoch sind natürlich Recht bekommen und Recht haben völlig unterschiedlichr Dinge.
Ich teile die Aufassung, dass es nicht Wert ist, deutlich wertvollere Dinge für so etwas aufs Spiel zusetzen. Die Nonchalance, mit der Du deine Beurteilung vorträgst erweckt jedoch den Eindruck, dass Du moralisch kein Problem mit solch Vorgehen hast, sondern es in deinem Berufsalltag dazugehört Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse einseitig auszunutzen. Alles andere wäre ja naiv.
Bedauerlich
 
Zuletzt aktualisiert 26.04.2024
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