Der ganze Bau ist ein neuralgischer Punkt.
Ne, Spaß beiseite, als neuralgische Punkte, denen man m.E. besondere Aufmerksamkeit schenken sollte, würde ich benennen:
1. Bodenplatte - ausreichende Stärke, Bewehrung laut Plan, Abdichtung, Dimensionen, Zeitpunkt zu dem der Beton geschüttet wird (Witterungseinflüsse, etc.)
2. Den Rohbau halte ich für relativ unproblematisch. Ab und an mal Abmessungen kontrollieren. So mancher BU hat sich schon mal bei der ein oder anderen Wand vertan. Auf die Qualität des Materials und auf zulässige Fugenmaße prüfen.
3. Dachdämmung (soweit vorgesehen) - Dampfsperre auf Dichtheit prüfen. Prüfen ob der Einbau evtl. Dachfflächenfenster fachgerecht erfolgte und die Dampfsperre korrekt angeschlossen ist.
4. Trockenbau (sofern vorgesehen) - Auf Spalt- u. Fugenmaße achten. Hier wird gern geschlampt und großflächig verspachtelt, wenn es der Bauherr nicht vorher sieht.
5. Estrich - Prüfen dass Toleranzen laut DIN eingehalten werden, darauf achten, dass Dehnungsfugen wie vorgesehen (meist bei Übergängen von einem Raum zum Nächsten) eingehalten werden. Trocknungszeit beachten. nicht zu früh betreten und vor allen Dingen nicht mit Gewalt zu schnell trocknen, sonst können die Ecken aufschüsseln.
6. Fenster - Auf korrekten Einbau achten. Hier insbesondere die Abdichtung beachten. Das simple Einbauen mittels Bauschaum ist, obwohl immer noch gerne praktiziert, längst nicht mehr Stand der Technik. Abdichtung sollte mittels Dichtband erfolgen. Und, wie bei anderen Übergängen, wo unterschiedliche Materialien aufeinander treffen auch, immer darauf achten, dass Armierungsmaterial an den Übergängen verwendet wird. Gilt auch und vor allem für die Fensterbretter. Darauf achten, dass der Überstand des Fensterbretts lang genug und nicht zu nah am Haus ist -> Feuchtigkeit.
7. Sanitäre Anlagen - Darauf achten, dass hinter den Badewannen und Duschen (vor dem Fliesen) in ausreichender Stärke Dichtschlämme aufgetragen wird. Lässt man gerne weg.
8. Abdichtung - Feuchtigkeit schadet jedem Haus, daher sollte man generell auf Alles, was das Haus gegen Feuchtigkeit abdichtet, besonderes Augenmerk legen, dass hier nicht geschlampt wird.
Wenn Du den SV nicht die ganze Zeit baubegleitend einsetzen möchtest, eigne Dir Wissen an, möglichst aus Fachbüchern. Wenn Dir während des Bauverlaufs irgendetwas völlig abstrus erscheint, kannst Du jederzeit einen SV hinzuziehen, wie auch natürlich zur Abnahme.
Wenn Du Dir selbst nicht zutraust, entsprechendes Fachwissen anzueignen, wäre es sinnvoll, den SV mindestens bei jeder Teilabnahme bzw. Fertigstellung einzelner Gewerke dabei zu haben, damit Mängel gleich erkannt und beseitigt werden können. Die Mängelbeseitigung ist dann meist einfacher als wenn das Haus schon fertigstellt ist.
Ansonsten empfehle ich täglich mindestens ein- bis zweimal die Baustelle zu besuchen. Jeweils zu unterschiedlichen Zeiten, so dass sich niemand darauf einstellen kann. Wenn den Handwerkern klar ist, dass ihnen jemand auf die Finger schaut, arbeiten sie gewissenhafter und können auch weniger Mängel "verstecken".