Einschaliges Mauerwerk vs. Zweischaliges mit WDVS

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Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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B

Bauexperte

Hallo,

Jetzt würde mich ja schon interessieren, ob die WDVS-"Ungläubigen" (Bauexperte speziell PS und andere "Plastikdämmungen" nicht mögen
Ich habe etwas gegen Sondermüll

oder auch mineralische Dämmmaterialien (Multipor z.B.) "böse" sind....
Bestandteile: Wärmedämmstoff aus Calciumsilikat-Hydraten, Kalk, Sand, Zement, Wasser, Porenbildner (Porosität > 95 Vol.%)

Calciumsilicat ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Calciumverbindungen und Silicate. Calciumsilicat wird in der Lebensmitteltechnik als Trennmittel oder als Trägersubstanz (für Farbstoffe und Emulgatoren) verwendet. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 552 mit Höchstmengenbeschränkungen von 10 Gramm pro Kilogramm für bestimmte Lebensmittel zugelassen, bei Würz- und Nahrungsergänzungsmitteln auch ohne Höchstmengenbeschränkung.

Frage beantwortet?

Freundliche Grüße
 
B

bxka

Calciumsilicat wird in der Lebensmitteltechnik als Trennmittel oder als Trägersubstanz (für Farbstoffe und Emulgatoren) verwendet.
Also so eine Art getunter Sand... hmm - das heißt, ich kann in die Dämmung beißen / meinen Salat würzen? Und was hindert Dich dann daran, das Würzmittel auf den Porenbeton zu packen?

Grüße,
bxka
 
O

o.s.

Genau die Frage WDVS oder einschalig oder zweischalig beschäftigt mich auch seit einiger Zeit. Hausbau-Firmen sind in der Regel auf einen bevorzugten Wandaufbau festgelegt. Ich habe bisher zwei konkrete Firmen befragt und unterschiedliche Aufpreise für folgende Planung erhalten:

Bauregion Berlin/Brandenburg.

Anbieter 1:
Stadthaus 2-geschossig, ca. 10,00 x 10,00 + Erker 4,50 x 1,00 eingeschossig.
Angebotener Wandaufbau: Porenbeton 17,5 + 16cm WDVS.

Aufpreise für einschalig 36,5cm:
ThermoPlan MZ8 + ca. 14.000,- Euro (Mineralwollerolle)
Poroton T9-P 6 + ca. 13.000,- Euro (Perlite)
Poroton T8-MW + ca. 14.000,- Euro (Mineralwollerolle)
Ytong 0,09 + ca. 8.500,- Euro

Anbieter 2:
Stadthaus 2-geschossig, ca. 10,50 x 10,50 + Erker 4,00 x 1,00 eingeschossig.
Angebotener Wandaufbau: Poroton T9 Plan (ungefüllte Ziegel), 36,5 cm + mineralischer Putz

Aufpreise für gefüllte Ziegel 36,5cm:
Poroton T 9-MW (Mineralwollerolle) + ca. 7.000,- Euro
Poroton T 8-MW (Mineralwollerolle) + ca. 10.000,- Euro

Ein bekannter Ziegelhersteller:

Aufpreise für gefüllte Ziegel 36,5cm vs. WDVS mit Kalksandstein 24cm:
Poroton T 9-P (Perlite) + ca. 3.500,- Euro (ca. + 15,-/ m² Außenwandfläche)
Poroton T 8-MW (Mineralwolle.) + ca. 2.600,- Euro (ca. + 11,-/ m² Außenwandfläche)

Ich selbst muss da wohl noch mal in Verhandlung gehen, die Differenz zwischen den Angaben des bekannten Ziegelherstellers und den Bauunternehmen ist doch arg zu groß.

Gruß, o.s.
 
O

o.s.

Was dachtest Du denn, wie hoch die Margen eines BU am Material sind? 10%?
Ja genau, denke GU/GÜ-Zuschläge von 10%, maximal 20% sind üblich und angemessen, wenn es um individuelle Vorhaben geht. Schlüsselfertiges Bauen mag anderen Gesetzen folgen, insbesondere wenn auf Seiten des Bauherren keine Kostentransparenz herrscht. Mehr Wissen schafft hoffentlich auch eine bessere Verhandlungsbasis - so meine Hoffnung...
 
O

o.s.

Auch wenn ich nicht der Themenersteller bin, von mir noch ein Wort zur Frage, warum ich persönlich kein WDVS mag und einige Tausend Euro mehr für eine Ziegelwand ausgeben werde, selbst wenn diese nicht so gut dämmt:

WDVS verschmutzt häufig (wenn auch nicht immer) schnell und wenn, dann auf sehr unattraktive Weise.
Und das schon nach 10, manchmal auch weniger Jahren.

Häufig gekippte Fenster, schlechter gedämmte Rolllädenkästen, naher Baumbestand und fehlende Dachüberstände verhelfen Algen, Staub & Co. zu noch schnellerem Wachstum.

Ich bin aus dem Raum Berlin/Brandenburg und könnte hunderte von Fotos typischer WDVS-Verschmutzungen machen. Viele der Neubauten und WDVS-Sanierungen sind zwischen 0-20 Jahren alt und die Verschmutzungscharakteristik ist so offensichtlich, dass es mich wundert, dass dieses Phänomen als Nachteil der WDVS nicht öfters hier und in anderen Foren diskutiert wird.

Auch abseits der Kosten für den Neuanstrich: Ich will doch in einem attraktiven Haus wohnen, und mich nicht in 10 Jahren schämen müssen, wenn Besuch vor der Tür steht...

Übrigens absolut nachvollziehbar, warum die meisten Hausbauanbieter den Putz bzw. egalisierenden Anstrich mit Bioziden Zusätzen versehen, so können sie die Gewährleistungszeit bequem aussitzen, denn die Biozide verzögern die Verschmutzung um einige Jahre, bevor die Stoffe ausgewaschen sind.

Wer sieht das anders?

Gruß, Olaf
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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