Senkung der Vorlauftemperatur bei Fußbodenheizung komplexer als gedacht?

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J

JohnnyEH

Moin in die Runde!

Wir befinden uns gerade in der Diskussion mit unserem Fertighausanbieter bzgl. der Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung.
Es handelt sich um ein Haus in Holzrahmentafelbauweiße und KFW40 Standard.
Der Anbieter legt laut Baubeschreibung die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung auf 35° aus. Wir haben angesprochen, dass wir dies für einen Neubau nicht zeitgemäß halten und gerne eine Vorlauftemperatur von ca. 30° hätten. Nun wurde uns gesagt, dass bei einer Vorlauftemperatur von 30° eine größere Wärmepumpe sowie eine vollkommen andere Auslegung des Heizungssystems geplant werden müssten und die Mehrkosten so schnell 5-stellig werden würden. Solche Mehrkosten würden finanziell natürlich keinen Sinn machen.
Ich dachte bisher die Vorlauftemperatur wird in erster Linie über den Verlegeabstand bestimmt und wäre entsprechend geringer, wenn man den Verlegeabstand reduziert.
Wieso könnte eine niedrigere Vorlauftemperatur zu einer größeren Wärmepumpe führen? Was übersehe ich?
Ich muss dazu sagen, dass die Heizlastberechnung und die genaue Bestimmung der Wärmepumpe erst noch durch geführt wird. Es wird in jedem Fall eine Vaillant AroTherm Plus.

Zudem noch eine Frage zum Bodenbelag.
Wir wissen, dass Fliesen optimal sind für eine Fußbodenheizung aber Vinyl diesen fast ebenbürtig ist. Bei uns wird auch eine Fußbodenkühlung verbaut werden (aktiv über die Luft-Wasser-Wärmepumpe). Hat bei der Kühlung einer der Bodenbeläge - Fliesen oder Vinyl - Vorteile? Oder wäre für die Kühlung sogar Laminat am Besten?
 
OWLer

OWLer

Ich hatte bei dieser Anforderung das Problem, die geringe Vorlauftemperatur eine geringe Spreizung erfordert hätte. Diese Spreizung hätte die Vaillant Arothoterm Plus 55/6 bei mir nicht erreicht. Erst die 75er konnte die geforderte Pumpleistung (Wasser durch Heizschlangen pumpen - nicht der Kompressor) lt. Datenblatt (1x00 Liter/h) liefern.

Grundsätzlich gilt aber schon, dass geringere VL-Temp = KLEINERE Wärmepumpe. Wenn sie die notwendige Pumpleistung für das erwärmte Wasser schafft.

Wie rechnet der Anbieter denn und was ist seine Begründung?

Edit: Dieser Wert
senkung-der-vlt-bei-fbh-komplexer-als-gedacht-622276-1.png
 
R

RotorMotor

Die größte Herausforderung ist meiner Meinung nach immer das Bad ordentlich warm zu bekommen.

Da braucht es dann fast immer sehr enge Verlegeabstände, Kreise und Schlaufen an der Wand, damit es bei VL 30 ohne e Heizkörper angenehm ist.
 
S

Stefan001

Zudem noch eine Frage zum Bodenbelag.
Wir wissen, dass Fliesen optimal sind für eine Fußbodenheizung aber Vinyl diesen fast ebenbürtig ist. Bei uns wird auch eine Fußbodenkühlung verbaut werden (aktiv über die Luft-Wasser-Wärmepumpe). Hat bei der Kühlung einer der Bodenbeläge - Fliesen oder Vinyl - Vorteile? Oder wäre für die Kühlung sogar Laminat am Besten?
Zu dem Belag ist entscheidend welchen Aufbau du meinst. Vinyl geklebt ist sehr gut, mit Korkdämmung und Trittschall schwimmend verlegt nicht.

Ob Heiß oder Kalt ist egal, es geht um die Wärmeleitfähigkeit.

Ich bin bei mir mit geklebtem Vinyl und Fliesen gleichermaßen zufrieden. Aber ein Unterschied ist von mir natürlich auch nicht zu bemerken, da ich ja keinen Verbrauchsvergleich zu "nur Fliesen" habe.
 
K

KarstenausNRW

Ich dachte bisher die Vorlauftemperatur wird in erster Linie über den Verlegeabstand bestimmt und wäre entsprechend geringer, wenn man den Verlegeabstand reduziert.
So ist es.
Nun wurde uns gesagt, dass bei einer Vorlauftemperatur von 30° eine größere Wärmepumpe sowie eine vollkommen andere Auslegung des Heizungssystems geplant werden müssten und die Mehrkosten so schnell 5-stellig werden würden.
Ja, muss anders ausgelegt werden. Andere Verlegeabstände, ggf. mehr Kreise, mehr Keizkreisverteiler.
Größere Wärmepumpe? Sehe ich erst einmal nicht. Kommt am Ende aber auf Euer Haus an - zu 99% braucht es keine andere Wärmepumpe. Viele Wärmepumpe-Hersteller verbauen z.B. in jeder Wärmepumpe dieselbe Pumpe, so dass die Geräte bis auf die Heizleistung komplett identisch sind.
5-stellig kann aber schon sein - der Haushersteller möchte ja mit Sonderwünschen ordentlich verdienen. Der Materialaufwand als auch zusätzliche Montageaufwand wird höchstens im niedrigen 4-stelligen Bereich liegen.

Davon abgesehen stimme ich Dir völlig zu, dass 35 Grad nicht zeitgemäß sind. Aber damit lässt sich eine einfache und günstigere Planung umsetzen und das Haus wird günstiger...
 
Zuletzt aktualisiert 24.04.2024
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