36er Ytong Außenmauer, Massivbauweise, Schimmelbildung, Dämmung

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B

Bauexperte

Hallo,

Nun wurde uns (von einem Fertighausbauer) gesagt, dass man falls Massiv gebaut wird unbedingt auch eine Dämmung anbringen sollte, da sonst Schimmelproblem auftritt.
Was meint ihr? KfW-Werte sind hier zu vernachlässigen.
Ich schätze diese "qualifizierten" Aussagen sehr Mittlerweile dürfte es sich hier herum gesprochen haben, dass ich kein Freund des Sondermülls bin; ergo kann meine Antwort auch Niemanden überraschen.

Wie mein feinsinniger Freund bereits festgestellt hat, spricht Nichts gegen einen monolithischen Wandaufbau. Allerdings gilt es auch hier zu beachten - die Häuser müssen lt. Energieeinsparverordnung recht dicht (imho zu dicht) gebaut werden. Du mußt Dir also die Frage beantworten, ob Du Zeit hast, Deine Räumlichkeiten entsprechend zu lüften; insbesondere im ersten Jahr nach Einzug. Auch wenn der Porenbeton geklebt wird, kommt doch durch den Estrich - und in der Folge durch die menschliche Atmung, viel Wasser ins Haus. Du solltest also zumindest mal über eine Lüftungsanlage nachdenken.

Bei monolithischer Bauweise - und wenn ein Partner dauerhaft zuhause ist - kannst Du (noch gerade) auf eine Lüftung verzichten. Packst Du Dein Haus zusätzlich in ein WDVS - würde ich allerdings die Steinstärke reduzieren, es sei denn, Du peilst KFW 55 an - hast Du diese Wahlmöglichkeit nicht mehr, denn dann ist Schimmel garantiert. So viel zur Aussage Deines Fertighausbauers

Freundliche Grüße
 
B

Bauexperte

Hallo,

... Allerdings fehlt eine zweite schützende Schicht, so dass die Rohbauer ordentlich arbeiten müssen, um Wärmebrücken zu vermeiden ...
Das zum einen und zum anderen wird heute gerne ein WDVS verbaut, weil sich dann die Haarrisse durch normale Setzungen hinter dem Styrodur "verstecken"

Freundliche Grüße
 

€uro

...WDVS aus Styropor krümelt mindestens genau so.
Mag sein, hier spielt es eher eine untergeordnete Rolle (Lastab- bzw. -Eintrag) Zudem gibt es hierfür Alternativen.
...Siehst du Unterschiede in der Stabilität zwischen Porenbeton, Hochlochziegeln und Ziegeln mit Perlite-oder Mineralwolle-Füllung?
Die notwendige Stabilität der tragenden Hülle wird durch die Statik vorgegeben, das gilt für jede der genannten Varianten.
...Das wäre in unserem Fall mindestens 22.000 Euro mehr - repräsentative Handformverblender noch nicht mit eingerechnet. Das wollen oder können wir uns nicht leisten, auch ohne goldene Türgriffe nicht...
Mehr im Vergleich wozu? Zudem macht es sicherlich immer Sinn in Grundlegendes und Nachhaltiges zu investieren, u.U. durch Verzicht auf paar m³ umbauten Raum.
Hier wird wohl ein GU/GÜ Kundenabwehrdienst betreiben, um den Bauherren in das eigene Konzept zu "lenken"
...Nix nicht verstehen.
Zunehmend geraten mit steigenden Energieeinsparverordnung bzw. KfW Anforderungen die Gebäude in der sommerlichen Hitzeperiode in Not. Der Grund ist relativ einfach, der sommerliche Wärmeschutz wird mehr als stiefmütterlich behandelt. Das hat zur Folge, insbesondere bei Leichtbauweise, dass vielfach Klimaanlagen nachgerüstet werden müssen - oder man schwitzt! Der hierfür notwendige Energie- u. Invest Aufwand wurde selbstverständlich vorher nicht berücksichtigt. Ein Schelm, wer hierbei Böses denkt
Eine Berechnung der Kühllasten bzw. Raumtemperaturen in der sommerlichen Hitzeperiode findet überwiegend natürlich nicht statt. Auch hier ein Schelm, wer...
Die Liste sinnloser Geldvernichtung lässt sich beliebig fortsetzen.
Wer z.B. auf eine WP als WE setzt, kann sich übertriebene Dämmung, je nach Quelle, sparen, da diese z.B. beim WW Bedarf keine Hilfe ist. Eine z.B. Photovoltaik Anlage kann innerhalb der Jahresbilanz hinsichtlich der Verbrauchskosten zu einer Heizung + WW zum "Nulltarif" verhelfen. Angenehmer Nebeneffekt, bei aufgeständerten Photovoltaik Modulen, wird zusätzlich die Kühllast gesenkt.
Es gibt hinreichend passive Möglichkeiten (Baukonstruktion), um eine evtl. notwendige aktive Kühlung (Technische Kälte) im Sommer zu vermeiden.

v.g.
 
O

o.s.

Hallo €uro,
bzgl. der lastabtragenden Wand wollte ich von dir doch nur wissen, was du mit "Die div. "Krümelsteine" sind mitunter ein Witz." meintest, insbesondere da wir vorhaben, auch mit Krümelsteinen bauen zu lassen. Meine konkrete Frage: Bei gegebenen λ ist m. E. Porenbeton billiger als Hochlochziegel und der viel billiger als "moderne" Ziegel mit Füllung. Ich tendiere zur teuersten Variante, die lässt sich jedoch weder statisch noch monetär begründen. Ich hatte gehofft, du könntest nach "Krümelsteine" hier noch argumentativ nachlegen...

Dein Hinweis auf die sommerlichen Wärmeschutz und Luftdichtigkeit nach Energieeinsparverordnung ist hilfreich, nur ist die Methode der Wahl nach meiner Meinung eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Je nach Lüftungsverhalten und Dämmstandard lassen sich damit
a) 50% oder noch mehr % an Primärenergieverbrauch einsparen,
b) kann im Sommer etwas gekühlt werden und
c) ist Schimmel kein Thema mehr.

Wie siehst du das? Wäre das nicht effizienter als das Geld in eine Photovoltaik zu investieren und den nicht-Photovoltaik-Besitzern noch unsolidarisch das Geld aus der Steuer-Tasche zu ziehen oder zweifelhafte Luft-Wasser-Wärmepumpe installieren zu lassen, die dann öko wären, wenn denn der Strom schon ökologisch produziert würde?
 

€uro

....bzgl. der lastabtragenden Wand wollte ich von dir doch nur wissen, was du mit "Die div. "Krümelsteine" sind mitunter ein Witz." meintest, insbesondere da wir vorhaben, auch mit Krümelsteinen bauen zu lassen.
Also, Krümelsteine sind nach meiner Auffassung, insbesondere GB mit λ < 0,1. Einfach mal eine Bohrmaschine nehmen und mit einem 10er Bohrer ein Loch bohren. hinterher den Dm nachmessen. Für schwere Lasten (Einleitungen) sind teure Spezialdübel erforderlich. Wenn mein Fingernagel eine nachhaltige Spur auf dem "Stein" hinterlässt, ist es für mich kein Stein mehr.
Hohe, innenliegende Baumasse (Speicherfähigkeit) bringt er hierdurch ebenfalls nicht, was sich in Verbindung mit der Anlagentechnik durchaus bemerkbar macht.
....Meine konkrete Frage: Bei gegebenen λ ist m. E. Porenbeton billiger als Hochlochziegel und der viel billiger als "moderne" Ziegel mit Füllung.
Preisvergleiche sind nicht einfach. Der freie Markt ist regional recht differenziert. Bei Angaben von GU/GÜ gelten zusätzlich noch andre Gesetzmäßigkeiten
....
Dein Hinweis auf die sommerlichen Wärmeschutz und Luftdichtigkeit nach Energieeinsparverordnung ist hilfreich, nur ist die Methode der Wahl nach meiner Meinung eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung. Je nach Lüftungsverhalten und Dämmstandard lassen sich damit
a) 50% oder noch mehr % an Primärenergieverbrauch einsparen, ...
Primärenergie ist ja recht hilfreich, eigentlich aber nur im Nachweisverfahren interessant. Bezahlt werden muß Endenergie! Wie viel Endenergie wird also gespart? Insgesamt eine mehr als kühne These Hierzu bitte mal ein konkretes und nachvollziehbares Beispiel.
Die tatsächliche Kühlwirkung von Kontrollierte-Wohnraumlüftung wird meist erheblich überschätzt. nicht wenige Kontrollierte-Wohnraumlüftung müssen im Sommer zeitweise ruhen, trotz Bypass Zudem müßte man vorher wissen, welche Kühlleistung erforderlich ist und welche mit einer Kontrollierte-Wohnraumlüftung bereitgestellt werden kann. Beispiel hierfür?
....Wie siehst du das? Wäre das nicht effizienter als das Geld in eine Photovoltaik zu investieren und den nicht-Photovoltaik-Besitzern noch unsolidarisch das Geld aus der Steuer-Tasche zu ziehen oder zweifelhafte Luft-Wasser-Wärmepumpe installieren zu lassen, die dann öko wären, wenn denn der Strom schon ökologisch produziert würde?
Die Abgrenzung des eigenen Geldbeutels zu Solidarität und Umweltgewissen, muß jeder für sich selbst finden. nicht selten entdecken Bauherren ihr grünes Gewissen im Nachherein, wenn klar geworden ist, dass ihr Konzept wirtschaftlich in die Hose gegangen ist. Eine Luftwärmepumpe ist übrigens überhaupt nicht zweifelhaft, sondern durchaus auch mal erste Wahl, sofern die Rahmenbedingungen hierfür geeignet sind Solche Pauschalaussagen sind weltfremd und zeugen von wenig Fachverstand.
Eine gut geplante Luftwärmepumpe Anlage erreicht JAZ ~ 3,5 ggf. etwas besser. Bei einem Jahresbedarf von angenommen 10000kWh für Heizung u. WW werden hierfür 2857 kWh aus dem Netz bezogen, den Rest liefert die Umwelt.
Bei einer Gasbrennwert Therme, muß ich vom Versorger ~ 12500 kWh beziehen. Also 9643 kWh mehr

v.g.

NB: Forumsplaudereien ersetzten keine notwendige Planung, Dimensionierung, Beratung. Sie können bestenfalls zum Nachdenken anregen, mehr leider nicht!
 
O

o.s.

Hallo €uro, danke für die Infos zu den Steinen mit λ < 0,1! Ich werd´ mir mal ein paar Steine besorgen...

Insgesamt eine mehr als kühne These Hierzu bitte mal ein konkretes und nachvollziehbares Beispiel.
Beispiel:
Region: Berlin, Heizperiode Mitte Oktober bis Ende April,
170qm Fläche, 2,50m Raumhöhe.
Luftwechsel 0,5/h (empfohlenes Minimum): Wärmeverlust: 5889 kWh pro Heizperiode
Bei 80% Wirkungsgrad ließen sich (theoretisch) 4711 kWh sparen - abzüglich der kWh für den Lüftermotor...

Wie ich dazu komme?
Kleiner Hinweis: Mal bitte nach "Wärmebedarf" und "u-Wert" googeln und sie werden geholfen.

Eine Luftwärmepumpe ist übrigens überhaupt nicht zweifelhaft, sondern durchaus auch mal erste Wahl, sofern die Rahmenbedingungen hierfür geeignet sind Solche Pauschalaussagen sind weltfremd und zeugen von wenig Fachverstand.
Danke für die Blumen. professionelles Fachwissen ist in der Tat nicht vorhanden, lediglich abgelesenes Wissen über Bauphysik und Technik.

Eine gut geplante Luftwärmepumpe Anlage erreicht JAZ ~ 3,5 ggf. etwas besser.
Ausnahmen bestätigen die Regel (JAZ <=3)? Wenn ich nach Feldtests google, finde ich immer deutlich schlechtere Werte als bei den Herstellerangaben... Wo liegt die Wahrheit?

Bei einem Jahresbedarf von angenommen 10000kWh für Heizung u. WW werden hierfür 2857 kWh aus dem Netz bezogen, den Rest liefert die Umwelt. Bei einer Gasbrennwert Therme, muß ich vom Versorger ~ 12500 kWh beziehen. Also 9643 kWh mehr.
Mit welchem Wirkungsgrad erzeugen die fossilen Kraftwerke Ihre Energie? 40-45%? Wie viel Verlust bleibt in den Leitungen hängen? (6 oder mehr %)
 
Zuletzt aktualisiert 29.03.2024
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