Gebäudeenergiegesetz vs. KfW55 vs. EH55: Unterschiede beim Neubau einfach erklärt? (Stand 2025)

4,80 Stern(e) 6 Votes
V

VielleichtBau

Hallo zusammen,

ich lese schon länger in diesem Forum und nun werden wir vielleicht bauen. Wir hatten schon paar Gespräche mit einigen überwiegend regionalen GUs in Mittelfranken / Bayern.
Bei paar viel die Aussage ob wir ein EH55 bzw. KFW55 Haus haben wollen oder nur Gebäudeenergiegesetz. Ich bin hier verwirrt. Bislang dachte ich, dass jeder Neubau Gebäudeenergiegesetz erfüllen muss und das aktuell im Gebäudeenergiegesetz geregelt ist das ein Einfamilienhaus nur einen Primärenergieverbrauch von 55% eines Referenzhauses haben darf. Ich dachte damit dies entspräche genau EH 55 bzw. KFW55.

Es gibt zwar online viele Seiten zu Gebäudeenergiegesetz / KFW55 / EH55 aber viele beziehen sich auf einen alten Stand oder beschreiben den Unterschied nicht, falls es einen gibt.

Könnt Ihr mich mal aufklären was aktuell Stand Dez. 2025 der Unterschied zw. den 3 Typen: Mindeststandardhaus gem. Gebäudeenergiegesetz versus Effizenizhaus 55 ver KFW55 ist

Danke Euch.
VielleichtBau
 
Tolentino

Tolentino

Also ich bin kein Energieberater, aber so wie ich das verstehe: Die Anforderung an den Gesamtenergieverbrauch sind die gleichen. Aber die Anforderungen an den Transmissionswärmeverlust ist nach Gebäudeenergiegesetz laxer.
D.h. in der Praxis, der Gesamtenergieverbrauch kann auch durch moderne Wärme- und Energieerzeugungskonzepte erreicht werden (OV, Wärmepumpe), während beim EH 55 die Dämmung des Gebäudes besser sein muss.
 
M

MachsSelbst

Ich hab nach GEG2020 gebaut und das Haus erreicht 47kWh/m²/a Primärenergiebedarf, das war schon so ungefähr das Maximum, was noch erlaubt war.

Insofern dürfte es fast egal sein, was du am Ende baust. Hängt vom Budget ab.

Für die 10.000kWh Realverbrauch an Gas zahle ich 1.200 EUR/a. Muss man sich überlegen, ob es sich lohnt 50.000 EUR auszugeben, um das zu halbieren.
 
N

nordanney

Könnt Ihr mich mal aufklären was aktuell Stand Dez. 2025 der Unterschied zw. den 3 Typen: Mindeststandardhaus gem. Gebäudeenergiegesetz versus Effizenizhaus 55 ver KFW55 ist
Preislich ist alles ungefähr gleich. Im Energieverbrauch praktisch auch (weil alle denselben Verbrauch vorschreiben). Nur bei der Dämmung ist das Gebäudeenergiegesetz laxer als das Effizienzhaus der KfW (insofern kann bessere Technik die fehlenden Prozente bei der Dämmung ausgleichen).

Ein Gebäudeenergiegesetz-Haus ist auch ein Effizienzhaus 55, da derselbe Energieverbrauch vorgeschrieben wird. Das KfW 55 Haus (vergiss aber die Förderung, die bekommst Du eh nicht mehr) ist auch ein Effizienzhaus 55 mit der zusätzlichen Vorgabe, dass besser gedämmt werden muss, als beim Gebäudeenergiegesetz/EH55.
Ich hab nach GEG2020 gebaut und das Haus erreicht 47kWh/m²/a Primärenergiebedarf, das war schon so ungefähr das Maximum, was noch erlaubt war.

Insofern dürfte es fast egal sein, was du am Ende baust. Hängt vom vom Budget ab.

Für die 10.000kWh Realverbrauch an Gas zahle ich 1.200 EUR/a. Muss man sich überlegen, ob es sich lohnt 50.000 EUR auszugeben, um das zu halbieren.
Wer heute neu baut, baut eh nach Gebäudeenergiegesetz. Der Unterschied zu einem förderfähigen KfW 55 Haus sind preislich kaum messbar (zumindest, was die reinen Baukosten angeht). Für 50k mehr bekommst Du dann ein förderfähiges KfW 40 Haus.

Und wer heute im Neubau 1.200€ Heizkosten hat, macht etwas verkehrt oder baut 300qm.
 
Tolentino

Tolentino

Die OP-Frage zielt auf was anderes ab. Er kriegt auf die Anfrage nach Angeboten die Rückfrage ob er nach Gebäudeenergiegesetz bauen will oder einen Förderstandard erreichen muss.
OP war der Ansicht, dass man nach Gebäudeenergiegesetz den Förderstandard KfW (=EH) 55 erfüllen muss.
Die Antwort ist, wie gesagt, dass er den Primärenergiebedarf erfüllen muss. Die Gebäudehülle aber nach Referenzgebäude möglich wäre.
 
M

MachsSelbst

Ich denke der neue Förderpott ist eh nach wenigen Tagen leer, sodass es gar keinen Sinn macht mit KfW55-Förderung zu planen?

Bau es so günstig wie möglich, der Energiestandard nach Gebäudeenergiegesetz ist schon super.
Und auch so ne zentrale Belüftung ist ja nicht umsonst... sie kostet Strom...
 
Zuletzt aktualisiert 28.12.2025
Im Forum Bauplanung gibt es 5080 Themen mit insgesamt 100909 Beiträgen


Ähnliche Themen zu Gebäudeenergiegesetz vs. KfW55 vs. EH55: Unterschiede beim Neubau einfach erklärt? (Stand 2025)
Nr.ErgebnisBeiträge
1Lohnt sich Dämmung über Neubau-Standard hinaus? - Seite 434
2BAFA Förderung Luft-Wasser-Wärmepumpe bei Neubau - Wie läuft das ab? 30
3Förderung E-Mobilität für Neubau - Seite 19118
4Hausbau nach Gebäudeenergiegesetz noch akzeptabel oder lieber KFW55 - Seite 533
5KfW BEG Förderung gestoppt 261, 262, 263, 264, 461, 463, 464 - Seite 151239
6Einfamilienhaus mit KfW55/Kontrollierte-Wohnraumlüftung oder Energieeinsparverordnung-Standard - Erfahrungen-Meinungen? - Seite 322
7Einfamilienhaus als KfW55 oder Effizienzhaus 70 bauen? - Seite 235
8Welches Heizkonzept für Neubau ohne Lüftungsanlage? - Seite 321
9Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ab I. Quartal 2021 - Seite 17240
10KfW55 gegenüber KfW70 12
11KfW Förderung nach 01.04.2016 - Seite 211
12Lohnt sich KfW55 anstatt KfW70 mit Aufpreis 16
13Baukosten kfw70 vs. kfw55 vs. kfw40 - Seite 430
14Statiker und KfW55-Zertifizierung 12
15Neubau KfW55 mit Gas Solar und Kontrollierte-Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung 43
1624er Ytong + Dämmung oder Ytong 36,5er 63
17Erfahrungen Einfamilienhaus KfW55 - Gewerke selber vergeben? - Seite 320
18Fernwärme KfW55 - KfW70 Kosten Belüftungsanlage/Entlüftungsanlage 37
19Heizkosten bei Kfw55 - Stromkosten kommen mir zu hoch vor - Seite 226
20KFW 55 - Dämmung unter der Bodenplatte - Seite 437

Oben