Hellhöriges Mehrfamilienhaus, wie die Zwischendecke sanieren?

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P

phi77

Hallöschen,

4 Familienhaus soll von Grund auf durchsaniert werden. Keine Mieter mehr drin.

Den Berichten der Ex-Mieter war es sehr hellhörig, ich denke es liegt wohl an den Zwischendecken.
Mein erster Gedanke wäre in jeden Raum ca. 4cm Estrich/Beton auf ca. 2cm 035 Styporplatten.
Speziell abbaubare Bio-Dämmplatten für 58€/qm, dafür habe ich kein Budget,
es muss für ca. 300m2 eine gute und kostengünstige Lösung her.
Hat hier schon jemand Erfahrungen gemacht?

Danke + Grüße Phil
 
B

Bauexperte

Guten Abend,

4 Familienhaus soll von Grund auf durchsaniert werden. Keine Mieter mehr drin.
Sachverständlich oder durch Architekten begleitet?

Den Berichten der Ex-Mieter war es sehr hellhörig, ich denke es liegt wohl an den Zwischendecken.
Glauben kannst Du in der Kirche ;) Es kann auch genau so gut und je nach Material an den schmalen Innenwänden oder am fehlenden Schallschutz im Treppenhaus liegen oder ... oder ... oder ....

Hat hier schon jemand Erfahrungen gemacht?
Frage Jemanden der sich damit auskennt (Vorort Begehung), bevor Du "gutes" "schlechtem" Geld hInterhyprwirfst oder anders ausgedrückt: 2x zahlst.

Liebe Grüsse, Bauexperte
 
P

phi77

...SV Unbegleitet.
Ist halt ein altes Dorf-Haus von 1900, hier Dielenfußboden.
Mache alles in Eigenregie.
Das Treppenhaus ist Massiv und überträgt nicht übermäßig viel.
Die Mieter im EG hatten gesagt, dass man oben alles hört,
deswegen haben sie sich schlussendlich auch eine andere Wohnung gesucht.
Hier würde ich gerne nur an den Zwischendecken etwas machen,
kann aber nicht das ganze Haus umkrempeln.
Was für einen Aufbau könne man machen,
ist mein Vorschlag mit Estrich und Styropor gut oder eher nicht so?

Gruß Phil
 
G

garfunkel

Styropor wird dir eher nicht weiter helfen.
Schallschutzmaßnahmen immer im Feder Prinzip machen. Hart-weich-hart.
Würde heißen Betonboden-Mineralwolle-Estrich.


Ob dir das nun wirklich was bringt sei mal dahingestellt. Es müsste die Ursache klar definiert sein. Ansonsten ist es ein -auf gut Glück- vorhaben.

Wenn man weiß warum es so ist kann man sich über Maßnahmen den Kopf zerbrechen.

Hast du aktuell keinen Estrich drin? Deine Gedanken sind eigentlich typischer Bestand von etwas älteren Häusern.

Hellhörigkeit schon mal nachgeprüft? Z. B. Radio im Stock drunter laufen lassen und etwas lauschen?


€: Da haben wir wohl gleichzeitig geschrieben. Wenn das Haus so alt ist, werden die Decken dann überhaupt so ein Estrich tragen können? Sind doch sicher noch Holzbalkendecken?
 
P

phi77

Ja, Holzbalkendecken. Radio ist ne gute Idee, darf aber erst offiziell ins Haus sowie tun und lassen was ich will, wenn Notar und Grundbuchamt 100% über die Bühne ist. Daher laufe ich momentan erstmal nur gedanklich im Haus rum und versuche die Zeit zu nutzen um in Ruhe solche Dinge anzusprechen ;o)

Aber das mit dem Hart weich hart klingt logisch, denn 035 EPS ist ja auf die Fläche gesehen eigentlich auch hart...

Oder so kam mir gerade...die Dielen vorsichtig raus, dann 2-3cm Mineralwolle oder Faserplatten rein, Dielen danach wieder drauf, abschleifen und mit Hartwachsöl behandeln...dann bleibt der Charakter im Haus erhalten. Ich denke diesen Arbeitsschritt müsste man schon deutlich spüren.

Betonboden-Mineralwolle-Estrich ist natürlich die Premium Variante, aber der Aufbau kommt dann wohl zu hoch. Was ist eigentlich der Unterschied zw. Betonboden und Estrich?

Aber ich könnte doch den Estrich nicht direkt auf die weiche Mineralwolle gießen...?
Oder nimmt man da etwas härtere Mineralwollplatten, weil in der Mitte des Raumes würde es doch bestimmt federn und Spannung aufbauen?


Grüße Phil
 
M

MayrCh

Vorweg, meine persönliche Meinung: Nimm Geld in die Hand, einen Fachmann und machs ordentlich. Alles andre ist Pfusch und führt meines Erachtens zu Verschlimmbesserungen.

1. Schritt: Wo genau liegt das Problem: Luftschall, Trittschall, oder gar beides? Erfahrungsgemäß ist im Altbau mit Holzbalkendecken Trittschall die kritischere Belastung. Bei Holzbalkendecken im Altbau-Bestand geht man davon aus, dass der Luftschall kein Problem mehr ist, wenn man den Trittschall in den Griff bekommen hat. Die amüsante Geschichte mit dem Radio kannst du schonmal vergessen.

2. Schritt: Wie sieht der Rohdecken- und Fußbodenaufbau im Bestand genau aus? Balkendimension und Abstand, einschalige Rohdecke, mehrschalige Rohdecke mit/ohne Zusatzmasse, ggfs. Blindböden, wie sieht die ggfs. vorhandene Unterdecke (Schilfrohrmatten mit Lehmputz?) bzw. deren Anbindung an die Balken (starr, federnd) aus? Wenn Zusatzmasse im Gefach, welche flächenbezogene Massen, und vor allem: wie beschaffen? (Stichwort Altlasten) Wie ist Aufbau und Anbindung der flankierenden Bauteile (Außenwände, ggfs. noch Fachwerk?)?

Erst dann kannst du dir Gedanken zu Maßnahmen machen. Aber einfach mal Estrich und Styropor wird bei ner Holzbalkendecke schon allein aus statischen Gründen nicht funktionieren; dann darfst du noch die Türstöcke erhöhen usw usv...
Grundsätzlich können Ertüchtigungen am Tragwerk oder an der Unterdecke vorgenommen werden. Was aber bei dir in Frage kommt, muss zuerst in den beiden oben dargestellten Schritten abgeklärt werden. Am besten vom Fachmann. Im Münchner Raum hätte ich hier sogar eine Empfehlung für dich.
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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