Diverse Schäden an 20 Jahre alten Holzfenstern von WERU

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MarcomitZeh

Hallo in die Runde,
es geht um die Fenster in einem 2004/2005 gebauten Einfamilienhaus: Dreh-/Kipp-Fenster aus Holz (Meranti) der Firma Weru.

1. An mehreren Fenstern sind Metallteile auffallend angelaufen. Was können hier Ursachen sein? Feuchtigkeit? Reinigungsversuche mit scharfen Chemikalien durch die Vornutzer? Undichte Dichtgummis? Was ist die wahrscheinlichste Ursache, und warum sind die anderen weniger wahrscheinlich?

2. An mehreren Fenstern Stockflecken bzw. Schimmel, was können hier Ursachen sein? Schlechtes Putzen durch die Vornutzer, Staub lagert sich ab, Staub hält Feuchtigkeit, Staub fängt an zu schimmeln? Auch hier: Was ist die wahrscheinlichste Ursache, warum sind die anderen weniger wahrscheinlich?

3. An ausnahmslos allen Fenstern haben die Scharniere auffallend großes Spiel. Stellt man sich vor den geöffneten Fensterflügel und drückt oben in Richtung Scharnier, bzw. zieht unten vom Scharnier weg, lassen sich die Fensterflügel im Bereich von ca. 8-10 mm hin und herwackeln. Das ist auch so bei Fenstern, die normalerweise nie geöffnet werden, z.B. ein winziges Fenster im Hauswirtschaftsraum, das wackelt genauso. Öffnen und Schließen tun die Fenster aber korrekt, ohne Hakeln oder Klemmen. Hat jemand Erfahrung konkret mit Fenstern von Weru und weiß, ob das normal ist? Muss hier was eingestellt werden? Oder sind die Fenstermechaniken ausgeleiert und müssen getauscht werden – was nach 20 Jahren Lebensdauer ja aber eigentlich noch nicht sein kann?

4. An einzelnen Fenstern sind auffallend abgenutzte Dichtgummis – an allen anderen Fenstern sehen die noch völlig okay aus. Hier sind konkret zwei Fenster betroffen, die oft geöffnet und geschlossen werden (Küche-Garten und Wohnzimmer-Terrasse; das sind bodentiefe Fenster, die wie Türen benutzt werden). Kann sich der Dichtgummi allein durch häufiges Öffnen und Schließen dermaßen zerlegen, oder ist hier noch etwas anderes passiert? Was ist die wahrscheinlichste Ursache?

5. Fällt jemandem was zu den Öl- und Schmierablagerungen ein? Sieht für mich aus, als habe hier jemand großflächig mit irgendeinem Spray draufgehalten. Lässt sich anhand der Bilder genauer bestimmen, was das ist? Das braune auf dem ersten Bild ist recht dickschichtig, kann das ein gelbes Schmierfett sein? Das auf dem zweiten Bild, was auch so in die Ecke reingewischt ist, kann das ein Graphitspray sein?

Vielen Dank, und freundliche Grüße,
Marco

Dichtgummi  Stockflecken Schmieröl.jpg
Nahaufnahme eines Türscharnierbereichs mit Schmierfett- und Ölablagerungen am Türrahmen

Nahaufnahme eines Fensterrahmen-Tracks mit Schrauben, Staub und Schimmel am oberen Rand

Verrostete Metallteile am Fensterrahmen mit Stockflecken

Fensterrahmen mit verkrusteten Metallteilen und defekter Verriegelung
 
schubert79

schubert79

Ich machs mal kurz und bündig. Du hast lt. Div. Threads ein ganz normales Haus. 20 Jahre und der Putz bröckelt
 
M

MarcomitZeh

Geputzt gehört das erst einmal.
Ja klar, wenn die Sanierung losgeht, werden die Fenster und Rahmen erstmal geputzt - logisch. Die Fotos macht man doch aber besser vom Originalzustand, wenn man erst noch rausfinden will, was hier passiert ist, oder nicht?

- "Stockflecken können durch defekte Dichtungen entstehen". Okay, das ist eine Möglichkeit. Die Frage war aber: Gibt es weitere Möglichkeiten? Oder sind undichte Dichtungen die einzige / überwiegend wahrscheinliche Möglichkeit?
- "Spiel der Fenster deutet auf schlechte Wartung hin". Okay, theoretisch denkbar - ignoriert aber völlig meine o.a. Ausführungen, dass ALLE Fenster das haben, auch die, die selten bis nie geöffnet werden. Und dass alle Fenster, trotz des Gewackels, sauber schließen. Müssten sich total verschlissene Gelenke nicht durch Hakeln beim Öffnen und Schließen bemerkbar machen? Weißt Du sicher, dass bei Fenstern von Weru so ein Spiel nicht normal ist? Die Frage ist immer noch total offen.
"Öl und Schmierflecken deuten eher auf schlecht gewartete Fenster hin. Metall reibt auf Metall das verteilt sich dann beim normalen Gebrauch des Fensters zusammen mit dem alten Fett" - wie soll ich das verstehen: die "schlechte Wartung" bezieht sich hier auf "viel zu viel Fett"? Ist aber eher eine Nebenfrage.
- noch niemand hat sich zu den angelaufenen Metallteilen geäußert. Dichtungen? Chemie? Fenster offen stehen lassen und es hat mehrfach draufgeregnet? Wer hat schon mal solche Metallteile gesehen und was war dort Ursache?
- ebenfalls noch offen (ich weiß aber nicht, ob ich das in dem anderen Forum auch gefragt habe), ob sich ein Dichtgummi allein durch Öffnen und Schließen des Fensters so zerlegen kann wie auf Bild 1. Oder ob das z.B. auch so aussehen kann, wenn jemand Öl draufgesprüht und nicht abgewischt hat.
- dafür aber jede Menge Ausführungen, wie man sich Mieter richtig aussucht, und ob Holzfenster sowieso nicht die falsche Wahl sind.

Ich finde, ich stelle hier nachvollziehbare Fragen, und ich habe immer noch Hoffnung, dass sich mal ernsthaft etwas tiefergehender damit befasst. Wenn es hilft, kann ich auch gern noch weitere Fotos einstellen - sagt mir dann gern, was Ihr braucht. Sagt mir gern auch, wenn meine Fragestellung irgendwie unklar ist, dann formuliere ich neu.
 
M

MarcomitZeh

Hallo in die Runde,
nachdem ich mich inzwischen auch mit unserem Fensterbauer getroffen habe und er die Fenster begutachtet hat, fasse ich die Erkenntnisse hier mal zusammen - mit großem Dank an alle, die hier durch hilfreiche Kommentare beigetragen haben:

1. Angelaufene Metallteile: Normale Erscheinung insbesondere bei den Fenstern, die gewohnheitsmäßig zum Lüften benutzt werden. Warme feuchte Luft steigt nach außen, schlägt sich nieder. Keine Auswirkung auf Funktion, rein ästhetische Frage. Reinigen ggf. mit einer Mischung aus weißem Essig und Wasser: einwirken lassen, abspülen, polieren.

2. Stockflecken: Ursachen wie bei den Metallteilen. Oberflächenschimmel mit Seifenwasser abwaschen, Mischung Essig/Wasser oder Natronlösung auftragen, einwirken lassen, abwaschen, ggf. betroffene Stellen nach Schimmelsanierung frisch überstreichen.

3. Spiel der Fenstermechanik - und das finden vielleicht auch einige von Euch interessant, sozusagen mein kleines Gegengeschenk an die Community hier: Das von mir beschriebene Phänomen, dass man den geöffneten Fensterflügel am oberen Ende um etliche Millimeter in Richtung Scharnier drücken, am unteren Ende um etliche Millimeter vom Scharnier wegziehen kann, ist für verdeckt liegende Dreh-Kipp-Beschläge der Firma Roto VÖLLIG NORMAL und hat nichts mit "Fenster müssen eingestellt werden" zu tun. Funktion: Beim Entriegeln des Fensters soll die Gummidichtung das Fenster schon etwas vom Rahmen abdrücken können, da sonst beim Aufschwingen des Fensterflügels die Dichtung beschädigt wird.

4. Beschädigte Dichtungen: Ebenfalls normal an Fenstern, die sehr häufig geöffnet werden. Terrasse und Balkon sind Klassiker. An den Dichtungen ist - den Schuh muss ich mir anziehen - jahrelang Wartung unterblieben, insb. das Reinigen und Fetten der Dichtungen mit Fettstiften oder Silikonspray.

Ein banaler, aber ganz wesentlicher Zusammenhang ist mir erst sehr spät aufgegangen, nämlich dass meine Mieter zum Lüften immer dieselben paar Fenster benutzen. Damit wäre dann auch geklärt, warum die beschriebenen Auffälligkeiten (Stockflecken, angelaufene Metallteile) nur an manchen Fenstern auftreten, an anderen dagegen nicht, was mich lange sehr irritiert hat. Hier ist der Groschen erst spät gefallen, da ich persönlich zum Lüften immer ALLE verfügbaren Fenster aufmache.

Ich werde nun die ersten anstehenden Reparaturen von unserem Fensterbauer machen lassen. Im kommenden Sommer, wenn ich sowieso mit Gerüst vor Ort bin, mache ich dann eine große Fenstersanierung. Die Mieter sind in allen obigen Punkten komplett entlastet.

Einziger Vorwurf, den ich den Mietern weiterhin mache - und da bin ich auch mit einigen Forenbeiträgen weiterhin nicht einverstanden - ist das Öl- und Fettgeschmiere auf zwei der Fenster: So sehr ich mich freue, wenn Mieter auch mal was selber machen, aber es muss dann auch ordentlich gemacht werden oder man lässt besser die Finger davon und ruft mich an - zumal ich das den Mietern immer wieder anbiete. Die Sauerei werde ich die Mieter bitten, selber wegzuputzen.

Viele Grüße aus dem Havelland,
Marco
 
Zuletzt aktualisiert 25.09.2025
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