Neubau geplant - wie am sinnvollsten Vorgehen?

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Nida35a

Nida35a

Sollte man direkt dem Architekt, Bauunternehmer, Fertighaushersteller sagen wo das Budget liegt?
Nein, du sagst eine Budget Grenze für das Haus.
Da kommen ja noch 100-200T€ für Nebenkosten, Küche, Möbel, Zaunanlage, Außenanlage usw drauf.
Wenn du dein Budget nennst, denkt der Architekt, das sei nur für das Haus und plant ein Wolkenschloss
 
WilderSueden

WilderSueden

Das haben wir schon gemacht. Wir haben auch ganz konkrete Vorstellungen. Wir wissen auch schon wo unser finanzielle Rahmen liegt. Sollte man direkt dem Architekt, Bauunternehmer, Fertighaushersteller sagen wo das Budget liegt? Oder ist das eher von Nachteil?
Zu konkrete Vorstellungen im Sinne selbst gezeichneter Grundrisse sind auch schlecht. Das Budget für das Haus (+ Bodenplatte/Keller und Erdarbeiten) sollte auf jeden Fall von vorneherein kommuniziert werden. Nicht nur beim Architekten. Auch beim Fertighaus weichen Katalogpreis und erstes Angebot in der Regel sehr deutlich voneinander ab.

Ich persönlich würde nach dem Bau mit Generalunternehmer beim nächsten Mal mit Architekt und Einzelvergabe bauen. Hintergrund ist der Interessenskonflikt der Bauleitung sowie die Möglichkeit bei Einzelvergabe mehr in die Details zu gehen, welche Ausführung konkret gewählt wird. Fairerweise muss man aber auch dazu sagen, dass ich jetzt deutlich mehr weiß, als vor 3 Jahren ;)
 
Y

ypg

Wir haben auch ganz konkrete Vorstellungen.
Worauf?
Grundsätzlich sind ganz konkrete Vorstellung Gift für den Hausbau. Man legt sich zu sehr fest, bei der Kalkulation passt vieles nicht mehr. Man flickt seine unbezahlbaren Wünsche in ein zu kleines oder Standardhaus, bis nichts mehr passt.
Mein Tipp: Budget und Grundstück ausloten, Baunebenkosten kalkulieren, Bankgespräch und dann mal rechnen, wieviel Wohnfläche denn bezahlbar sind.
 
H

Häuslebauer22

Worauf?
Grundsätzlich sind ganz konkrete Vorstellung Gift für den Hausbau. Man legt sich zu sehr fest, bei der Kalkulation passt vieles nicht mehr. Man flickt seine unbezahlbaren Wünsche in ein zu kleines oder Standardhaus, bis nichts mehr passt.
Mein Tipp: Budget und Grundstück ausloten, Baunebenkosten kalkulieren, Bankgespräch und dann mal rechnen, wieviel Wohnfläche denn bezahlbar sind.
Konkrete Vorstellung bezogen auf offene Küche, Anzahl der Zimmer, keine Balkone, keine Erker, keiner Keller.
 
11ant

11ant

wir haben ein Grundstück in einem Neubaugebiet (500qm) gekauft. Jetzt stellt sich mir die Frage, wie wir am sinnvollsten an einen Hausbau rangehen. Wir haben uns noch nicht auf ein Haus mit Stein oder Massiv eingeschossen. Auch kann ich nicht sagen ob Kfw40 oder niedrigerer Standard. Kommt halt auf den Mehrpreis an. Sollte man zuerst mal mit einem Architekten sprechen oder mit einem Bauunternehmer?
Zunächst einmal solltet Ihr hier zwei Threads erstellen (und hier in diesem Thread verlinken), nämlich in der Grundrissplanungsrubrik einen, der mit dem ausgefüllten Fragebogen https://www.hausbau-forum.de/threads/grundriss-planung-unbedingt-vor-beitrag-erstellung-lesen.11714/ und bitte nicht zu eng ausgeschnipselten Ausschnitten aus Katasterauszug und Bebauungsplan beginnt. Vorsicht - den Bebauungsplan dürft Ihr hier nennen, aber nicht verlinken !

Deswegen kann ich Euch leider auch nur zum Selbstergugeln (am besten mitsamt der Anführungszeichen) "Ein Hausbau-Fahrplan, auch für Sie: das Phasenmodell der HOAI!" (auf Bauen jetzt) empfehlen. Das gibt Euch einen Einblick darin, den Aufbau der Honorarordnung für Architekten (die Ihr nicht anwenden müßt) als Ablaufplan für Euer Planungsvorgehen zu lesen. Dort gibt es auch ein Baubegriffe-Wörterbuch und beispielsweise mein Steinemantra, sowie eine Erläuterung, warum "Musterhäuser lügen".
Musterhausparks besuchen wäre vielleicht eine Variante, um erstmal ein Gefühl zu bekommen für die Materie.
Musterhausparks und Fertighausausstellungen haben zum Einen den "Konstruktionsfehler", daß dort fast nur "Fertig"häuser (und auch die fast nur von den Holzrahmentafel-Anbietern) stehen. Und zum Anderen werdet Ihr dort schnell Opfer von Verkaufsschwätzern, die Eure Offenheit für beide Bauweisen beseitigen wollen (und dies wenn auch sonst wenig auch ziemlich gut gelernt haben). Besucht solche Parks - aber unbedingt erst nach den Gesprächen mit Eurem Architekten !
In diesen Ausstellungen bekommt Ihr zwar viel zu "lernen" - aber nur solches, was geeignet ist, Euch von den dortigen Angeboten zu überzeugen. Geht dort am besten dann hin, wenn Ihr mit dem Architekten das Haus in seiner Grundform schon besprochen habt, und holt Euch lediglich Bemusterungsideen. Der ideale Zeitpunkt zum Besuch solcher Ausstellungen ist die "Teigruhephase" (die Ihr an der o.g. Stelle erläutert findet). Hier im Forum führt Euch die Suchfunktion mit den Stichworten "Fahrplan"/"Vorgehensweise" und "Gerddieter" zu einer ganzen Reihe von Beiträgen, in denen ich Vorgehensweisen zur Planung und das Thema Architektenauswahl erläutere.
Das haben wir schon gemacht. Wir haben auch ganz konkrete Vorstellungen. Wir wissen auch schon wo unser finanzielle Rahmen liegt. Sollte man direkt dem Architekt, Bauunternehmer, Fertighaushersteller sagen wo das Budget liegt? Oder ist das eher von Nachteil?
Über Budgetfragen sprecht Ihr am besten hier im Forum offen (aber Vorsicht: in dieser Rubrik herrscht eine steife Brise !) und bedenkt bei Hausanbietern jeder Art, daß die Euer Budget bis auf den letzten Tropfen in ihre Kassen lenken wollen. Auch müßt Ihr beachten, daß z.B. die Einbauküche nicht zu den im Baukredit einbezogenen Dingen gehört. Ein bißchen Nebenkosten habt Ihr ja beim Grundstückskauf schon geschnupppert, so wird es auch weitergehen.

Beim Architekten ist am wichtigsten, daß Ihr einen selbst beauftragten und transparent bezahlten nehmt. Der ist NICHT teurer als der im Preis "inbegriffene" des Bauunternehmers, arbeitet aber anders und vor allem: bei der Bauleitung parteiisch für Euch. Den Architekten beauftragt Ihr erst für das "Modul A" und macht dann mit dem Ergebnis der Vorentwurfsplanung eine Orientierungsanfrage bei insgesamt vier bis fünf Hölzern und Steinern - das könnt Ihr auch schon teilweise bei den Besuchen der Musterhauszentren erledigen. Mit dem Rücklauf daraus entscheidet Ihr dann die in Eurem Fall günstigere Bauweise und beauftragt daraus abgeleitet den Architekten für das ganze "Modul B" oder nur die Leistungsphase 3. Aber das ist jetzt eigentlich schon eine Doppelung zu dem, was Ihr in den Beiträgen zu den vorgenannten Suchworten zu lesen bekommt. Viel Spaß !

P.S.: noch ein Wort zum Energiestandard und zu Sonderförderungen für Einliegerwohnungen: baut das Haus für Euch und nach dem gesetzlichen Standard von heute. Die Förderungen für Standards von morgen "rechnen" sich kurz gesagt nur für Privatversicherte, und das Vermieterspielen in der Losgröße "eine Wohneinheit" ist wirtschaftlich Quatsch. Ebenso baut jetzt kein Altershaus, wenn Ihr u40 seid.
 
11ant

11ant

Konkrete Vorstellung bezogen auf offene Küche, Anzahl der Zimmer, keine Balkone, keine Erker, keiner Keller.
Genau. Nehmt zum Architekten - selbst falls Ihr schon selber Entwürfe gezeichnet habt - nur eine Liste der Räume, Anforderungen und Wünsche mit. Zum Keller findet Ihr mit dem Stichwort "11ant Kellerregel" Erleuchtung - hier und an bekannter Stelle ;-)
 
Zuletzt aktualisiert 13.05.2024
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