Solarwatt Store-Paket Erfahrungen?

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berny

berny

Hallo,

ist Solarwatt eine seriöse Firma? Klingt alles fast zu gut, zu wirtschaftlich, zu effektiv, zu preiswert und zu problemlos. Merci für fundierte Einschätzungen, wir wollen erst `18 bauen, `017 die Baufirma beauftragen und haben daher noch etwas Zeit. Photovoltaik ohne Speicher ist m.E. heutzutage eigentlich nicht mehr zeitgemäss, oder?

Wäre sehr dankbar für wirklich konkrete Erfahrungen.
 
L

Legurit

~200 Vollladezyklen bei 5 kWh würden 250 € pro Jahr bedeuten (25 Cent / kWh) - Batterien mit dem Speichervermögen kosten erfahrungsgemäss ~5 T€ --> 20 Jahre für den Einkaufspreis. Damit segnet die Batterie dann auch bald das zeitliche und übrige Kosten haben wir nicht mal betrachtet...
 
S

SOLARWATT

Hallo Berny, wir sind auf Ihren Beitrag aufmerksam geworden und möchten Ihnen gern persönlich antworten.

Ja, Solarwatt ist eine seriöse Firma. Wir sind ein deutscher Hersteller mit 250 Beschäftigten und seit 1993 am Markt aktiv. Als Hersteller von Photovoltaik-Modulen haben wir alle Höhen und Tiefen des Photovoltaik-Marktes mitgemacht. Als in den Jahren 2010 bis 2013 die Branche massiven Verwerfungen ausgesetzt war, haben wir uns mit einer klaren Strategie neu ausgerichtet: Unser Fokus liegt auf Produkten für die energietische Unabhängigkeit von Einfamilienhäusern und kleinen Mehrfamilienhäusern, also ganz klar auf Privatverbrauchern. Wir bedienen kaum noch Großprojekte und Flächenanlagen.

Im Rahmen dieser Strategie haben wir uns auch vom reinen Modulhersteller zum Anbieter von kompletten Energiesystemen verändert. In diesem Rahmen wurde unser Stromspeicher MyReserve entwickelt und auf der Intersolar 2015 vorgestellt.

Der Speicher ist auf die spezifischen Anforderungen in Privathaushalten ausgelegt. Dieser Aspekt ist für das Thema Wirtschaftlichkeit entscheidend. Es geht eben nicht nur um Zyklen und Kapazitäten, sondern es geht um Wirkungsgrade (als DC-basiertes System haben wir einen Gesamtwirkungsgrad von 96 % und einen Batteriewirkungsgrad von 99,2 % - das ist Rekord). Es geht um Reaktionsgeschwindigkeit bei schnell schaltenden Geräten (z. B. Mikrowelle oder Induktionsherd), es geht um Lebensdauer der Batterie, etc.

Gern vermitteln wir Sie an einen SOLARWATT-Partner vor Ort, der Ihnen diese Aspekte im Detail erklärt und auf Wunsch ein Angebot erstellt. Den Link zum Anfrage-Formular finden Sie auf unserer Homepage.

Ich hoffe, das reicht erst mal so als Antwort. Für weitere Fragen stehen wir natürlich gern zur Verfügung.
 
T

toxicmolotof

@SOLARWATT
Wie steht es denn um die aktuelle Wirtschaftlichkeit der Stromspeicher?

Wenn die kWh gespeichert 30ct oder 40ct kostet, dann ist erfahrungsgemäss bei seit Jahren fallenden Stromkosten (die Steigerung kommt allein aus Steuern, Netzgebühren und Erneuerbare-Energien-Gesetz) die Zukunftsprognose höchstens neutral zu bewerten, eher sogar unwirtschaftlich.
 
S

SOLARWATT

Hallo toxicmolotow,

die Wirtschaftlichkeit hängt ganz stark davon ab, wie viel Eigenverbrauch Sie mit dem Speicher wirklich realisieren können.

Wir haben das mal beispielhaft für die von uns angebotene Photovoltaikanlage „Komplettpaket Store 3500“ durchgerechnet.

Die Anlage enthält 12 Glas-Glas-Photovoltaikmodule - #link durch Moderation entfernt; Bauexperte und einen MyResere 500. Der Endkundenpreis (UVP) beträgt netto (Mehrwertsteuer ist ja erstattbar) 8.991 €, dazu kommen noch 944 € für Gestellsystem/Unterkonstruktion, Kabel und Installationsmaterial und die Mietgebühr für das Gerüst. Die reinen Handwerkerkosten für die Installation setzen wir mit 1.200 € an.

Damit hat man Anschaffungskosten von 11.135 €. Nach 15 Jahren wird man wahrscheinlich den Wechselrichter und die Batteriemodule tauschen müssen. Preise sind für die Zukunft immer schwer vorher zusehen, wir kalkulieren hier 2.076 €. Damit haben wir Gesamtinvestitionskosten von 13.211 €.

Der typische Verbrauch liegt bei 4.500 kWh / Jahr, die typische Stromerzeugung der Anlage bei 3.240 kWh / Jahr.

Mit einem Speicher kommt man auf einen durchschnittlichen Eigenverbrauch von 76 %, das heißt ca. 2.475 kWh / Jahr die man nicht mehr vom Netzbetreiber einkauft, sondern kostenlos vom Dach bekommt. Die verbleibenden 765 kWh speist man für 12,31 Cent ins Netz ein.

Damit kommt man - ausgehend von einer Strompreissteigerung von 4 % pro Jahr - über eine Laufzeit von 30 Jahren (=Garantiezeit unserer Photovoltaik-Module) auf eine Stromeinsparung von 41.643 € und eine Einspeisevergütung von 1.977 €, also einem Ertrag von 43.620 €. Dem stehen Investitions- und Austauschkosten in Höhe von 13.211 € gegenüber. Es bleibt ein finanzieller Vorteil von 30.409 €, verbunden mit eine massiven Senkung der monatlichen Stromrechnung.

In dieser Rechnung, die sich aufgrund der jährlich dynamisch steigenden Strompreise hier nur verkürzt wiedergeben lässt, rentiert sich der Stromspeicher MyReserve nach 12 Jahren.

Wie Sie sehen, haben wir uns intensiv mit den Zahlen und dem Thema Wirtschaftlichkeit auseinander gesetzt. Der Schlüssel für ein wirtschaftliches Speichersystem ist nicht der Wirkungsgrad, der auf dem Papier steht, sondern die konsequente Fokussierung des Geräts auf die spezifischen Verbrauchsmuster in einem Privathaushalt.

Der Strompreis für den Endverbraucher ist in den letzten 10 Jahren im Schnitt um 6 % gestiegen. In den letzten 3 Jahren sieht man eine Stagnation des Strompreises aufgrund allgemein niedriger Energiepreise. Allerdings wurden jetzt schon wieder deutliche Strompreiserhöhungen angekündigt. Es ist auch nicht abzusehen, dass Netzentgelte oder Stromsteuern in Zukunft gesenkt würden. Von daher ist einem weiteren Ansteigen des Strompreises auszugehen.

Übrigens leisten Stromspeicher in der volkswirtschaftlichen Betrachtung einen wesentlichen Anteil zur Stabilisierung des Strompreises. Den Strom, der von der Photovoltaik-Anlage erzeugt und dann im Haus selbst gespeichert und verbraucht wird, muss nicht durchs Netz. Damit werden die Netze entlastet und die Kosten für den Netzausbau gesenkt.

Ich hoffe wir konnten Ihnen mit diesen Informationen weiterhelfen. Für weitere Fragen stehen wir natürlich gern zur Verfügung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
A

Alex85

Sie unterschlagen, dass die Einspeicherung nicht verlustfrei geschieht. Außerdem ist der Eigenverbrauch mindesten der USt unterworfen und daher keinesfalls als kostenfrei anzunehmen. Zudem ist die Alternative zum Eigenverbrauch nicht der Netzbezug, sondern das Einspeisen des erzeugten Stroms, dh. durch Eigenverbrauch verzichten Sie auf Einnahmen durch Einspeisung. Die Bezugsgröße für eine valide Berechnung ist daher falsch.

Letztlich unterstellen Sie auch noch eine 4%ige Preissteigerung p. a. der Energiekosten auf 30 Jahre. Kann man bei Ihnen auch Glaskugeln kaufen?

In Summe haben Sie die übliche, verkürzte Schönrechnerei abgeliefert. Man könnte es auch Werbung nennen.
 
Zuletzt aktualisiert 28.03.2024
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