Abwehr-Angebot, oder sind Hauspreise so teuer geworden?

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W

Wiesel29

Moin,

ihr könnt mal schauen ob es in Sachsen so etwas ähnliches gibt wie Ortsgerichte in Hessen. Von diesen kann man Immobiliengutachten erstellen lassen. In der Regel wird man da dann gefragt ob man einen Wert für den Verkauf innerhalb der Familie schätzen lassen soll oder ob der Schätzwert für den freien Markt bestimmt werden soll. Die Gutachter haben hierbei einen sehr ordentlichen Spielraum. Bei der Immobilie meiner Eltern lag der Unterschied bei mehreren 100k €. Diese Gutachten werden vom Finanzamt problemlos anerkannt.

Davon abgesehen gilt dann wohl. Ab zum Notar und schon mal Grundstücksteile in Höhen der Freibeträge übertragen lassen. Wenn dein Vater noch länger als 10 Jahre lebt könnt ihr den Freibetrag ja nochmals ausschöpfen.
 
S

saralina87

Wieso werde ich gezwungen, zu verkaufen?
Mir platzt gleich der Kragen, deshalb möchte ich nur hierzu was schreiben:
Niemand, absolut niemand zwingt dich zu verkaufen. Wenn du das weiterhin behauptest (ohne je beim Steuerberater gewesen zu sein und ohne faktisch belegbare Zahlen vorweisen zu können) ist eine "Diskussion" müßig.
 
K a t j a

K a t j a

Niemand, absolut niemand zwingt dich zu verkaufen. Wenn du das weiterhin behauptest (ohne je beim Steuerberater gewesen zu sein und ohne faktisch belegbare Zahlen vorweisen zu können) ist eine "Diskussion" müßig.
Wir diskutieren hier schon gar nicht mehr. Aber bevor Du Dich zu sehr erregst:
Die Optionen sind Verkaufen oder Beleihen. Bei dem von Dir zitierten Satz bezog ich mich auf pagoni2020's Text, die Altersvorsorge durch die Wertsteigerung decken zu sollen. Daraufhin wollte ich nochmal betonen, dass wir nicht verkaufen und auch nicht dazu genötigt werden wollen.
Und ja, es gibt auch noch andere Optionen hinsichtlich Überschreibung im 10 Jahres-Rhythmus o.ä.. Aber wie bereits gesagt, möchte ich das hier nicht diskutieren. Ich sage es jetzt ein allerletztes mal: ich wollte nur auf das Ungleichgewicht der Freibeträge gegenüber den massiv gestiegenen Immobilienwerten und der somit verdeckten Steuererhöhung hinweisen . Der Kern der ganzen Diskussion liegt m.E. in diesem Satz:
Nochmal zum Nachdenken: Ein tatsächlicher Gewinn wäre es, wenn ich mir bei Verkauf des Hauses das gleiche Haus noch einmal kaufen könnte + 1 Cent. Aber das kann ich nicht. Im Gegenteil. Ich muss 133K abgeben. Die Frage ist doch nie, wie viel Geld man hat, sondern wie viel man sich dafür kaufen kann.
 
C

chand1986

Die Optionen sind Verkaufen oder Beleihen.
Das ist nicht ganz korrekt. Die Hauptoption ist, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, ob deine beiden Optionen wirklich deine beiden Optionen sind.

ich wollte nur auf das Ungleichgewicht der Freibeträge gegenüber den massiv gestiegenen Immobilienwerten und der somit verdeckten Steuererhöhung hinweisen.
Das ist einfach nicht richtig. Eine SteuerERHÖHUNG wäre es, wenn der BUCHwert gleich geblieben wäre, du aber mehr Steuern als früher zahlen müsstest.

Dass der WOHNwert eines Hauses unabhängig vom Buchwert ist, ist richtig und da hat dir auch keiner widersprochen. Wohnwerte sind aber nichts Besteuerbares.

Zwei Perspektiven auf die Situation:

a) Du erhältst für 133k einen Buchwert von 2Mio. Früher hättest du für 0k einen Buchwert von 1Mio (fiktiv) erhalten. 133k für 1Mio Wertzuwachs: Nice Deal.

b) Du erhältst für 133k einen Wohnwert von 1, den du früher für 0k genauso bekommen hättest. Kackdeal auf der Zeitachse.


Du bist ganz klar bei Perspektive b). Verständlich, denn du möchtest den Buchwert ja nicht in irgendeiner Form realisieren, sondern wohnen.
Nur: Das hat mit Steuern NICHTS zu tun. Eine Steuer kann immer nur entlang von Perspektive a) erhoben werden. Aus deiner Perspektive b) eine Steuererhöhung herbeizudenken, ist ein Denkfehler.
Du würdest ja auch nicht argumentieren, dass dein Einkommen nicht versteuert werden sollte, weil du es auf keinen Fall ausgeben willst, oder?

Denn der Wert eures Vermögens ist um 1Mio gestiegen, was im Nachgang 133k kostet (mal die Zahlen oben als richtig unterstellt). Wieso sollte das bei einem Eigentumsübergang nicht irgendwann auch mal der Allgemeinheit zu einem kleinen Teil zugute kommen?
Zumal euer Haus, hart formuliert, städtischen Wohnraum “blockiert“. Klingt böser, als ich es meine, ist aber wahr.
 
S

saralina87

Ich sage es jetzt ein allerletztes mal: ich wollte nur auf das Ungleichgewicht der Freibeträge gegenüber den massiv gestiegenen Immobilienwerten und der somit verdeckten Steuererhöhung hinweisen .
Du darfst mir glauben dass dieses "Problem" auch im Süden durchaus bekannt ist und dass mittlerweile fast jedes Haus im engeren Stadtgebiet den Freibetrag reisst. Die Diskussion führe ich fast täglich.
Ich kann nachvollziehen, warum man als Erbe das Gefühl hat dass einem etwas genommen wird - trotzdem hat die Immobilie einen Wert (mag er für euch auch nur auf dem Papier existieren) der eurem "Verlust" gegebenüber steht. Es kann und darf nicht zum Problem der Allgemeinheit werden, dass die Preise sich so entwickeln wie sie es nunmal tun.
Es gibt einen guten Grund dafür, dass eigengenutzte Immobilien steuerfrei bleiben, wer das nicht möchte soll und darf und muss die Allgemeinheit durchaus an seinem Gewinn (und den habt ihr, 1.7 Mio abzgl. Steuern ist immer noch mehr, als ihr vor dem Erbfall hattet) teilhaben lassen. Dass ihr diesen Gewinn nicht realisieren wollt, ist, bei allem Verständnis, euer eigenes Problem.
Wer mehr hat gibt mehr ab. So funktionieren Steuern. Einzige Ausnahme ist die Umsatzsteuer, weshalb sie in meinen Augen auch die ungerechteste von allen Steuern ist.
Die Steuer wurde im Übrigen nicht erhöht, auch nicht versteckt. Sie fällt nur öfter an. Weil eben mehr Geld als Gegenwert dagegensteht. Und das ist, so sehe ich das, auch völlig okay so.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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