Risse im Innenputz / Fensterlaibung

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K

k-man2021

Hallo zusammen,
ich habe eine 60er-Jahre Wohnung geerbt. Die Wohnung hat in einigen Zimmern relativ große Kunststoff-Fensterflügel, manche ca. 180cm breit, die vor ca. 10 Jahren erneuert worden sind. Beim Ausräumen habe ich jetzt festgestellt, dass bei einigen Fenstern innen Risse im Putz an der Decke sind, siehe Fotos. Mir ist klar, dass die Kunststoff-Fenster sich temperaturabhängig dehnen und sicher auch bei Windlast bewegen.... ABER: wenn man oben gegen den Fensterrahmen nach außen drückt, dann kann man ihn wenige mm bewegen, ca. die Rissbreite. Für mich fühlt sich das so an, als sei der Fensterrahmen nicht korrekt montiert - oder ist das normal und der Anschluss an den Deckenputz muss nur elastisch erfolgen? Da die Wohnung verkauft werden soll, würde ich mich über eine Einschätzung freuen, wie groß das Problem ist und wie man es fachgerecht beseitigen kann.
risse-im-innenputz-fensterlaibung-543185-1.jpg

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J

Jann St

Moin,

ja das ist normal. Vor allem bei den breiten Fenstern sind die Bewegungen die aus Windbelastung sowie der Verformung durch Wärme/Kälte recht groß, sodass sich hier bei einer elastischen Versiegelung Abrisse zeigen (das wird sich auch wiederholt einstellen) und bei einem starren Aufputzen könnten hier Ausbrüche im Putz deutlich werden.

LG Jann
 
K

k-man2021

Hallo Jann,

vielen Dank für die beruhigende Antwort. Das bedeutet, eine Fuge mit elastischer Versiegelung wäre die bessere Lösung, auch wenn es dann irgendwann Abrisse geben wird.

Was mich trotzdem wundert ist, dass sich der Rahmen oben durch kräftigen Fingerdruck bewegen lässt, unten jedoch starr ist. Ich hätte erwartet, dass er oben auch fest mit der Decke/dem Sturz verbunden ist.

VG
k-man
 
Tolentino

Tolentino

Also eigtl wird ein Fenster heutzutage nur an den Seiten fest in der Laibung verankert. zusätzlich gibt's eine Lastabtragung nach unten. Nach oben ist nur die Abdichtung. Wackeln sollte da mit leichtem Fingerdruck allerdings auch nichts. Spricht für mich dafür, dass auch mit der Abdichtung was nicht ganz in Ordnung ist und vielleicht im oberen Drittel die seitliche Verankerung entweder fehlt oder sich irgendwie gelöst hat.
Achtung bin Laie und nur angelernt durch Einbau meiner eigenen Fenster mit meinem SchwieVa (30 Jahre Fenstermonteur). Kann also sein, dass es gerade in den 60ern andere Montagearten gab, die zulässig waren.
 
J

Jann St

Naja, wir haben eine thermisch bedingte Bauteilverkürzung. Die Versiegelung haftet an dem Rahmen stärker als an der Wand / Wandfarbe und reißt somit ab.
Da diese Verkürzungen (bzw. im Sommer Dehnungen) nicht verhinderbar sind müssen Befestigungsmittel auch so gewählt werden, dass diese die Bewegungen aufnehmen können. Diese Infos finden sich alle in der entsprechenden Norm.

Ich würde behaupten, dass diese Rissweite im Sommer nicht mehr auftritt.
 
Zuletzt aktualisiert 25.04.2024
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