Warum zwischendrin noch Rauhspund und nicht direkt begehbare Dämmplatten?
Erst zwischen den Sparren Dampfbremse auslegen und verkleben, dann mit Dämmwolle auffüllen, dann eine geschlossene tragende Fläche herstellen mit Rauhspund, du kannst auch die alten Dielen wiederverwenden. Darauf die begehbaren Dämmplatten. Diese brauchen eine durchgehend tragende Fläche, die kannst du nicht nur auf den Sparren lagern, dazu sind sie auch zu klein. Oben drauf Spanplatte natürlich nur, wenn du nicht die fertigen Elemente mit schon aufgebrachter Spanplatte nimmst oder Holzfaser mit verdichteter Oberfläche. Die nur aus Steinwolle bestehenden begehbaren benötigen eine lastverteilende Auflage. Sonst gehen die beim mehrmaligen rüberlaufen auch kaputt.
Nach Energieeinsparverordnung bist du nach Erwerb eines Altbaus verpflichtet eine Dämmung des Daches oder der obersten Geschossdecke entsprechend den Vorschriften zur nachträglichen Modernisierung durchzuführen. Diese schreiben einen U-Wert von 0,21 W/m²K oder kleiner vor - solange dies zumutbar ist, sonst so wenig wie möglich.
Als Richtwert kannst du von 200mm Gesamtstärke der Dämmung bei WLG035 ausgehen, dann kommst du da gut hin, auch mit Sparren dazwischen. Da mehr nicht viel kostet, würde ich da nicht geizen, außer du hast wirklich breite Sparren von 180 mm oder so - da würde ich dann den zusätzlichen Aufwand für die Dämmung oben drauf nicht betreiben, kannst auch 032er Glaswolle nehmen, dann sollten auch 180mm reichen.
Der nach außenhin diffusionsoffene Aufbau heißt nicht, dass eine Dampfbremsfolie auf der Innenseite überflüssig ist. Mit Plattenwerkstoffen oberhalb der Dämmlage oder zwischendrin würde ich nur arbeiten, wenn unten eine Dampfbremse liegt.
Ansonsten alles nicht begehbar bzw. nur einen Steg zum Kaminschacht. Die Wolle kostet quasi nix, kannst also auch 300mm verbauen.
Wenn im Dach bereits eine Unterspannbahn oder Vollschalung vorhanden ist und nicht nackte Ziegel mit Mörtel verstrichen oder mit Pappdocken kann man auch einfach die Schrägen selber dämmen, ansonsten ist die Geschossdeckendämmung die einfachere Variante.
Ich zu Hause habe die Geschossdecke gedämmt. 150m² (nur ein Wohngeschoss), davon 100m² nicht begehbar mit 300mm WLG035 und 50m² begehbar als Lagerraum mit 240mm WLG035 Steinwolle + 19mm Spanplatte. Alles ohne zusätzliche Dampfbremse, da ich eine Betondecke habe.
Wichtige Schwachstelle: Die Klappe der Dachbodentreppe! Unbedingt mit P-Profil-Dichtung (oder D-Profil) rundherum durchgängig luftdicht machen und die Klappe selber auch dämmen! Sonst hast du dort 1m² mit einem U-Wert von 6 W/m²K und Lüftungsverluste ohne Ende. Alternativ die Treppe gegen ein neues gedämmtes Modell tauschen oder oberhalb der Treppe einen "Deckel" aus Dämmplatten bauen.