Anhaltspunkt aktuelle Baupreise / Jetzt Bauen oder abwarten?

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O

Oberhäslich

Ein GU hat Rahmenvertragspartner und entsprechende Konditionen die ein Privater i.d.R. nicht bekommt. Wie weit da die Spanne ist kann ich nicht abschätzen. Aber wenn das ein Nullsummenspiel ist, nehme ich lieber den GU und erspare mir entsprechend Mühe und Zeit.
 
R

Radfahrer

Bei einem größeren Projekt kann das vielleicht sein.
Für ein Nullsummenspiel gebe ich lieber dem Handwerker in der Region oder aus dem Dorf was zu verdienen.
 
Y

ypg

Bist Du nicht schon bei dem Thema mit der Lüftungsanlage mit Stammtischparolen aufgefallen?
Der verdient an jedem Gewerk mit.
Dem Handwerkern eilt der Ruf Voraus.
Gut, teuer, preiswert, billig, kommt nicht usw.
Bei einem größeren Projekt kann das vielleicht sein.
Für ein Nullsummenspiel gebe ich lieber dem Handwerker in der Region oder aus dem Dorf was zu verdienen.
Kurz und bündig: ein regionaler GU ist entweder auch „Dein“ Handwerker in der Nachbarschaft, zumindest aber eine Firma, wo Deine Dorfbewohner angestellt sind. Auch nehmen die Bauunternehmen eher die nahen Handwerker von sich auf der Baustelle, also auch Eure Handwerker aus dem Dorf.
Es hat also nichts über die Wahl über einen GU oder Architekt zu tun, sondern um die Regionalität.
 
H

heaaat_

Ein GU hat Rahmenvertragspartner und entsprechende Konditionen die ein Privater i.d.R. nicht bekommt. Wie weit da die Spanne ist kann ich nicht abschätzen. Aber wenn das ein Nullsummenspiel ist, nehme ich lieber den GU und erspare mir entsprechend Mühe und Zeit.
Es ist halt kein Nullsummenspiel. Die Margen der GUs sind weit über dem Verhandlungsspielraum der Handwerker. Das ist zumindest das was ich aus den Angaben von vier Häuslerbauern aus der direkten Nachbarschaft gesehen habe. Bei den Anbietern der Nachbarn sind auch die üblichen "Verdächten" Budget-Hausbauer aus der Massivbaubranche. Ein Fertighaus aus Holz (mit Hanglage und Massivteil) ist preislich nochmal auf einem ganz anderen Level (höher) als die GUs der Massivbaubranche.
Der Nachteil ist am Ende, dass du mehrere Anlaufstellen für etwaige Garantieansprüche hast. Wobei erfahrene Generalunternehmer da auch mit allen Wassern gewaschen sind und sich in alle Richtungen absichern. Meines Erachtens hat der regionale Handwerker für den lokalen Häuslerbauer wesentlich mehr Motivation eine ordentliche Qualität abzuliefern.
Ich war in der Zeit als wir und unsere Nachbarn den Rohbau hingestellt haben übrigens jeden Tag live dabei (hatte Elternzeit und habe daher viel mitgeholfen). Die GUs haben die günstigste Isolierung (oder gar keine Isolierung) unter der Bodenplatte verbaut. Die Menge an Eisen in der Bodenplatte war trotz gleichen Bodenverhältnissen wesentlich weniger als bei uns (bei uns fein säuberlich nach Angaben des Statikers + Bodengutachten). Dann ging es weiter, dass die GUs teilweise bei verfüllten Ziegeln den Regen haben reinplätschern lassen. Wir haben jeden Abend mühsam die Ziegel abgedeckt, dass alles trocken bleibt. Die Liste könnte ich unendlich weiterführen. Bis zu dem Freund, der dem Generalunternehmer mehr als 100k zu Baubeginn überwiesen hat bevor dieser Pleite ging und jegliche Tätigkeit eingestellt hat. Ich habe bisher kein einzige Handwerkerrechnung bezahlt bevor das Gewerk erstellt war.
 
11ant

11ant

Wir haben obwohl Branchenfremd eine relativ hohe Eigenleistung erbracht
für den GU ein gefundenes fressen einer Reklamation aus dem Weg zu gehen.
Die Gewährleistungsfalle beim Erbringen von Eigenleistungen vor geeigneten Zwischenabnahmezeitpunkten ist ein weites Feld für sich.
Ein GU hat Rahmenvertragspartner und entsprechende Konditionen die ein Privater i.d.R. nicht bekommt. Wie weit da die Spanne ist kann ich nicht abschätzen. Aber wenn das ein Nullsummenspiel ist, nehme ich lieber den GU und erspare mir entsprechend Mühe und Zeit.
Ich sehe immer öfter, daß ich bald einen Beitrag zum Thema machen muß, die "Funktionsweise" eines GU zu erklären. Hoffentlich gelingt mir das wenigstens halb so gut wie Armin, Christoph, Malin, Siham und Ralph ;-)
Bei einem größeren Projekt kann das vielleicht sein.
Für ein Nullsummenspiel gebe ich lieber dem Handwerker in der Region oder aus dem Dorf was zu verdienen.
Der GU sollte erstens ebenfalls aus der Region sein, und zweitens ein Partner und kein "Zuhälter" der Subunternehmer.

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Wir haben mit verschiedenen Architekten gesprochen, ich bin nicht überzeugt davon, dass ein Architekt Experte für alle Gewerke ist. Die Experten für die jeweiligen Gewerke sind die Handwerker selbst. Klar, der Architekt weiß aus Erfahrung auf was er achten muss und es ist ein größeres Risiko ohne Architekt zu bauen als mit.
Die besten Komponisten sind nicht gleichzeitig virtuose Solisten auf allen Instrumenten ;-)

Finanziell sind wir insgesamt ca. 10% über den ursprünglichen Angeboten. Damit haben wir aber gerechnet. Ich vergleiche mich mit den Nachbarn, da sind wir kostentechnisch defnitiv wesentlich besser dran (ist ein Neubaugebiet mit ca. 40 neuen Einfamlienhäusern).
Vierzig, die Du zum Großteil kennst: wie teilen die sich denn in die Fraktionen Einzugsfertig-GU, Rohbau-GU, Einzelvergabe mit bzw. ohne Architekt / Ausschreibung auf ?

@11ant: Was ist jetzt letztlich deine Empfehlung für den Hausbau? Architekt, GU oder Eigenregie?
Wie Du es hier schon vielfach von mir (mit Suchworten wie Eigenvergabe, Einzelvergabe, Ausschreibung, Gerddieter u. dergl.) nachlesen kannst: mein Regelfall ist Architekt mit Ausschreibung, an der auch GU teilnehmen dürfen. Siehe auch mein bekannter ursprünglich fünfteiliger Hausbau-Fahrplan, der aktuell fortgeschrieben wird. Die GU´ werden dabei häufig bereits im Zuge der Teigruhe mit Weichenstellung kennengelernt.

Es ist halt kein Nullsummenspiel. Die Margen der GUs sind weit über dem Verhandlungsspielraum der Handwerker.
Das ist so nicht allgemein zutreffend. Es gibt nicht wenige Handwerker, die kaufmännisch und marketingmäßig derartige Totalausfälle sind, daß sie ohne GU´ annähernd brotlos wären. Die Big Name GU´ haben meist gut den Bogen ´raus, solche Kandidaten zu rekrutieren und über den Tisch zu ziehen. Man hat dem schon als ich noch im Ausbildungsalter war mit Instrumenten wie dem "Betriebswirt im Handwerk" entgegenzuwirken versucht, mit durchwachsenem Erfolg. Es gibt aber mindestens ebenso viele Handwerker, die selber unternehmerisch fit sind; und solche, die man kaum als GU-Subunternehmer antrifft; aber auch solche, die bei GU´ quasi "verbeamtet" sind. GU´ und Handwerker, das ist eine ziemlich bunte Szene.
 
X

xMisterDx

Das kann man sich so vorstellen, wie wenn der kleine Handwerksbetrieb im Jahr 20 SPSen beim Hersteller mit den 7 petrolfarbenen Buchstaben kauft oder ein VW 20.000.

Es ist nicht nur der Handwerker, den man im Preis drücken kann, wenn man ihn das ganze Jahr verlässlich auslastet.
Schrauben, Steine, Holz, Beton... Alles wird deutlich günstiger, wenn man viel davon kauft.
 
Zuletzt aktualisiert 28.04.2024
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