Kostenschätzung Innenausbau Erfahrungen?

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Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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Chris82

Wurden bei euch alle Einzelpreise für die Gewerke aufgelistet?
Genau das ist mein aktuelles Problem. Ich habe Preise genannt bekommen, aber eben nur Komplettpreise ohne Preisangaben für einzelne Gewerke. Das könne ich auch bekommen, aber dazu muss ich schon erst mal was unterzeichnen und bezahlen. Nur würde ich gerne vorher wissen wofür ich was bezahle.

Wo anders habe ich jetzt gerade noch gelesen das ein Architekt im Gegensatz zum GU keinen Fixpreis anbieten darf. Das verstehe ich noch nicht ganz. Ich gehe mit meiner Idee zum Architekt, der macht einen konkreten Plan. Erfahre ich da schon eine Kostenkalkulation? Sagen wir mal nur grob, dann vergibt er die Gewerke und merkt, oh kostet ja alles das doppelte?! Wäre natürlich kein guter Architekt der sich so verschätzt, aber die Gefahr besteht. Mir ist klar das man nicht alle Preise vorher 100% fix machen kann, aber der Großteil sollte doch BEVOR man irgendeinen Vertrag unterschreibt bekannt sein. Ich will nicht hinterher das doppelte Zahlen als vorher gedacht ... Wieso darf ein Architekt keine Fixpreise anbieten? Er muss doch auch irgendeine vernünftige Kalkulation vorlegen bevor man mit dem Bauen beginnt.
 
P

perlenmann

Ja, sehr gut.
Gut informiert ist halb gebaut.
Und du lebst dann auf einem Grundstück wo deine Kinder einen 10m hohen Erdhaufen hochklettern können? Sicher wird ein teil auf dem Gelände verwahrt (wenn er denn dazu geeignet ist) zum Wiederauffüllen und der Rest? Sprich exakt die Menge deines Kellers?

Wenn ih in einem Job arbeiten würde wo jeder den Preis über ne Inet anfrage erfährt, würde ich jetzt kein Haus haben!

Und trotzdem, was hilft dir das? Ich glaube viele Leute, die so ran gehen wie du, vergessen, das vieles eine Mischkalkulation ist und zweitens muß in dem Preis auch noch eine Gewährleistung abgedeckt werden!

Für mich ist viel interessanter welche Preis als Endpreis für alles steht, ob die Steckdose nun 50 oder 100€ kostet... es geht um ein Gesamtpaket!

Wenn Du mich zitierst, warum lässt Du das "alle" weg? Fallen bei dir nicht alle Kosten an?
 
C

Chris82

Das alle habe ich weg gelassen, weil wie beim Hausbau nicht alle Kosten vorab kalkuliert werden können. Ein Teil aber sicher.

Mal eine andere Frage, wo wir schon so weit voran geschritten sind in der Diskussion. Sagen wir mal, man lässt durch einen GU nur ein Ausbauhaus hinstellen und macht den Rest mit einem (Innen-)Architekt zusammen. Wie ist das dann z.B. mit der Fußbodenheizung. Dafür müssen ja Rohre verlegt werden. Wenn das ganze Haus schon als Ausbauhaus steht, müssen ja vorher schon Pläne da sein wo Rohre hin sollen, wo Fenster hin sollen, Türen etc., da macht ein reines Ausbauhaus doch eigentlich keinen Sinn oder? Ich denke mal das man Heizungsrohre Verlegen muss, bevor bis zum Dach alles fertig ist von der Konstruktion oder nicht?
 
Der Da

Der Da

Wenn ich dich jetzt so richtig einschätze, willst du möglichst genaue Planungssicherheit oder?
Hast du schon über ein Fertighaus nachgedacht?
Wir wollten 2 Dinge, eine möglichst gute Planungssicherheit, und eine möglichst kurze Bauzeit.
Das haben wir bei unserem Fertighausanbieter (Holzständerbauweise) bekommen. Wir haben in den Werkvertrag
bevor wir Ihn unterschrieben haben möglichst viel reinverhandelt, und uns 10 000 Puffer gegeben für "Aufmusterungen"
Diese betreffen hauptsächlich die Innenausstattung, wie Bäder, Anzahl der Steckdosen und Rollos. Der Standard den der
Hausanbieter anbietet ist "ausreichend gut" nicht das billigste, aber keine Eyecatcher. Alles Markenware.
Somit können wir hier ggf. was sparen, wenn nötig.
Die größte Unbekannte war immer der Erdarbeitsteil. Der hat uns kalt erwischt
Aber vom Hausunternehmen bisher keine Überraschungen, und man weiß relativ früh, was einem das Haus am Ende kostet.
Planungstechnisch ist fast alles möglich, alles ne Frage des Geldes. Aber auch hier erfährt man vor dem Ausräumen eines
Rücktrittsrechtes den exakten Preis.
Unser Haus lag bei 190 000 in der Grundversion mit 140 qm. Dann haben wir eine Kontrollierte-Wohnraumlüftung und einen Kaminofen und einen
Erker hinzugeplant und sind nun bei 215 000. Darin sind schon alle Grundrissänderungen enthalten. Das wird unser Haus
komplett kosten. Alles was noch unbekannt ist ist die Bemusterung. Hier könnten wir massiv Geld lassen. Aber es liegt
in unserer Hand.

nur mal so als Anregung. Gute Holz-Fertighäuser unterscheiden sich kaum von Massivhäusern. Unser Anbieter verbaut unter die Gipskartons
massive Holzplatten, so dass man jeden Schrank dran aufhängen kann, mit einer einfachen 3,5 cm Spax-Schraube.
Ich denke ich kann meine Bohrmaschine verkaufen

Vielleicht kannst du das als Anregung mal mitnehmen. Per PM kann ich dir unseren Anbieter nennen, wenn du magst.
 
B

Bauexperte

Hallo Chris,

Gebaut werden soll ein Einfamilienhaus in Brandenburg (nahe Berlin) mit 11.7m*10.37m bebauter Grundfläche inkl. Keller mit weiße Wanne. Baustil massiv mit hochwertiger Klinkerfassade (die farblich was hergibt und nicht in "Standard-Tonrot" ist). An energetischen Maßnahmen soll neben der massiven zweischaligen Bauweise mit guter Dämmung (z.B. Mineralfaser) und entsprechend gedämmten Dach, Keller/Bodenplatte und Fenstern, nur eine Erdwärmepumpe für die die Region hervorragend geeignet ist (konstante Jahres-Termperatur > 10 °C bereits ab 25m Tiefe).
Also rund 200 qm WF plus Keller als weiße Wanne. Da sollte sich der Grundpreis des Einfamilienhaus im Bereich TEUR 350 abspielen plus Kosten der Erdwärmepumpe, des Grundstückes, persönliche Extra´s sowie Baunebenkosten in Höhe TEUR 35 (nur, wenn das Grundstück tatsächlich unkritisch ist; ansonsten gute TEUR 10 mehr).

Ebenso wollen wir keine Raumlüftungsanlage oder dergleichen weil wir bisher alle als störend laut empfinden (einschließlich der in unserer aktuellen Mietwohnung), zumindest ich, meine Verlobte ist nicht ganz so empfindlich.
Das Thema Lüftung solltest Du noch mal im gemeinsamen Gespräch mit einem Energieberater - gibt es hervorragende bspw. in den Energieagenturen der Bundesländer - diskutieren. Neben einem hohen Komfortgewinn sichert es primär die dauerhafte Aussperrung von Schimmelbakterien; seid ihr beide ganztags berufstätig und habt dem zufolge keine Gelegenheit min. 3 täglich stoß zu lüften, gibt es keine Alternative. "Geräusche" entwickeln diese Geräte auch nicht, wenn sie von der Anlage her selbst kein Billigprodukt sind und zweitens von einem Fachbetrieb verbaut und eingestellt werden. Die Kosten drehen sich - je nach Anbieter - im Bereich TEUR 7 - 9 incl. Einbau.

Mal eine andere Frage, wo wir schon so weit voran geschritten sind in der Diskussion. Sagen wir mal, man lässt durch einen GU nur ein Ausbauhaus hinstellen und macht den Rest mit einem (Innen-)Architekt zusammen. Wie ist das dann z.B. mit der Fußbodenheizung. Dafür müssen ja Rohre verlegt werden. Wenn das ganze Haus schon als Ausbauhaus steht, müssen ja vorher schon Pläne da sein wo Rohre hin sollen, wo Fenster hin sollen, Türen etc., da macht ein reines Ausbauhaus doch eigentlich keinen Sinn oder? Ich denke mal das man Heizungsrohre verlegen muss, bevor bis zum Dach alles fertig ist von der Konstruktion oder nicht?
Ein "Ausbauhaus" ist nichts anderes, als eine geschlossene Gebäudehülle: Ziegel plus Verblender, Dachstuhl incl. Eindeckung, Fenster und Haustüre.

Auch für ein Ausbauhaus muß ein Bauantrag gestellt werden und Teil dieses Bauantrages ist die Entwässerungsplanung; ohne diese erhältst Du keine Baugenehmigung. Schließt Du diesen Part bei einem GU/BU ab, ist an diesem Punkt seine Leistung beendet.

Du mußt natürlich dann noch den Innenausbau koordinieren, dazu braucht es dann die Ausführungsplanung. Das bedeutet für Dich, Du mußt entweder mit dem zuvor genannten GU/BU eine entsprechende Vereinbarung auf Erbringung dieser Leistung schließen oder Dir einen weiteren Architekten suchen, der diese Planung für Dich erstellt. Letztere Variante wäre imho die klügere Lösung, da dieser weitere Architekt Dir ebenfalls bei der Ausschreibung und anschließender Kostenkontrolle behilflich sein kann. Bei letzterem Modell mußt Dir jedoch bewußt sein, dass Du die Architektenleistungen de facto zweimal bezahlen wirst.

Freundliche Grüße
 
C

Chris82

Also Grundpreis 350.000 EUR ist zu hoch. Habe z.B. ein Angebot für ein schlüsselfertiges Haus mit 180 m² inkl. Keller ohne weißer Wanne für 260.000 EUR. Da kommt natürlich noch einiges dazu, aber da fehlen ja auch noch 90.000 EUR. Das ist aber nicht dramatisch, den Grundriss den ich mit Revit skizziert habe zeichne ich dann einfach kleiner, weiß auch schon wo der Platze "geklaut" wird. Danke jedenfalls für die Kosteneinschätzung.

Was die Lüftung angeht ... ja, dass ist im Moment so ein Hauptdiskussionsthema bei uns. Eine nicht hörbare ist mir selbst in Musterhäusern (wo ich meine dass sie sich extra Mühe geben um ihre Leistungen zu verkaufen) noch nicht untergekommen. Das Kein-Schimmel Argument hört man am häufigsten. Allerdings muss ich dazu auch sagen, hat mein Vater seit über 20 Jahren ein Massivhaus (36,5 Außenwand, genaue Zusammensetzung weiß ich allerdings nicht) und lüftet nicht annähernd 3 mal am Tag durch. Schimmel innen oder Algen außen (Haus ist verputzt) lassen jedoch nach wie vor auf sich warten. Der Heizverbrauch (vom theoretischen Bedarf hab ich leider keine Ahnung, der ist aber vermutlich recht hoch) ist knapp unter Energieeinsparverordnung 2009 Niveau. Zudem kommt noch der Punkt, dass uns gesagt wurde mit Lüftungsanlage kann man die Fenster dann nicht mehr aufmachen, bzw. sollte nicht mehr über Fenster lüften und das wollen wir auf keinen Fall. In der Wohnung jetzt haben wir z.B. die Heizung im Sommer komplett zugedreht und einige Fenster immer gekippt. Klar geht da Energie verloren bei gekippten Fenstern, aber eine zugedrehte Heizung verbraucht nicht viel. Wie du aber richtig sagst, werden wir uns noch mal von einem Energieberater professionell beraten lassen.


​Danke für die Aufklärung was ein Ausbauhaus ist. Ich dachte Türen und Fenster fehlen da auch noch, sprich es ist nur ein Ziegelrohbau. Eine Möglichkeit die mir glaube ich gefallen würde (fragt sich natürlich was das kostet) wäre eine Planung durch den Architekten, Ausführung durch GU (damit man nicht mit zig einzelnen Handwerkern zu tun hat, sondern nur einem Bauunternehmen) und Beaufsichtigung durch den Architekten. Allerdings ist die Ausschreibung der Gewerke ein recht kleiner Posten in der HOAI soweit ich gesehen habe, die Variante könnte also zu teuer sein.
 
Zuletzt aktualisiert 27.04.2024
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