NRW.Bank Nachhaltig Wohnen Auszahlung komplett vor Ablauf

B

Bauherr2099

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zum Thema NRW.Bank Förderdarlehen und Zahlungsplan (z. B. bei Kern-Haus oder Viebrockhaus):
  • Der Abruf der Fördermittel ist ja nur innerhalb von 12 Monaten möglich, eine Verlängerung ist nicht vorgesehen.
  • Kann man den Förderantrag erst nach Erteilung der Baugenehmigung stellen oder schon bei Werkvertrag. Wenn aber die Baugenehmigung 6 Monate dauert, ist es ja ziemlich knapp für den kompletten Abruf
  • Was passiert, wenn die Baugenehmigung länger dauert oder wenn zwischen Genehmigung und tatsächlichem Baustart mehr als 12 Monate liegen – läuft die Förderzusage dann aus oder kann man sie nur teilweise nutzen?
  • Konkret: Lässt sich das Darlehen auch komplett auszahlen, selbst wenn nach Zahlungsplan noch nicht alle Raten fällig sind, sodass man das Geld z. B. auf einem Tagesgeldkonto parken kann und erst später (innerhalb von 36 Monaten) den Nachweis über die Verwendung erbringt?
Wir haben gehört, dass eine Komplettauszahlung mit anschließendem Nachweis innerhalb von 36 Monaten möglich sei. Hat jemand damit schon praktische Erfahrung?

Vielen Dank vorab für eure Antworten!
 
N

Nauer

Hi,

deine Fragen greifen tatsächlich einige der Knackpunkte auf, über die beim Bau mit Bankförderungen regelmäßig gestolpert wird. Bei der NRW.Bank ist die Frist für den Mittelabruf in der Förderzusage in der Regel klar: maximal 12 Monate ab erstmaligem Abruf, Verlängerungen sind (wie du schreibst) nur in absoluten Ausnahmefällen und dann meist sehr bürokratisch möglich und keinesfalls garantiert.
Ob der Förderantrag vor Baugenehmigung gestellt werden kann, richtet sich nach deinem Förderprodukt: Oft wird verlangt, dass eine rechtskräftige Baugenehmigung vorliegt, bevor die NRW.Bank überhaupt einen Antrag entgegennimmt – sonst gehst du das Risiko ein, dass du im schlimmsten Fall fürs falsche Projekt anfragst. Ein Antrag nur auf Basis des Werkvertrags geht bei den meisten Kommunen- und Landesbankprodukten nicht durch.
Die Kombination aus langer Dauer der Baugenehmigung und starrem Auszahlungsfenster ist tatsächlich problematisch. Wird die Frist gerissen, läuft die Zusage aus – Restmittel können dann nicht mehr abgerufen werden und das kann zu echten Finanzierungslücken führen, gerade bei Schlüsselfertig-Anbietern mit festen Zahlungsplänen.
Was den Tagesgeld-Trick angeht: Theoretisch klingt das reizvoll, praktisch ist es aber inzwischen bei sehr vielen Förderdarlehen untersagt. Die NRW.Bank fordert fast immer die Mittelverwendung unmittelbar nach Abruf per Nachweis, und eine Komplettauszahlung "auf Verdacht" – also bevor der Zahlungsplan das hergibt – genehmigt dir weder die Förderbank noch die Hausbank. Mir ist kein aktueller Fall bekannt, wo das sauber funktioniert hätte, ohne dass man sich gewaltig Ärger eingehandelt hat.
Hast du deinen Bauablauf und Zahlungsplan schon mit der finanzierenden Hausbank und dem Anbieter (z.B. Kern-Haus oder Viebrockhaus) abgeglichen? Konkret würde mich interessieren, ob deine Bank einen flexiblen Mittelabruf in der Bauphase überhaupt akzeptiert oder die Auszahlung zwingend an den Zahlungsplan koppelt. Das wird nämlich am Ende häufig übersehen und sorgt dann für böse Überraschungen.

Viel Erfolg!
 
Zuletzt aktualisiert 25.08.2025
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