Hauskauf - Komplizierte Lage

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RomeoZwo

RomeoZwo

Beim Erben geht es ja in erster Linie nicht darum, dass alle das Gleiche bekommen, sondern, dass der Wille des Erblassers so weit wie möglich umgesetzt wird.

D.h. in eigentlich jeder Familie sollte auch von den Geschwistern akzeptiert werden, wenn der Wille des Vaters es ist, dass das Haus in der Familie bleibt, das es an denjenigen der noch kein eigenes Haus hat evtl. auch günstiger verkauft wird. Wie schon geschrieben - der Vater kann hier erstmal machen was er will!

Ihr schreibt, ihr könnt eine Finanzierung bis 550k stemmen. Nehmen wir an, das Haus ist 600k Wert, dann wäre doch eine Möglichkeit der Vater verkauft es euch für 400k und gleichzeitig wird ein Testament erstellt, in dem die restlichen 200k "Geschenk" an euch als Erbvorbezug mit Pflichtteilsverzicht vermerkt werden (d.h. du erbst später nix mehr!).
Von den 400k die der Vater von euch erhält kauft er sich selber eine schöne neue Wohnung. Diese kann dann später an die anderen beiden Brüder vererbt werden.

Das mit den Wohnungen/Haus gegenseitig vermieten bringt eigentlich nur dem Staat was. Die Wohnung soll ja neuer sein, d.h. du wirst neben den Zinsen kaum Werbungs-/ Sanierungskosten haben. Bei 66% oder auch 50% Miete wird (bzw. muss) die Wohnung Einnahmen generieren -> Steuern.
Das Haus bringt deinem Vater dann ebenfalls Einnahmen zur Rente, größere Sanierungskosten wird er nicht tragen wollen, Werbungskosten hat er kaum -> Steuern.
Lass dich dazu mal genau von einem Steuerberater beraten, aber auf dem ersten Blick sehe ich da steuerliche Nachteile und keine Vorteile.
 
P

pagoni2020

Ihr könnt Euch alleine kein Haus leisten und das des Vaters ist zwar nicht Euer Haustraum, sofern günstig wäre es aber dennioch eine gute Möglichkeit.
Also würdet ihr einen erkennbaren Vorteil erhalten, was ja an sich kein Problem darstellt.
Aber - welchen Vorteil hätte der Vater? Würdet ihr die evtl. notwendige Versorgung des Vaters übernehmen? Das wäre für mich als älterer Mensch eine bedeutende Frage, wozu ich bislang Nichts gelesen habe.
Also das würde bei meinen Geschwistern ganz sicher nicht passieren, aber jede Familie ist anders. Muss der TE wissen, wie das bei ihm laufen wird.
Du kennst das schon mit dem Gaul und der Apotheke :D Ich habe familiäre Dramen erlebt und es ist wie bei der Ehe, oft werden die vermeintlichen Vorzeigeehen geschieden. Menschen ändern sich, neue kommen hinzu, Lebenslagen ändern sich.......ich habe leider auch selbst Dinge erlebt, die ich mir niemals hätte vorstellen können.
Gäbe es eine Möglichkeit mit der Stand jetzt alle gleichberechtigt wären würde ich diese natürlich sofort wählen - gibt es aber leider nicht.
Die gäbe es schon - Kauf zum Marktpreis, jedoch......
suche ich einen Weg das Ganze trotzdem einigermaßen fair zu regeln.
Da benutzt zu zwei Worte, die das wohlklingende Vorhaben verhindern:
Das Wort "einigermaßen" beschreibt bereits, dass es eben NICHT fair zugehen würde, sondern nur "einigermaßen" fair. Jegliche Abweichung voin fair wird sofort zur Unfairnis, da solltest Du Dir nichts Anderes einreden und mit hoher Wahrscheinlichkeit würde das im Umfeld so wahrgenommen. Prüfe Dich selbst und denke andersrum.......ein Bruder zieht ins Haus und erhält xy.........
Das Zweite ist das "ich" in diesem Zusammenhang. Du selbst kannst hier sicher nicht neutral handeln, da man sich ja selbst im Fokus hat.

Wie schon öfter vermisse ich dabei immer, dass man die obersten Prioritäten ausgiebig bedenkt, nämlich was der Vater selbst möchte für sich und sein Leben und wie ich selbst dazu beitragen kann, ihm dieses schöner und an genehmer zu gestalten. WAS ist das Beste für den Vater?
Wir reden hier über sein Geld und sein Haus und sein Erbe, schubsen hier und kalkulieren da.....
Würde der Vater auch ausziehen ohne Euren Hauswunsch?
Bei all diesen Diskussionen geht es mir immer zu schnell über diesen entscheridenden Punkt wieder, zuletzt hatteh wir nen Fall, da war Abriss/Neubau des Oma-Hauses schon geplant UND vom Bauamt genehmigt als Oma noch im Schaukelstuhl saß und Socken strickte.
 
P

pagoni2020

Kenne ich, aber in meinem Fall spreche ich aus Erfahrung. :)
Das ist gut so und auch erfreulich, zum Glück gibts das ja auch !
Ich hab mit meinen Eltern im Haus gewohnt, dennoch Jeder ganz für sich, ich würde das immer wieder so machen.
Guter Gedanke aber ein Umbau/Anbei des Hauses ist leider nicht möglich, hatten wir auch schon in Erwägung gezogen.
Warum geht das nicht? Erklär doch mal genauer. Vlt. findet man hier ne passende Idee dazu.....
 
Tolentino

Tolentino

Noch eine Idee:
Ihr kauft alle das Haus und du zahlst den Geschwistern das imaginäre Erbe quasi als Mietkauf über die Zeit aus...
 
H

HilfeHilfe

Beim Erben geht es ja in erster Linie nicht darum, dass alle das Gleiche bekommen, sondern, dass der Wille des Erblassers so weit wie möglich umgesetzt wird.

D.h. in eigentlich jeder Familie sollte auch von den Geschwistern akzeptiert werden, wenn der Wille des Vaters es ist, dass das Haus in der Familie bleibt, das es an denjenigen der noch kein eigenes Haus hat evtl. auch günstiger verkauft wird. Wie schon geschrieben - der Vater kann hier erstmal machen was er will!

Ihr schreibt, ihr könnt eine Finanzierung bis 550k stemmen. Nehmen wir an, das Haus ist 600k Wert, dann wäre doch eine Möglichkeit der Vater verkauft es euch für 400k und gleichzeitig wird ein Testament erstellt, in dem die restlichen 200k "Geschenk" an euch als Erbvorbezug mit Pflichtteilsverzicht vermerkt werden (d.h. du erbst später nix mehr!).
Von den 400k die der Vater von euch erhält kauft er sich selber eine schöne neue Wohnung. Diese kann dann später an die anderen beiden Brüder vererbt werden.

Das mit den Wohnungen/Haus gegenseitig vermieten bringt eigentlich nur dem Staat was. Die Wohnung soll ja neuer sein, d.h. du wirst neben den Zinsen kaum Werbungs-/ Sanierungskosten haben. Bei 66% oder auch 50% Miete wird (bzw. muss) die Wohnung Einnahmen generieren -> Steuern.
Das Haus bringt deinem Vater dann ebenfalls Einnahmen zur Rente, größere Sanierungskosten wird er nicht tragen wollen, Werbungskosten hat er kaum -> Steuern.
Lass dich dazu mal genau von einem Steuerberater beraten, aber auf dem ersten Blick sehe ich da steuerliche Nachteile und keine Vorteile.
naja das ist aber mehr theorie^^

wenn der erblasser nicht mehr da ist fängt die "leichenfledderei" an
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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