Bauland im Nirgendwo bei den Hauspreisen?!

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Zuletzt aktualisiert 04.05.2024
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Winniefred

Winniefred

Tja, sowas muss man wollen und überzeugt klingst du leider nicht. Für uns käme das gar nicht in Frage. 50km pendeln, eine Horrorvorstellung. Wir machen gerne auf dem Land Urlaub und wissen danach aber immer, warum wir so nicht wohnen wollen würden. Für jeden Mist ins Auto steigen. Milch vergessen? Nochmal 30min verloren weil man erst mit dem Auto los muss. Alles ist weit weg. Mit Kindern spielt man dauernd Elterntaxi, das sehe ich bei Freunden mit 2-3 Kindern. Natürlich hat es auch Vorteile. Es ist ruhiger, landschaftlich schöner, man hat oft mehr Platz. Reine Geschmacksfrage in meinen Augen, wir sind eindeutig pro-Stadt. Ich will nicht für einen Facharzt ne Stunde fahren, 20min zur Apotheke, 30min zum Tanzunterricht des Kindes, 30min zum Karate des anderen. Meine Oma hatte auf dem Land 50km zum nächsten Kardioligen. 45min zur nächsten Autobahnauffahrt, nächster Bahnhof 7km entfernt und dort nur ein Minipendelzug, nächster ordentlicher Bahnhof 30km...im Alltag für mich undenkbar.
 
J

Johannes1982

Vielen Dank für eure bisherigen Meinungen und Eindrücke.

Ihr habt die wichtigsten Aspekte schon angesprochen, genau die Gedanken teilen wir ja auch und die treiben uns auch umher. Wie oben schon mal geschrieben, haben wir den optimalen Zeitpunkt einfach verpasst aus verschiedensten Gründen - wie das Leben eben häufig so spielt und nun suchen wir verzweifelt nach etwas Bezahlbarem, aber es gibt einfach nichts mehr. Bei den aktuellen Zinsen können wir einfach keine Hunderttausende von Euros aufnehmen.

Das Grundstück hat uns wirklich gefallen und es ist ein Neubaugebiet im Ort mit vielen jungen Familien. Klar sind wir jetzt nicht mehr Anfang 30, aber ich glaube, dass man sich dort schon gut integrieren kann. Ob man aber auch sonst im Ort akzeptiert wird kann ich schwer einschätzen. Schließlich hat man ja mit den Kindern die meisten Berührungspunkte mit anderen Familien, die eben nicht alle zugezogen sind.

Wir haben auch das Glück, dass wir nicht jeden Tag ins Büro müssen. Meine Frau und ich würden es uns so einteilen, dass ich dreimal ins Büro gehe und sie zweimal, so dass immer einer im Home Office wäre. Ich persönlich war beruflich auch mal für eine absehbare Zeit in einer anderen Stadt und bin die Zeit mit dem Zug gependelt. Dort konnte man dann auch gut arbeiten und so die Fahrzeit sinnvoll nutzen. Ähnlich sehe ich das auch mit den 40 Minuten in der Regionalbahn, da kann man zumindest was lesen etc. So schlimm stelle ich mir das Pendeln nicht vor. Evtl. würde dann ein Auto reichen. Die Strecke mit dem Auto zu fahren ist wirklich kein Spass - hier reden wir von 1:20 min. ohne/mit wenig Verkehr... Im Berufsverkehr sind es dann bestimmt nochmal 15-30 min. mehr - deshalb kommt nur der Zug in Frage.

Ich sehe den Bahnanschluss in 7 Gehminuten als den großen Vorteil des Grundstücks. Aber 40 Minunten darf man natürlich auch nicht unterschätzen. Ihr sprecht es schon richtig an, schnell mal einen Döner holen oder zum Vietnamesen um die Ecke - das ist definitiv nicht mehr möglich! Kann man auf Dauer darauf verzichten? Schwierig, wenn man es nicht probiert ;)

Das Ungewisse spielt bei mir schon eine Rolle. Ich bin ja in der Stadt aufgewachsen und die Kinder bekommen die Vorteile der Stadt ja auch jetzt schon zu spüren. Ich habe auch schon das Gefühl, dass wir bei den 2-3 mal vor Ort schon ganz genau beäugt wurden. Man sieht es doch recht schnell, dass wir "fremd" sind. Im Neubaugebiet hatten wir aber tatsächlich gleich eine sehr nette Unterhaltung. Ihr gebt mir ja auch recht, dass das schwierig werden könnte. Insbesondere wenn man aus welchen Gründen auch immer die Immobilie in 2-3 Jahren abstoßen müsste.

Evtl. sollten wir es noch länger aussitzen, aber eine Drei-Raum Wohnung wird mit den zwei Kindern langsam wirklich eng! Zumal wir auch jetzt schon 2-3 Tage im Home Office arbeiten! Da vermissen wir eben auch einen Garten und den Platz...
 
kati1337

kati1337

Wenn ihr eh schon Flexoffice macht, habt ihr mal bei euren AG gefragt ob die Möglichkeit bestünde full remote zu arbeiten?
Dann fände ich sähe das schon recht anders aus.

Ich würde vor einer Kaufentscheidung auch mal die Bahn-Pendelstrecke zur entsprechenden Uhrzeit ausprobieren. 40 Minuten ohne Sitzplatz in der Regiobahn wäre für mich persönlich nämlich auch nichts.
 
mayglow

mayglow

Ich persönlich finde Bahnpendeln eigentlich eher entspannt, solange man nicht zu oft umsteigen muss. Ich kann 1h Bahnfahren einfach sehr viel besser verkraften als 1h Autofahren. Der Arbeitsweg hilft mir da eher beim mentalen trennen von privat und beruflich. Ich weiß aber auch, dass das nicht alle so sehen und sich dann eher erst recht stressen... Aber 1h+ Weg tut schon weh, insbesondere, wenn es für beide so ist. Mit Teil-Homeoffice finde ich es aber schon eher vorstellbar. Ich habe überbrückungsweise mal 1 Jahr lang 1h+ Arbeitsweg gehabt (genaue Zeit müsste ich nachgucken, aber so ~50min Bahnfahrt + Weg von/zum Bhf), dann auch wirklich 5Tage pro Woche, aber da war ich alleinstehend und kinderlos. Für übergangsweise war das okay, aber ich war dann doch froh, als ich das nicht mehr musste.

Sind die 40min mit der Bahn in eure "Arbeitsstadt" dann auch das nächste Zentrum oder gibts es irgendwo näher noch ne Kleinstadt o.ä.? Aka da wo ich aufgewachsen bin, warens auch so ~45min mit dem Regio bis in die nächste Großstadt. Es waren aber schon noch andere kleinere Städte im Umland. Das ist aber natürlich regional sehr unterschiedlich. Aber bei uns war es dann so, dass es faktisch nichts direkt im Ort gab, aber trotzdem das allermeiste was man so im Alltag braucht in ~10-20 min mit Auto erreichbar war. Ich war da als Jugendliche trotzdem oft von genervt, aber man findet dann schon seine Möglichkeiten (Fahrrad, Fahrgemeinschaften, Abstimmen auf den einen Bus am Tag der fährt)
 
WilderSueden

WilderSueden

Das klingt ja jetzt doch ein bisschen anders als im ersten Post. Ich würde bei dem Thema auch erst einmal beim Arbeitgeber ansetzen und schauen, ob sich nicht noch ein bisschen mehr Home Office rausholen lässt. In der Theorie ist Zugpendeln mit Direktverbindung sicherlich besser als Auto. Aber zu entsprechenden Zeiten sind die Züge meist proppevoll und mit Stehplatz macht das auch keinen Spaß. Ich würde auch unbedingt empfehlen, sich die Verbindung mal anzuschauen und möglichst jemand von den Pendlern zu fragen wie zuverlässig denn die Verbindungen sind, insbesondere im Winter.
 
X

xMisterDx

Unterschätze bitte auch die Nachteile von "full remote" arbeiten nicht.
Dafür muss man der Typ sein...

Ich saß in der Corona-Pandemie fast ein ganzes Jahr zuhause im HomeOffice und war heilfroh, als ich wieder raus zum Kunden konnte. Man braucht ziemlich viel Disziplin und vor allem der Partner muss verstehen, dass man auch im HomeOffice 8, 9 Stunden täglich was tun muss und eben nicht den Geschirrspüler ausräumen, Wäsche aufhängen, Staubsaugen und den Garten umgraben kann...

Du läufts auch leider schnell Gefahr aufs Abstellgleis zu geraten, wenn du nicht gerade einen unersetzlichen Job machst... Flurfunk, Kaffeetratsch, rumblödeln das geht alles an dir vorbei... und das kann auch MS Teams nicht ersetzen. Mir würde das fehlen. Hätte ich den Außendienst nicht, säße ich mindestens 2x pro Woche im Büro.
 
Zuletzt aktualisiert 04.05.2024
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