Epoxidharz-Boden und Hohlkehle

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B

BulliBW

Ja doch, das wäre sicherlich die günstigste und einfachste Alternative. Hab im Internet mal n Bild gefunden,wie ich mir das in etwa vorstelle.
wäre schon das non plus Ultra..o_O
epoxidharz-boden-und-hohlkehle-513791-1.jpeg

epoxidharz-boden-und-hohlkehle-513791-2.jpeg
 
manohara

manohara

Eine 5 Zentimeter hohe Hohlkehle wünsche ich mir - aus Reinigungsgründen - auch in meinem neuen, kleinen Badezimmer.
In den 50er Jahren (oder so) gab es das öfters in Krankenhäusern und ich finde: So sollte ein leicht zu reinigender Übergang zwischen Wand und Boden aussehen!
Aber das wird heute so selten gemacht, dass ich bisher keine Anleitung kenne, wie man es aufbaut.
Fliesen habe ich gesehen, die solche (etwas kleineren) Rundungen haben (in öffentlichen Bädern).

Die Trennung (Sollbruchstelle) zwischen den Bauteilen: Wand und Boden wird gemacht, weil es sonst "irgendwo" Risse gibt.
Um das aber dicht zu bekommen, dürfen diese Verbindungen KEINE Risse haben.
Wie das gelöst wird, habe ich bisher nicht verstanden.

Auch ohne die Rundung werden Feuchträume an der Stelle ja mit Folien abgedichtet, aber wenn die Feuchtigkeit unter die Fliesen gerät, ist ja bereits was schief gelaufen ...

Ich kann Dir leider nichts Hilfreiches dazu sagen, bin aber an der Lösung interessiert. (wobei ich selbst aus Öko-Gründen möglichst keinen Kunststoff beim Bauen verwende ... aber das ist ein anderes Problem :rolleyes: )
 
G

guckuck2

Zeigt das Bild denn wirklich Harz oder ist es eher ein hochgezogener PVC Belag oder dergleichen?
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
An die an diesem Thema Interessierten einige fachliche Anmerkungen, ohne die praktische Seite zu verlassen.
Die 5cm Schenkelhöhe für eine Hohlkehle kommt aus den Hygieneanforderungen für Lebensmittelbetriebe und Lebensmittel verarbeitende Betriebe. Eine Verordnung also.
Für das eigene Badezimmer kann eine solche Regelung selbstredend nicht gelten.
Nun hat sich aber ein Fragesteller, als Bauherr, dazu entschlossen, diese Übergangslösung Boden/Wand auch für seine eigenen Privaträume ausführen zu lassen. Dagegen spricht eigentlich nichts.
Schauen wir uns einmal die Lösungen im Industriebereich an. Da gibt es zwei Ausgangssituationen:
1. wir haben eine Fußboden-Verbundkonstruktion (da bewegt sich nichts) und eine gemauerte oder betonierte Wandfläche.
2. Wir haben eine Fußboden-Verbundkonstruktion (wie vor) und eine Wand eines Kühlhauses in Sandwich-Bauweise.
Bei der Situation unter (1) gibt es keinerleit Probleme, der Sockelfuß wird fest mit der bestehenden Fußbodenoberfläche (Beton oder Verbundestrich) verbunden/verklebt, nach dem Grundieren der Wandfläche wird der vertikale Schenkel ebenfalls fest mit der Wand verbunden.
Bei der zweiten Variante dagegen haben wir mit Bewegungen der Wand zu rechnen.
Bei dem hier anfragenden Bauherrn dagegen mit Bewegungen des Estrichs, da dieser in einem Wohnhaus nicht als Verbundkonstruktion vorliegen wird, sondern als schwimmender Estrich oberhalb Dämmschichten.
Damit besteht für den industriellen Teil (2) und dem privaten Wohnhaus das gleiche Problem, nämlich nicht vorhersehbare Bewegungen zwischen Boden und Wand. Mit der sehr großen Wahrscheinlichkeit, das es aufgrund von (Bewegungs)Spannungen zu Rissen bzw. zu Abrissen, wo und wie auch immer, kommen wird.
Wie löst man dieses Problemfeld?
Indem nur einer der Schenkel fest verankert wird, der andere Schenkel bleibt "beweglich", wird damit nicht fest mit der Wandfläche verbunden.
Eine einzige Lösung hierfür, um den Übergang dicht zu kriegen, den gibt es nicht, da objektspezifische Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.
Bei gefliesten Wandflächen auf beweglicher Wand oder Kunststoffwand wird beispielsweise als rückseitige Abdichtung immer ein Dichtband in die Horizontalebene eingebunden und 5 cm hochgeführt.
Und genauso muss man es hier in dem Privatobjekt machen!
Dazu kommt, dass man Hohlkehlen mit entsprechenden formgebenden Werkzeugen händisch herstellen kann, oder man setzt auf vorgefertigte Profilkörper, die in die Flächengrundierung des Estrichs/des Betons mit eingebunden werden. Diese Profile kann man dann beschichten, besser: man nimmt sich eine farbidentische Versiegelung und rollt die Außenseite farblich in gleicher Farbstellung wie den Boden ab.
Man verklebt (bei schwimmenden Estrichen) das Profil jedoch nur mit dem Boden, nicht mit der Wand.
Und nun wird sich der eingeweihte Laie fragen: wie kriege ich dass dann so dicht, dass der aufsteigende Schenkel nicht hinterläufig ist?
Gute Frage. Diese wird auch durch kein aktuelles Regelwerk der Fachverbände behandelt.
Meine eigene Lösung, welche in vielen Industrieobjekten ausgeführt wurden, sieht vor, dass vor dem Aufsetzen des Hohlkehlprofils dessen Rückseite mit einer Quellpaste (streifenförmig) versehen wird. Diese Dichtet bei jedem Wassereintritt durch errhebliche Volumenzunahme automatisch ab.
Oder man setzt ein Quellband hinter dem Profilkörper ein, beispielsweise von "TPH Hydrotite SS0330".
Die obere Kante des Hohlkehlprofils wird dann einfach mit einem elastischen Dichtstoff optisch abgeschlossen. Eine abdichtende Aufgabe kann Acryl oder Silikon auf Dauer nicht erfüllen, muss es aber auch nicht bei der vorbeschriebenen Ausführungsvariante.
Sie wurde vor mehreren Jahren u.a. in einem Nassbereich eines Berliner Objekts nach meinen Vorgaben eingesetzt - und hält bis heute ihr Versprechen!
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Gruß: KlaRa
 
manohara

manohara

das klingt in meinen Ohren fundiert.

Wenn ich versuche, das in meinen Worten wiederzugeben:

Der Schwimmende (gegenüber Unterboden und Wand bewegliche) Estrich wird wie eine Wanne geformt. Der Wannenrand ist dabei so fest mit dem Boden verbunden, dass keine Risse entstehen. Diese Wann ist dicht.

Zwischen dem Wannenrand und der Wand, die sich gegeneinander bewegen können und damit undicht werden, wird ein Material eingesetzt, das bei Nässe aufquillt und so die möglichen Bewegungs-Spalten verschließt.
Die Naht zwischen Wanne und Wand (zum Beispiel aus Silikon) wird irgendwann vermutlich Wasser durchlassen, aber dahinter sitzt die eigentliche Dichtung, die bei auftretender Feuchtigkeit "arbeitet" und richtig dicht abdichtet.

Das gefällt mir - auch wenn es relativ kompliziert klingt - ... wo bekommt man als Normalmensch dieses Dichtmatrial und wie wird es verlässlich aufgetragen?


In jedem Fall:
Danke für die Erklärung.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Das gefällt mir - auch wenn es relativ kompliziert klingt - ... wo bekommt man als Normalmensch dieses Dichtmatrial und wie wird es verlässlich aufgetragen?
Derartige Arbeiten, speziell mit Reaktionsharzen und dann noch die Ausführung mit einer Hohlkehle auf schwimmender Estrichkonstruktion, dieses Feld gehört tatsächlich nur und ausschließlich in die Hände von Fachbetrieben!
Denn es ist ja alleine mit der Struktur der auszuführenden Punkte nicht getan.
FAchwissen ob der Arbeit mit Reaktionsharzen, die entsprechende Misch- und Auftragstechnik, im Vorfeld aber die Vorbereitungsarbeiten wie Schleifen oder Kugelstrahlen, das alles überfordert die Laienhand!
Ich habe nur die Auskunft darüber gegeben, wie es in der Praxis aussehen könnte, und wie es den Regeln des Fachs entspräche.
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Gruß: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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