Preisdifferenz Ziegel vs Kalksandstein mit WDVS

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11ant

11ant

Ich sehe da ebenfalls ein Abwehrangebot: der Bauunternehmer will über das Preisargument den Bauherren zu dem für den Unternehmer lieberen Wandaufbau hinlenken. Man darf dabei nicht vergessen: dem Bauunternehmer ist der Wandaufbau emotional egal, der ist für ihn nur Mittel zum Zweck, umbauten Raum herzustellen. Sein Geschäft ist vereinfacht gesagt der Handel mit Steinen und Maurerstunden - wenn in die Räume zwischen den Wänden Bauherrenträume hineinpassen, dann führt das seinem Geschäft nur den Bauherren als Mitspieler zu, emotional geht es für ihn dabei um nichts.

Ein Bauunternehmer wird aktuell immer bemüht sein, einen monolithischen und einen WDVS-Wandaufbau im Portfolio zu haben. Verteilen sich die Kunden dabei 60:40 zwischen den Varianten, ist alles in Butter und er wird es meist annähernd preisgleich hinbekommen. Verteilen sich die Kunden jedoch 90:10, wird er bei der seltener gewählten Variante ungünstigere Einkaufskonditionen erreichen und diesen Mindergewinn dem Bauherren als Aufpreis weiterreichen. Bei hohen Preisunterschieden sehe ich darin insofern auch einen Indikator, daß der Bauunternehmer mit der Verarbeitung des günstiger angebotenen Baustoffes mehr Routine haben wird (und Routine ist per Saldo meist ein Freund in Sachen geringerwahrscheinlicher Baumängel).
 
N

neutronbx

Ich sehe da ebenfalls ein Abwehrangebot: der Bauunternehmer will über das Preisargument den Bauherren zu dem für den Unternehmer lieberen Wandaufbau hinlenken. Man darf dabei nicht vergessen: dem Bauunternehmer ist der Wandaufbau emotional egal, der ist für ihn nur Mittel zum Zweck, umbauten Raum herzustellen. Sein Geschäft ist vereinfacht gesagt der Handel mit Steinen und Maurerstunden - wenn in die Räume zwischen den Wänden Bauherrenträume hineinpassen, dann führt das seinem Geschäft nur den Bauherren als Mitspieler zu, emotional geht es für ihn dabei um nichts.

Ein Bauunternehmer wird aktuell immer bemüht sein, einen monolithischen und einen WDVS-Wandaufbau im Portfolio zu haben. Verteilen sich die Kunden dabei 60:40 zwischen den Varianten, ist alles in Butter und er wird es meist annähernd preisgleich hinbekommen. Verteilen sich die Kunden jedoch 90:10, wird er bei der seltener gewählten Variante ungünstigere Einkaufskonditionen erreichen und diesen Mindergewinn dem Bauherren als Aufpreis weiterreichen. Bei hohen Preisunterschieden sehe ich darin insofern auch einen Indikator, daß der Bauunternehmer mit der Verarbeitung des günstiger angebotenen Baustoffes mehr Routine haben wird (und Routine ist per Saldo meist ein Freund in Sachen geringerwahrscheinlicher Baumängel).
Danke für die Erklärung. Ja das Unternehmen baut standardmäßig all seine Häuser mit Kalksandstein. Andere Steine werden auch angeboten aber erst gegen Nachfrage. Ich bin nur überrascht wie groß die Preis-Differenz ist...
 
G

guckuck2

Wenn du nicht gerade im südlicheren Teil der Republik wohnst, wo überwiegend mit Poroton gebaut wird, ist monolothisch bauen mehrere Tausender teurer. Das ist schon richtig so. Im Norden kennt man ansonsten eher Porenbeton.

Ob es gleich 8T€ bei einem 135qm Haus sein müssen, ist natürlich fraglich. Take it or leave it.
 
11ant

11ant

Ich bin nur überrascht wie groß die Preis-Differenz ist...
Siehe meine Erklärung: 1. die Differenz ist so groß, wie es dem Delta zwischen "Kundennachfrage nach Variante X" und "Kundennachfrage nach Variante Y" entspricht; und 2. die Differenz zwischen der Routine des Verarbeiters mit den Varianten X und Y wird ebenso groß sein.

Für Dich bedeutet das nun praktisch:
a) wenn es Dir egal ist oder wenn Dir die billiger angebotene Variante lieber ist, dann nimm´ diese billiger angebotene Variante;
b) wenn Dir die andere Variante lieber wäre, dann nimm´ einen anderen Bauunternehmer, der die routinierter verarbeitet.
 
Zuletzt aktualisiert 06.05.2024
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