Parkett wölbt sich nach Parkettsanierung an zwei Stellen

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N

nordanney

Die Fakten "sprachen" dafür, dass es geklebt ist: Fußbodenheizung, durchgehend verlegt in alle Räume, Baujahr 2009.
Darin lese ich als Fakt genauso verklebt wie schwimmend verlegt.

Schwimmend verlegt hört sich immer etwas hohl an. Verklebt wie Fliesen. Ansonsten kannst Du schwimmend am Rand gut erkennen - leicht anheben oder die Trittschalldämmung drunter sehen (diese ist fast immer bis zur Wand verlegt).
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
@ bilo_67:
Nehme Dir bitte einen Bereich des hochstehenden/aufgewölbten Parketts vor.
Nun streiche mit den Fingernägeln über die Parkettoberfläche und höre, was für ein Klang dort herrscht.
Es wird ein dumpfer Ton sein.
Danach gleicher Versuch in einem nicht aufgewölbten Bereich.
Hörst Du nun ein wesentlich helleres Geräusch, dann war der Parkettboden verklebt.
Hörst Du einen gleich dumpfen Ton wie im aufgewölbten Teil, dann ist die Gesamtfläche wahrscheinlich lose, also "schwimmend" auf Unterlage, verlegt worden.
Gut, das löst derzeit keine Probleme, aber die Kenntnis ob verklebt oder lose verlegt ist für die weitere Vorgehensweise schon wichtig.
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Gruß: KlaRa
 
B

bilo_67

@ bilo_67:
Nehme Dir bitte einen Bereich des hochstehenden/aufgewölbten Parketts vor.
Nun streiche mit den Fingernägeln über die Parkettoberfläche und höre, was für ein Klang dort herrscht.
Es wird ein dumpfer Ton sein.
Danach gleicher Versuch in einem nicht aufgewölbten Bereich.
Hörst Du nun ein wesentlich helleres Geräusch, dann war der Parkettboden verklebt.
Hörst Du einen gleich dumpfen Ton wie im aufgewölbten Teil, dann ist die Gesamtfläche wahrscheinlich lose, also "schwimmend" auf Unterlage, verlegt worden.
Gut, das löst derzeit keine Probleme, aber die Kenntnis ob verklebt oder lose verlegt ist für die weitere Vorgehensweise schon wichtig.
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Gruß: KlaRa
Dann ist es wahrscheinlich geklebt. Der Ton ist komplett anders.
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Nun, wie es sich darstellt, ergab sich unterhalb der aufgewölbten Parkettdielen, zwischen Estrich, Spachtelmasse, Klebstoffbett und Parkettrückseite, eine Schwachstelle. Welche das war (oder ist), wirst Du nach dem Rückbau der aufgewölbten Parkettdielen erkennen.
Um es abzukürzen: Es gibt durchaus eine Möglichkeit, die aufgewölbten Dielen wieder fest mit dem Untergrund zu arretieren.
ABER!
Das ist keine Aufgabe für den Laien, sondern für den Parkett-Fachbetrieb.
Die Parkettdielen werden fachmännisch aus der Fläche entnommen, der so freigelegte Untergrund (je nachdem, was man dann erkennt) geschliffen, grundiert und die neuen Parkettdielen (man kann nur hoffen, dass sich noch unverlegtes Material auf dem Speicher befindet) eingepasst.
Ich darf an dieser Stelle vor eventuellen Einsprüchen warnen, die die Möglichkeit aufführen, einen Klebstoff auf Kunstharzbasis unter die alten Dielen zu injizieren.
Das wird mit hoher Sicherheit nicht funktionieren, da aktuell die Bruchzone unter den aufgewölbten Parkettdielen nicht bekannt ist.
Was heißt das?
Nun, einmal angenommen, die Schwachzone wäre die alte Spachtelmasse gewesen.
Die hat sich durch die mechanischen Dauerbelastungen staubförmig pulverisiert.
Mit dem Injektionsverfahren würde man das Harz lediglich auf den Staub aufbringen, was soll da bitteschön kleben??
Das war nur ein Beispiel (aber aus der Praxis).
Grundsätzlich gilt im gesamten Bauwesen der Leitsatz: Keine Sanierung, ohne dass man zuvor die Schadensursache erkannt hat.
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Holt Euch einen guten Parkettleger und beauftragt ihn zur Beseitigung der Aufwölbungen.
Gruß: KlaRa
 
ZWEIK GmbH

ZWEIK GmbH

Die Beschreibung passt sauber ins Fehlerbild Lamellenablösung bei einem nachlackierten Parkettaufbau. Wenn der Boden im Nachgang oberflächenbehandelt wurde, kann es passieren, dass der alte Leimverbund in der Trägerschicht nachgibt. Die Lamelle löst sich dann minimal vom Träger – sicht- und hörbar.

Wahrscheinliche Ursachen

  • Lackauftrag nach Montage → zusätzliche Spannung im System
  • Alter Leimverbund → verliert Tragkraft, vor allem bei älteren Parketten
  • Feuchte-/Klimaschwankungen → Material arbeitet, Leim gibt nach
  • Mechanische Punktbelastung → kann die schwache Stelle zusätzlich triggern

Empfehlung zur weiteren Prozessführung

  1. Vor-Ort-Audit anstoßen: Sichtprüfung + Klopfprobe zur Verifizierung.
  2. Lamellenstatus bewerten: punktuell oder flächig?
  3. Instandsetzungsszenario definieren:
    • punktuell Injektionsverklebung (wenn möglich)
    • bei stärkerer Ablösung Segmentaustausch der betroffenen Diele
 
KlaRa

KlaRa

Moderator
Widerspruch: so große Aufwölbungen des Parkettbodens, wie auf den Fotos ersichtlich, sind unmöglich lediglich auf Ablösungen der ca. 3mm dicken Holz-Nutzschicht zurückzuführen! Hier hat sich das komplette Element konvex aus dem ursprünglichen Kleberbett herausgelöst.
Sich dazu über "wahrscheinliche Ursachen" einzubringen und Empfehlungen auszusprechen ist -man möge mir die Wortwahl entschuldigen- HOKUSPOKUS o
"bilo65" beschreibt in seiner Ausgangsfrage, dass die Parkettoberfläche saniert, also auch neu angeschliffen wurde.
Bei altem Mehrschichtparkett (nicht bei Massivparkett) wird häufig die Verleimung zwischen Deckschicht und Trägermaterial spröde. Wirkt nun die Mechanik des Schleifens auf die Oberfläche, kann sich mehr oder weniger die Deckschicht ablösen.
Das ist immer ein großes Risiko des Parkettlegers!
Deswegen sollte er -wenn er denn klug ist- vor der Ausführung seiner Arbeiten einen Gewährleistungssauschluss mit Hinweis auf das möglicherweise eintretende Schadensereignis formulieren.
Wenn damit dem Bauherrn das Risiko bekannt gemacht wurde, er also als Laie entscheiden kann, trifft ihn letztlich auch die Verantwortung.
Noch einmal: selbst der beste Parkettleger kann im Vorfeld unmöglich das Risiko erkennen, aber er weß, dass es dieses Risiko gibt und was dann passieren kann.
Der Gewährleistungsausschluss ist damit ein durchaus legitimer Weg für den Parkettleger, unberechtigten Schaden von seinem Betrieb fernzuhalten.
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In der Hoffnung auf eine gute Entscheidung zwischen den Parteien: KlaRa
 
Zuletzt aktualisiert 27.11.2025
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