Pultdach mit geringer Neigung sinnvoll oder gleich Flachdach?

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Zuletzt aktualisiert 07.11.2025
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derdietmar

Hallo,

um mit einigen Falschinformationen hier im Thema aufzuräumen:

  • Paragraph 34 macht keinerlei Vorgaben zur Dachform. Eine Ablehnung eines Bauantrags aus diesem Grund ist unzulässig und wird daher auch ausnahmslos immer kassiert. Das Gesetz ist eindeutig, bewertet wird nur die Größe und Position des Gebäudes im Bezug zur Nachbarbebauung.
  • Eine PV auf einem Flachdach wird nicht durch Anbohren der Dachabdichtung befestigt. Sie steht beschwert mit Gewichten auf dem Flachdach.
  • Ein ordnungsgemäß hergestelltes Flachdach auf Betondecke (Bitumen-Dampfsperre, Dämmung, EPDM Abdichtung plus ggf. Vlies mit Dachkies oder Begrünung) wird wohl den Rest des Hauses überleben. Die früheren Undichtigkeiten entstanden fast immer durch ein vergammeltes Dach durch Feuchtigkeit von unten

Ein Pultdach kann man machen, sieht aber in 90% der Fälle nach Lagerhaus aus. Insbesondere an den Gebäuden, auf denen es aus Preisgründen aufgebracht wurde, deren Kubatur ebenfalls eher „günstig“ ist.

Dann doch besser ein traditionelles Satteldach mit Dachstuhl vom Zimmermann.

Viele Grüße
 
N

nordanney

Ein Pultdach kann man machen, sieht aber in 90% der Fälle nach Lagerhaus aus. Insbesondere an den Gebäuden, auf denen es aus Preisgründen aufgebracht wurde, deren Kubatur ebenfalls eher „günstig“ ist.
Ich werfe noch mal als Alternative (damit das Dach aufgelockert wird) ein versetztes Pultdach ein. Macht sich toll mit offenem Dachstuhl und zusätzlichen Fenstern.
 
ateliersiegel

ateliersiegel

Ab welchem Neigungswinkel hat das Pultdach überhaupt Vorteile?
- Ist meine "Angst" vor einem Flachdach berechtigt?
Wasser hat einen kleinen Kopf.

Es ist ganz einfach:
Je besser das Wasser abläuft, um so kleiner die Gefahr, dass es rein-läuft.

Eine waagerechte Fläche muss vollständig dicht sein.
1° Schräge bringt nur sehr wenig
45° Schräge ist deutlich sicherer.
Alles dazwischen liegt dazwischen.
 
D

derdietmar

Hallo,

Ein Flachdach hat üblicherweise eine Gefälle von 2%, so definiert es die Flachdachrichtlinie.

Beim Gefälle auf dem Flachdach geht es weniger darum, dass Wasser fließt. Das Gefälle sorgt dafür, dass es einen definierten Tiefpunkt gibt. An diesem Tiefpunkt befindet sich der Abfluss. Solange es keinen anderen tieferen Punkt gibt und alle höheren Punkte über ein monotones Gefälle mit diesem Tiefpunkt verbunden sind, wird sich das Wasser dort sammeln und ordnungsgemäß ablaufen. Dafür reicht dann theoretisch auch ein Gefälle von 1%.

Die oberste Geschossdecke muss immer wasserdicht (dampfdicht) sein. Bei jedem Dach. Beim Flachdach ist die oberste Geschossdecke eben gleichzeitig das Dach selbst.

Viele Grüße
 
Zuletzt aktualisiert 07.11.2025
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