Baukosten wurden viel zu niedrig angesetzt

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kaho674

kaho674

Wir haben ja pro Gewerk einige Ausschreibungen gemacht. nicht nur über den Architekten, sondern auch selbst. Nur: wenn man denkt, ne Heizungsanlage plus Montage kostet € 15.000 und dann bekommt man lauter Angebote über € 25.000, dann steht man da und weiß nicht, was los ist. Dann sagt der Architekt: der Heizungsbauer X ist viel zu teuer, weil er das überprüft und verglichen hat und ....
Wir setzen uns dann hin, studieren die Angebote und stellen fest, dass der eine Heizungsbauer div. Positionen drinnen hat, die ein anderer nicht drinnen hat usw.. Das teilen wir dem Architekten dann mit und der sagt: stimmt. Habe ich auch so gesehen... :confused:
Wir lesen und verstehen jede Ausschreibung so gut es unser Wissen zuläßt, lesen auch Bücher übers Bauen, telefonieren mit Handwerkern usw...
Noch heute kann ich nicht sagen, wie hoch die Baukosten letztendlich sein werden. Einfach, weil ich keine Ahnung habe, wieviel manche Arbeiten kosten. KfW-Haus oder nicht... Welcher Putz und warum? Dann kommen 4 oder 5 Ausschreibungen zurück und die unterscheiden sich teilweise nicht gravierend im Betrag.
Schlimmer sind ja noch die Kosten, die einem Niemand sagt: Miete für den Kasten für Baustrom, Kanal, Auffüllen, Abfahrt, Kosten der Gemeinde für Sperrungen, Vermessung, Energiepass usw.. SOWAS muss doch ein Architekt wissen, wenn er ständig baut. Warum sagt er das nicht?
Offenbar habt Ihr doch keinen Festpreis vereinbart und seid mit der Vertragsform völlig überfordert. Ich würde den Rat von Bauexperte sofort annehmen und beim Schlichtungsausschuss Rat ersuchen.
Nach wie vor meine Frage: wo fängt die Verantwortung des Architekten an? Kann der wirklich eine beliebige Summe X in den Bauantrag schreiben und wenn es der Bauherr nicht mehr schultern kann, dann eben Pech und das Leben geht für den Architekten einfach weiter?
Hansi
Was im Bauantrag für eine Summe steht, hat bei uns kein Schwein interessiert. Nur was im Vertrag mit dem Architekten schwarz auf weiß steht, ist relevant. Auf das Verantwortungsbewußtsein und die Herzensgüte des Architekten würde ich nicht hoffen.
 
W

Wastl

Lieber Hansi,
da seid ihr einen echten Spezialisten geraten :( Das tur mir leid für euch!
Ich bleibe trotzdem bei der Meinung, dass jeder Bauherr vorab recherchieren sollte was ein Haus kostet. Egal wer einem verspricht das Haus für 150k zu bauen, er wird scheitern. Auch einen Architekten kann / darf / muss man hinterfragen.
Ihr habt keinen Festpreis vereinbart, sondern der Architekt hatte euch Baukosten vorab berechnet - das ist doch was vollkommen anderes. Es ist auch etwas naiv die Verantwortung nun komplett auf den Architekten umzulegen. Das Bodengutachten kann man sich ebenfalls vom Herstellers des Gutachtens erläutern lassen, dann weiß man was auf einen zukommt. In allen Auflistungen von Bauexperte stehen Mehrkosten durch Gründung drin. Genau für solche Fälle. Baunebenkosten sind hier im Forum auch sehr gut dokumentiert - les dir die verschiedenen Themen dazu durch und du wirst feststellen, dass es noch sehr viele Stolperstellen geben kann.
Der Architekt muss doch bei jedem Gewerk eine Abweichungsanalyse zu den prognostizierten Kosten vorgelegt haben? Bzw habt ihr das nicht selber gemacht? Wenn dem so ist, hätte der erste Auftrag schon nicht vergeben werden dürfen.
 
Zuletzt aktualisiert 20.05.2024
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