Nachbarschaftsrecht Sachsen / Grenzbebauung

4,00 Stern(e) 4 Votes
Zuletzt aktualisiert 30.04.2024
Sie befinden sich auf der Seite 2 der Diskussion zum Thema: Nachbarschaftsrecht Sachsen / Grenzbebauung
>> Zum 1. Beitrag <<

Q

quisel

Geh doch nochmal in Dich und überleg, wer hier die Kasper- und wer die Hero-Rolle hat.

Freund hin oder her: Er darf genauso wie jeder Bauherr bestimmte Sachen. Bei uns ist es sogar gesetzt, dass wenn ein Hund mit einzieht, das Grundstück mit einem Zaun gesichert wird. Du hast doch dadurch überhaupt keinen Nachteil. Deine Hecke kannst Du dennoch pflanzen.
Es ist kein Spiel, ... warum solltest Du zahlen? ... Für Dich müssen Sachen von anderen keinen Sinn ergeben...

Also nichts persönlich nehmen und die nächste Grilleinladung sollte von Euch kommen, damit Ihr Euch (Frau und Du) ein Zeichen setzt, dass die Aufregung unnötig ist. Auch wenn da noch andere Faktoren eine Rolle spielen, warum Du wütend bist: einfach mal neutral aus der Vogelperspektive betrachten.
Schön zusammengefasst.

Ich denke auch, man macht da zu schnell den Fehler sowas persönlich nehmen. Nüchtern betrachtet, wird es ja wohl kaum so gelaufen sein, dass der Nachbar sich gedacht hat "Jawoll, denen zeig ich's und setz die Garage auf deren Grenze - und damit es die richtig nervt, mach ich sie extra noch drei Meter länger, als eigentlich nötig und zieh noch nen langen Zaun!"

Im Gegenteil: Meine Erfahrung ist eigentlich (zumindest hier im Bekanntenkreis), dass sich die Bauherren sehr wohl der Beeinträchtigung bewusst sind, die sie produzieren, und sich das Ganze mental nicht leicht machen. Kann mir gut vorstellen, dass man insbesondere deswegen auch auf eine Ankündigung verzichtet hat - Konfliktvermeidung, wenn auch definitiv keine nachhaltige.

Ich kann euch nur den Tipp geben: Sprecht doch einfach mal entspannt drüber. Gratulier deinen Nachbarn zur Garage und schaut gemeinsam, wie man aus dem gesetzten Zustand noch was schönes rausholen kann für beide Seiten.
 
Y

ypg

Mir fällt dazu noch ein, dass „wir alle“, also die, die in einem geregelten Gebiet gebaut haben, das Leid mit der Garage auf Grundstücksgrenze haben. So wie wir haben auch unsere Nachbarn auf Grenze gesetzt usw. jeder hat also irgendwo ein Stück Wand, auf der er schauen muss/kann.
Sie hat für ich aber mehr Vor- als Nachteile: Windschutz und bietet Privatsphäre. Wenn ich wollt, könnt ich meine Hecke dort vorsetzen, ich könnte sie aber auch als neutrale Rückwand für etwas Auffälligeres nehmen. Oder dort eine Bank vorsetzen, selbst einen Sitzschutz quer, damit dort eine Nische entsteht oder die Mülleimer vorpacken. Gründe für eine Wand am Grundstück gibt es viele, also mal überlegen, was Ihr jetzt so in Szene setzen könnt. Wenn Sie Euch farblich nicht gefällt, dann dürft ihr sie ggf anders streichen? Oder dann tatsächlich vergrünen...

Deine Reaktion ist auch nicht falsch oder so, sondern jeder war oder ist mal in dieser Situation, dass man sich als Opfer sieht. Da hilft oft die besagte Vogelperspektive :)
 
A

Anoxio

Gemeinsam ist immer besser. Unsere Nachbarn im Garten haben letztes Jahr einen neuen, blickdichten Zaun mit 1,60m Höhe gesetzt. Sie haben uns vorher gefragt, ob das in Ordnung ist - ja klar! Gerne hätten sie den auch noch bisserl höher machen können, schließlich profitieren wir ja auch davon.
Der andere Nachbar wollte ja unseren Carport (mit Rückwand) an der Grenze verhindern. Wurde aber nix. Dabei könnte er die so entstandene Wand so gut nutzen - eine Pergola davor, Bank drunter, schon hätte er einen schönen Platz im Sommer (nein, er zieht es vor, im Sommer einen Gartenstuhl in seine Schlucht zwischen Hauseingang und Garage zu stellen...).

Ich bitte dich, mal ein paar ruhige Minuten mit dem Gedanken zu verbringen, wie es wäre, wenn du die Bauten bzw. das Vorhaben deines Nachbarn akzeptierst. Inwiefern beeinträchtigt dich das wirklich? Eine Hecke kannst du immer noch vor den Zaun setzen. Und mit seinem Zaun brauchst du keine Angst haben, dass sich seine Hunde da eine Schneise durch die Hecke basteln :)
Die Garage - schaue mal, was ypg dazu geschrieben hat. Kannst du die nicht auch sinnvoll in deine Planung mit einbeziehen? Auch vor diese kannst du deine Hecke pflanzen. Oder wie die Nachbarn, die vor ihre eigene Garage ein Rankgitter gesetzt haben (mit Abstand), an dem jetzt der Wein gedeiht. Tu' dir das bitte nicht an, da jetzt auf Konfrontation gehen zu wollen. Vielleicht brauchst du irgendwann auch einmal das Wohlwollen deines Nachbarn, und ihr wollt doch nicht in Zukunft in Streit nebeneinander leben.
Sprich' mit ihm, sag ihm ruhig auch in lockerem Ton, dass du ja schon ob der Größe der Garage erschrocken warst, aber dass alles gut ist. Einen Streit ist das alles doch nicht wert.
 
J

jucre45

Also erstmal danke für die vielen Antworten.

Und vorweg:
- Nein ich bin nicht wütend
- Ja, ich weiß, das die Garage benötigt wird :)
- Nein, ich hab kein Interesse daran ein Fass aufzumachen
- Wenn ich auf Krieg aus wäre, würde ich vermutlich andere Wege einschlagen als Euch hier zu behelligen :P

Das mit den L-Steinen war doch schonmal ein guter Tipp, das dies nicht als Einfriedung gilt, selbst wenn er dort den Zaun drauf setzt? Ist das dann FirstCome-FirstServe? Wenn ich meine Hecke jetzt schon pflanze mit Abstand von 0,5 zur Grenze und er kommt irgendwann mit dem L-Elementen um die Ecke die ja schon einen diversen Tiefbau benötigen ... was passiert dann mit meiner Hecke? ;)

Sicherlich hätte ich 3 Wochen später nicht so einen Post geschrieben, das ist sicher aus der Laune heraus. Aber wie auch schon gesagt wurde, kann man über Sachen im Vorlauf sprechen, und das gilt noch mehr, wenn man sich kennt. Sowas entwickelt sich leider auch, man schaut über viele Sachen hinweg ohne was zu sagen. Da werden Baumaterialien auf dem fremden Grundstück abgeladen und gelagert, da kommt der Kran und wird auf dem fremden Grundstück aufgestellt ... als solche Sachen kann im Vorfeld aus Anstand absprechen, das würde niemanden jucken. Aber der Ton macht die Musik. Es ist ja auch nicht so, das es die gleichen Leute sind, die sich bei ihrem anderen Nachbar tierisch drüber aufgeregt haben, das dieser einfach den Zaun gesetzt hat ohne zu fragen. Daraufhin gab es ja die Absprache, das wir das natürlich alles besser machen wollen und uns immer gegenseitig absprechen :D
 
E

Escroda

selbst wenn er dort den Zaun drauf setzt?
Vielleicht ist es denkbar die L-Steine als notwendiges Fundament für den Zaun zu deklarieren. Dazu fehlt mir aber die konstruktive Phantasie.
Ist das dann FirstCome-FirstServe?
Na ja, Sachsen ist weit weg und es ist lange her, dass ich da war. In NRW ist das Nachbarrechtsgesetz IMHO klarer (oder nur vertrauter?). Hier ist eine Absprache auf jeden Fall notwendig. Ich denke aber bei Euch auch, denn wie soll er den Zaun auf die Grenze setzen, ohne Dein Grundstück in Anspruch zu nehmen. Wenn Du natürlich zuerst mit der Hecke daherkommst, die ja nur auf deinem Grundstück steht, muss er damit klarkommen, wie er sein Vorhaben durchführen kann, ohne einen Schaden bei Dir zu verursachen. Ansonsten ist er schadenersatzpflichtig. Kann aber auch in endlosen Gerichtsverfahren enden.
 
tomtom79

tomtom79

Du willst kein Fass aufmachen, aber deine Beiträge und Fragen rund um das Thema sind Absicherung und auf Konfrontation getrimmt.

Ihr solltet dringend miteinander reden, nach dem du dir selbst im klaren bist und was du willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zuletzt aktualisiert 30.04.2024
Im Forum Bauland / Baurecht / Baugenehmigung / Verträge gibt es 3129 Themen mit insgesamt 42354 Beiträgen


Ähnliche Themen
Alle Bilder dieser Forenkategorie anzeigen
Oben