Bauzeit Verlängerung wegen Baugerüst

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Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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Tassimat

Tassimat

Lass dir das doch mal auf der Zunge zergehen: Der BU stellt ein Gerüst in der Einfahrt zur Baustelle auf und schreibt anschließend eine Behinderungsanzeige an die Bauherren, weil da sein eigenes Gerüst im Weg ist?

"Behinderungen" in diesem Sinne sind Umstände, die außerhalb der Sphäre des Unternehmens liegen (Wetter, Baufortschritt fremder Gewerke, mangelhafte Vorbereitung durch den Bauherren etc.), nicht fehlerhafte Planung des Unternehmens selbst.
Ja natürlich ist das alles seltsam und ungünstig, aber es existieren zwei separate Verträge zu zwei separaten Bauvorhaben am Ende des Tages. Darauf wurde vom Thread-Ersteller wohl auch Wert gelegt. Klar ist es das gleiche Bauunternehmen, aber eine Handlung im Auftrag von Nachbarn A behindert Nachbarn B. Ob das in oder außerhalb der Sphäre des Unternehmens liegt... darüber kann man vorzüglich einen Rechtsstreit führen. Da gewinnt doch keiner.

Wie auch immer, das wirklich üble an der Situation ist erst folgende Aussage:
Des Weiteren wurde uns das Schreiben vorgelegt und gesagt "Unterschreiben, sonst fangen wir nicht an".
Ein Treffen vor Ort, um dies zu besprechen wurde abgelehnt.
Also was tun? Und was tut man wenn ein Haus jetzt viel später fertig wird? Könnt ihr das alle verschmerzen, ohne Einfluss auf die Freundschaft, ohne dass irgendwann der eine Nachbar dem anderen Vorwirft, dass alles unfair verlaufen ist?

Schwierig. Ich würde weiter versuchen mit dem Bauunternehmer zu sprechen. Fahrt zu dem hin.
 
F

Farilo

Was ist denn das für ein übles Bauunternehmen?! Macht Probleme und will sich dann zwecks Lösungsfindung nicht mit den Bauherren treffen?

Das ist übel, zeigt aber deutlich die derzeitige Einstellung der Baufirmen...


Nun, auch wenn es einen ganz ganz üblen Geschmack hat, ihr müsst euch mit der Firma treffen. Nützt nichts. Ich persönlich würde sogar einen Anwalt einschalten. Allerdings macht das die Konfrontation mit dem Baumenschen nicht gerade geschmeidiger. Da ist aber so viel Geld im Spiel, dass ich das nicht ohne Anwalt riskieren würde.

Spielt ruhig mit offenen Karten und weist ihn nochmals daraufhin, dass ihr ja keine Ahnung von der Materie habt und deshalb einen Fachmann hinzuziehen wollt/werdet.

Es geht ja nicht um Max 2-3k. Da kann ja plötzlich alles kommen!

Ich wünsche euch viel Geduld und Glück bei der Entscheidungsfindung.
 
Dr Hix

Dr Hix

aber eine Handlung im Auftrag von Nachbarn A behindert Nachbarn B
Das ist eben keine "Handlung" durch die Bauherren. Die haben bloß den Auftrag erteilt bis zum XX.YY jeweils ein Haus auf das Grundstück zu setzen. Wie das Gewerkeweise eingestellt wird, obliegt allein dem Bauunternehmen.
Es könnte ja wahlweise die angesprochenen Lösungen (Umrüstung oder alternativer Transport) umsetzen, oder schlicht und ergreifend in Kauf nehmen, dass eines der Häuser nicht zum vertraglich garantierten Termin fertig wird und die Vertragsstrafe berappen.

Ich würde da ebenfalls einen Anwalt dransetzen. Vermutlich wird es darauf hinauslaufen, dass die Bauherren ihrerseits die Voraussetzungen für den Baubeginn schaffen und anschließend dem BU eine Frist setzen. Nimmt er die Arbeiten dann nicht auf, wird man vom Vertrag zurücktreten können. Klar, dabei entstehen Kosten für Zinsen und Miete durch die Verzögerung. Summenmäßig wird das aber nicht deutlich mehr ausmachen, als die Kosten, die jetzt bereits aufgrund der zu unterschreibenden Vereinbarung im Raum stehen, wobei aber zumindest die Möglichkeit bestünde sich erstere klageweise wiederzuholen.

Und mal ehrlich: Wenn das schon so losgeht, was ist dann im Verlauf des Baus noch zu erwarten? Mein Vertrauen in dieses Unternehmen wäre ob des unseriösen Vorgehens ohnehin erschüttert.
 
Tassimat

Tassimat

Dieses Problem
Und mal ehrlich: Wenn das schon so losgeht, was ist dann im Verlauf des Baus noch zu erwarten? Mein Vertrauen in dieses Unternehmen wäre ob des unseriösen Vorgehens ohnehin erschüttert.
zusammen mit diesem Vorgehen
Ich persönlich würde sogar einen Anwalt einschalten.
ergibt einen Rechtsstreit und die Geschichte ist gelaufen.

Einen Anwalt mal fragen ist ok, aber sobald der Anwalt mit dem Bauunternehmen Kontakt hat ist das Verhältnis beidseitig so dermaßen kaputt, könnte glatt so enden wie der andere Thread zur Baueinstellung.

Gab es schon ein Anzahlung? Auch hier, ein alternatives Bauunternehmen macht es weder schneller noch günstiger
 
F

Farilo

Ich verstehe deine Einstellung zum Thema. Kann auch Sinn ergeben und ist ggf. die richtige Entscheidung.

Genau diese Einstellung begrüßt die Baufirma und begründet somit auch den schlechten "Service". Geht ja eh keiner gegen an...

Servicewüste Deutschland sag ich nur.

Klar, der TE soll hier nicht für eine bessere Welt gegen den Baufuzzi angehen!
Dennoch ist Rechtsbeistand nie verkehrt und wenn der Baufuzzi was dagegen hat, dann ist sowieso Hopfen und Malz verloren... Wir sind hier ja nicht im Kindergarten! Es geht um viel Geld!

Was meinst was der Baufuzzi macht wenn der Kunde nicht zahlt? Der macht bestimmt nicht auf lieb um den Kunden nicht zu verärgern!

Ich weiss schon wieso ich nicht in der heutigen Zeit bauen würde...
 
S

_steven_

Vielen vielen Dank für die vielen Antworten.

Unser weiteres Vorgehen sieht nun wie folgt aus.
Wir werden noch mal all unsere bedenken schriftlich äußern.
Auch mit der bitte, das wir ja in beider Interessen eine Lösung finden möchten.
Eine mögliche Bauverlängerung muss schriftlich auf x Wochen fixiert werden.
wir werden aber jedenfalls nicht das jetzige Dokument unterzeichnen.

nochmals vielen Dank für die vielen Antworten
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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