Grundriss: Bauen leichten Hang - nicht genug für Keller wegen Aushub?

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W

Welcome2Chaos

Hallo ihr Lieben,

mein Lebensgefährte und ich haben uns gestern unser Traumgrundstück angesehen. Preis unschlagbar, Lage top, hier und da ein paar Mankos, aber nichts, womit wir nicht leben könnten - außer einer Sache. Und das ist der 'Hang' - falls er sich denn so schimpfen darf.
Wir reden hier von einem Grundstück mit 20m Straßenfront im Süden (Tal) und einer Länge von ca. 70m. Die obere Fläche ist gerade, jedoch kein Bauland, und grenzt an eine weitere Straße. Der Höhenunterschied beträgt meiner Einschätzung nach maximal 2m, verteilt auf ca. 50m. Fotos habe ich mal versucht beizufügen.
Wir bauen mit einem Fertighausanbieter im KFW40-Standard mit Abwassergrube, ansonsten straßenseitig (Südseite) erschlossen. Nun sind meine Bedenken, dass uns die Planung für ein Grundstück 'am Hang' in die Unkosten stürzen könnte, weshalb ich gerne vor Vertragsabschluss herausfinden möchte, welche Möglichkeiten der Realisierung wir haben.
Meine Idee wären die Abtragung von Boden in der unteren Häflte, da das Haus ja per se in der unteren Hälfte stehen müsste. Nun weiß ich nicht, wie sich das mit dem Niederschlagswasser verhält. Würden denn einfache Stütmauern reichen? Wie viel würde so etwas kosten? Fallen euch andere Möglichkeiten ein?
Es ist halt zu wenig Hang um einen Keller zu bauen (was ja auch super teuer wäre), aber zu viel um es einfach zu ignorieren.

Liebe Grüße
Woanders Image 2022-02-08 at 12.22.51 (1).jpeg

Woanders Image 2022-02-08 at 12.22.51.jpeg
 
WilderSueden

WilderSueden

Du willst das Wasser mit Stützmauern abfangen oder verstehe ich da was falsch?

Entscheidend bei den Kosten ist wieviel Gefälle du im Baufenster hast. Das am besten mit einer Schlauchwasserwaage o.ä. ausmessen, Augenmaß ist Mist. Rein von den Zahlen sehe ich jetzt aber auch keinen Grund für einen Keller.
Gegen Wasser das runter läuft lässt sich vermutlich einiges mit geschickter Gestaltung der Außenanlagen machen. Quergefälle, eventuell ein kleiner (20-30cm) Wall mit einer Hecke oder ein Hügelbeet. Das Haus selbst kann man etwas hochsetzen und du hast ja auch noch den Drainagestreifen. Zur Not kommt noch eine Rinne vors Haus
 
W

Welcome2Chaos

@WilderSueden,

vielen Dank für die Antwort! Naja, ich dachte mit so einem kleinen Wall kann man schon ein bisschen Wasser ableiten. War wohl falsch gedacht, aber zu meiner Verteidigung, ich habe absolut keine Ahnung vom Hausbau (eher von der Heizung, aber das ist ja egal).

Ich denke im Bereich des Hauses hätten wir maximal 70-80cm Anstieg auf Hausbreite, das müssten so 7% Gefälle sein, wenn mein Mathehirn noch funktioniert?
Was mich irritiert war die Aussage des Vertrieblers der Hausbaufirma, dass wir das Erdgeschoss, bzw. die Oberkante der Bodenplatte, gerade zu der Oberkante des Geländes (also zum höchsten Punkt oben) setzen müssen, da wir sonst Probleme mit dem Oberflächenwasser bzw. Hangwasser bekämen.
Ansonsten hätte ich gesagt, zieht man den Boden bis zur Hälfte des Grundstücks (oder bissl mehr) gerade, setzt das Haus hin und legt dann hinter das Haus vor den Rest des Hangs eben eine Art Drainage oder Ableitung, so dass nichts zum Haus kommen kann.
Ich weiß nun nicht, was ich unter der Aussage des Hausbauers verstehen soll, dass das gerade abschließen muss, damit das Wasser nichts am Haus beschädigt.
 
WilderSueden

WilderSueden

Das hört sich relativ ähnlich an wie bei mir. Wir haben auch so ~70cm Gefälle im Bereich der Bodenplatte und sind sogar ein bisschen nach unten gegangen damit wir nicht unnötig aufschütten müssen. Einen Lageplan findest du hier: https://www.hausbau-forum.de/threads/wasserdurchlaessiges-pflaster-lehmboden-wassermanagement-allgemein.41779/post-538878

Aktuell ist die Bodenplatte drin und ich muss sagen, das Haus kommt unten deutlich weniger weit raus als befürchtet. Oben gräbt es sich auch nicht ein, wobei da ja gerade der Humus fehlt sodass das sicherlich etwas täuscht. Mein Plan ist das Wasser mit Quergefälle seitlich vorbei zu leiten und vor der Haustür nochmal leicht ansteigen zu lassen. Zur Sicherheit kommt dann noch eine Rinne vor die Haustür damit da bei einem Gewitter nichts reindrückt
 
Hangman

Hangman

Hang finde ich süß... wenn Deine Schätzung mit den 2m auf 50m stimmen und das Haus 10m Tiefe hätte, wären das gerade einmal 40cm. Kann auch schlecht geschätzt sein, oder unregelmässig verlaufen, dann ist es halt etwas mehr. Aber wirklich nichts wovor man Angst haben müsste.

Was der Vertriebler meint ist der Holzschutz. Auf der Bodenplatte steht ja direkt eine (Holz)-Außenwand mit einer (Holz)-Schwelle unten. Diese Holzschwelle muß min 15cm oberhalb des Geländes stehen damit evtl Wasser nicht dauerhaft in das Holz zieht. Ob ihr diese 15cm bekommt indem ihr das Haus auf das höhere ("hang"seitige) Niveau setzt, oder ob ihr diesen Bereich etwas abtragt bleibt natürlich euch überlassen. Wenn ihr den Bereich abtragt (was vermutlich die bessere Variante ist), wird das dahinterliegende Grundstück theoretisch zwar steiler. Praktisch hast Du dort aber noch immer 40-50m um das Gelände nach Gusto und Bedarf zu modellieren. Ich sehe da wirklich kein Problem.

Was ihr von vorneherein bedenken solltet ist Zuwegung, Zugang zum Garten, Terrasse, etc. Zu den o.g. 15cm kommt nämlich innen noch der Fußbodenaufbau, d.h. insgesamt hast ca 30-35cm Unterschied zwischen Höhe Fußboden und Höhe Gelände. Wenn einen das nicht stört nimmt man einfach zwei Stufen um ins Haus, den Garten oder die Terrasse zu kommen. Um das schwellenlos hinzubekommen braucht es etwas Aufwand (Terrasse aufständern, belüftete Drainagerinne, o.ä.).

Zusammengefasst: das von Dir beschriebene "Gefälle" ist kein Problem und muß euch nicht vom Grundstückskauf abhalten. Sofern ihr in die Realisierung geht, solltet ihr den direkt ans Haus angrenzenden Außenbereich gleich mitplanen (hier oder mit GaLa Bauer o.ä.).
 
11ant

11ant

Wir bauen mit einem Fertighausanbieter im KFW40-Standard mit Abwassergrube, ansonsten straßenseitig (Südseite) erschlossen. Nun sind meine Bedenken, dass uns die Planung für ein Grundstück 'am Hang' in die Unkosten stürzen könnte, weshalb ich gerne vor Vertragsabschluss herausfinden möchte, welche Möglichkeiten der Realisierung wir haben.
Na immerhin fragst Du vor Vertragsabschluss, da wurde hier schon anderes gesehen. Zeige mal das Grundstück (was bedeuten die roten Linien ?) auch im Luftbild, bzw. schaue in ein Geoportal, was Du über Höhenpunkte / Höhenlinien des Grundstückes finden kannst. Und auch in den Bebauungsplan solltest Du schauen (wo es keinen gibt, kann es andere Ortssatzungen geben), was zu Geländeveränderungen gesagt wird und so weiter. Ich sehe da vor der Unterschrift noch einigen Informationsbedarf stehen. KfW40 und Grube ist übrigens eine crazy Kombination, wie Samba in Mettmann :)
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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