Finanzierungsplan so realistisch?

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Y

ypg

3 Denkfehler, nur mal als Hinweis zu sehen:

Ich kriege im Jahr durchschnittlich 3% Lohnerhöhung und meine Frau auch (über die letzten ~5 Jahre).
Lohnerhöhung = Inflationsausgleich = Ausgleich der höreren Lebenskosten

Wenn ich unsere aktuelle Warmmiete von 1000 + 600 (800 - 200 für Auto) heranziehe,
Du darfst nicht die Warmmiete heranziehen, sondern nur die Kaltmiete.
Stromverbrauch wird bei einem Haus eher teurer als 40€, geheizt werden muss auch, ausserdem hat man noch weitere Nebenkosten wie Abfall, Wasser, Grundsteuer etc.

Warum kostet das Haus mehr? Wir haben konkrete Angebote von schlüsselfertigen Häusern.
Ich sehe in der Rechnung keine Baunebenkosten.
Meine Vorredner erwähnen hier ganz richtig die schwer kalkulierbaren Erdarbeiten sowie die Tatsache, dass es sehr wenige Anbieter gibt, die das Wort schlüsselfertig als einzugsfertig ansehen. Und wenn, dann benennen sie es auch.
Es sind die Räume Diele/Küche/Bad mit Fliesen ausgestattet, die Wohnräume kommen bauseits hinzu.
Auch kommt ein günstiger Hauspreis zustande, wenn nicht alle Leistungen, die man erwartet, in der Bauleistungsbeschreibung zu finden sind.
Alles, was dort bauseits zu leisten ist, muss man selbst als Bauherr zusätzlich leisten -> in Auftrag geben und selbst bezahlen.
 
B

Bieber0815

Lohnerhöhung = Inflationsausgleich = Ausgleich der höreren Lebenskosten
Im Zusammenhang mit einem Annuitätendarlehen ist dies IMHO kein Denkfehler. Je höher die Inflation (aber bitte nicht als Schock!), desto besser, denn die Schulden lassen sich dann leichter tilgen. Die Annuität bleibt zunächst konstant, ihr Anteil am verfügbaren Einkommen sinkt aber. Das ist gut! Aber(!!): Eine schlechte Finanzierung, wird durch eine solche Hoffnung nicht zu einer guten.

In allen anderen Punkte stimme ich Dir uneingeschränkt zu!
 
C

Caspar2020

Wir hätten eine Kredittilgung von ~1000-1100 monatlich angestrebt. Der Rest wäre dann für Nebenkosten/Sparen.

Wir waren schon bei 3 örtlichen Banken und es wurde ein grober Finanzierungsplan gemacht und alle meinten, dass es realistisch und finanzierbar ist (für ~35 Jahre bei gleichbleibenden Zins. Natürlich bleibt der wahrscheinlich nicht so, aber mögliche Erhöhungen könnten wir durch Lohnerhöhungen abfangen denke ich). Aber das sind natürlich Banken und irgendwie vertraue ich denen nicht .
Unabhängig, das eine oder andere ja noch nicht in der Kalkulation vorkommt. Hat euch denn eine von den 3 Banken die von euch veranschlagten 335000 für 1100€ im Monat offeriert, bzw. euch als möglich dargestellt? Oder wo landen diese?

Das Problem was ich sehe ist, entweder sind die vorgeschlagenen Zinsbindungsfristen recht kurz, oder die Tilgung wurde als sehr niedrig angesetzt.

Rein kalkulatorisch müsstet ihr einen Mischzins von 1,93 oder besser bekommen (was nicht mehr so einfach geht, da die KfW die Zinsen vor 2-3 Tagen ein ganzes Stück angehoben hat), oder auch nur mit 2% Tilgung starten; unter der Annahme das ihr mit 1100 in 35 Jahren fertig sein wollt. 1100 sind halt nur 3,9% Annuität.

Zur Zeit strebt man ja eine möglichst lange Zinsbindung (am besten 20J) an oder eine hohe Tilgung. Aber das ist halt nicht mit 1100 für die bis jetzt von euch angesetzte Summe (die eigentlich alle hier zu niedrig empfinden) möglich.

Ich für mich würde nicht unter 5% Annuität (Zins+Tilgung) an das Projekt rangehen. In eurem veranschlagten Fall wären das aber schon ca ~1400 Belastung.
 
Y

ypg

Im Zusammenhang mit einem Annuitätendarlehen ist dies IMHO kein Denkfehler. Je höher die Inflation (aber bitte nicht als Schock!), desto besser, denn die Schulden lassen sich dann leichter tilgen. Die Annuität bleibt zunächst konstant, ihr Anteil am verfügbaren Einkommen sinkt aber. Das ist gut! Aber(!!): Eine schlechte Finanzierung, wird durch eine solche Hoffnung nicht zu einer guten.

In allen anderen Punkte stimme ich Dir uneingeschränkt zu!
Wenn ich Dich richtig verstehe, hast Du recht

Wie ich den TE verstehe, rechnet er mit mehr Geldfluss, was es ihm möglich macht, mehr Geld an sich ausgeben zu können...
 
L

Lewrny

Ok, dann anders gefragt: Mit welchen Kosten pro qm muss ich rechnen bei einem ~130qm Haus (min. KFW55) mit normaler Standardausstattung?

Also wirklich komplett alles (Bodenplatte, alle notwendigen Arbeiten am Grundstück, sowie im Inneren - nur Außenanlagen nicht dabei). Das Grundstück würde 85 Euro pro qm Kosten (727qm) zzgl Kaufnebenkosten und die ganzen Anschlussgebühren.

Bei meinem Angebot wäre ich bei 2076 pro qm (272 000 / 131). Wird das wirklich noch soviel teurer? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, aber ich hab da natürlich auch keine Erfahrung. Aber was ich so von Bekannte gehört habe kommt das in etwa hin.
 
Zuletzt aktualisiert 25.07.2025
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