Wer hat Erfahrungen mit Bodenbelag Parador Modular One?

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Snowy36

Liest den Thread hier jemand auch oder wird die Frage einfach immer wieder gestellt ????

es stehen doch alle Vor und Nachteile drin.
Wir haben ihn im Keller , ich finde ihn auch nicht so toll dass ich ihn im EG haben wollen würde ….
 
E

Emesssss

Liest den Thread hier jemand auch oder wird die Frage einfach immer wieder gestellt ????

es stehen doch alle Vor und Nachteile drin.
Wir haben ihn im Keller , ich finde ihn auch nicht so toll dass ich ihn im EG haben wollen würde ….
Klasse Stimmung hier. Ich habe jede einzelne Seite gelesen. Und dennoch werden ich aufgrund der schwankenden Meinungen in beide Richtungen doch nach weiteren Erfahrungen fragen dürfen. Oder?
 
P

Philipp_2022

Hallo zusammen,
bezugnehmend auf den Eintrag von Wolfgang 404 vom 26.3.2020 würde ich gerne hier meinen, insgesamt, ersten (und vermutlich auch letzten) Forenbeitrag erstellen.
Dies speziell mit dem Hintergrund, dass ich hoffe das meine Erfahrung jemandem weiterhilft.

Ich habe vor zwei Jahren unser Haus renoviert. Wohnzimmer, Flur und Küche: Fliesen raus - Modular One Eiche Spirit Natur Landhausdiele rein. Im OG haben 2 Schlafzimmer ein 50 Jahre altes Eichenparkett das neu abgeschliffen und versiegelt wurde. Im dritten Schlafzimmer lag vorher ein ganz billiges Laminat und jetzt ein Laminat (Basic 200 - Seidenmatte Struktur).

Ich wollte immer, speziell in den Wohnräumen/ EG, ein schönes Parkett haben (das war mit einer der großen Wünsche/ Traumvorstellungen für unser zuhause), wollte dafür aber kein Vermögen bezahlen bzw. mich viel mehr, speziell mit Kindern, nach 10 Jahren nicht ärgern wollen weil alles im Eimer ist. Daher war der damals relativ neue Modular One Boden für mich perfekt: Günstiger als Parkett, Optik und Haptik schon relativ nah an Parkett und deutlich angenehmer als Vinyl oder Laminat. Nach 10 Jahren einmal raus schmeißen und dann Parkett legen lassen. So weit zur Idee.
Die 80m² für´s EG habe ich vor Ort beim Fach-/ Baustoffhändler (offizieller Vertrieb) gekauft und selber fachgerecht verlegt. Alles nach Anleitung: Estrich vorher mit der Alulatte betrachtet (3mm/m immer unterschritten) mehrmals abgefegt und gesaugt, Aklimatisierungszeitraum, draußen geschnitten, Randabstände etc. etc.. Wirklich mehr als penibel. Wie beim Händler empfohlen mit 0,2 mm Folie. Das Ergebnis: Optisch und haptisch spitze, beim Laufen allerdings immer eine nervige Schallresonanz im Sinne von Knacksen/ Knistern (Folie und Panelen) (das variiert auch etwas mit der Temperatur also ob die Fußbodenheizung grade heißt oder nicht) und einem "Klock" an den Stellen wo der Boden einen leichten Hohlraum hat und dann auf den Estrich schlägt. Mit Schuhen merkt man es nicht so dolle, geht man mit "den Hacken"/ normal drüber ist es tierisch nervig. Ich wiederhole: Der Estrich erfüllt die Normbedingungen von max. 3mm/m. In der Küche und im Flur ist der Estrich neu und nahezu perfekt, dennoch Knirschen, Knistern und (an weniger Stellen als auf dem alten Estrich) ein "Klock" an den Stellen, wo der sehr steife Boden nicht ganz perfekt aufliegt.
Ab zum Fachhandel: "Das ist normal - heizen Sie mal etwas auf - das setzt sich". 6 Wochen später, unveränderte Situation, hat mir nach einigen Gesprächen ein weiterer Mitarbeiter gesteckt, dass man den Boden für ein gutes Ergebnis mit dem Original Trittschall (Akustik Protect 100) verlegen soll. Also falsche Beratung wie ich finde. Da die Situation auf keinen Fall so bleiben konnte, Boden losgenommen, Trittschall drunter. Das Ergebnis ist besser - insgesamt ist es aber auch nur von ungenügend zu 4+ gewandert. Der Hersteller war immer mit im Gespräch und hat, trotz ausführlicher Beschreibung der Situation und Beschwerde meinerseits lediglich die Dielen die beim aufnehmen kaputt gehen gestellt. Die gesamte Arbeit des Aufnehmens und Legens (zum zweiten Mal), sowie die Kosten für den Trittschall (ca. 400€) lagen damit bei mir. Im Fachhandel wurde ich gefragt ob meine Alulatte gerade wäre (wir besitzen 3 Stück) und das hätten Sie ja noch nie gehört etc.. Wegen Corona konnte niemand gucken kommen.

Der Boden liegt jetzt 1,5 Jahre. Die Situation mit dem zusätzlichen Trittschall ist besser als vorher, aber ehrlich gesagt für ein schönes zuhause nicht hinnehmbar. Läuft jemand durch den Flur zur Küche und andersrum hört man immer an den gleichen Stellen "Knirsch, Klock etc". Speziell dieses "Klocken" ist extrem nervig. Mit dem Laminat ist es das Gleiche.

Fazit:
- Pflege ist easy, optisch und haptisch toll - ein echtes Parkett (OG) ist aber nochmal eine andere Liga.
- Der Boden würde bei mir für immer liegen bleiben, wären da nicht die genannten Probleme. Das Prinzip der Flexibilität eines nicht verklebten Bodens fand ich damals auch sehr interessant. Nach 10 Jahren kann man sagen: So und jetzt einmal einen Tag Arbeit und dann hat man in der Küche statt Eiche eine zementgraue quadratische Paneele o.ä..
- Ich hab zu Beginn immer gedacht: Wenn du mal eine schlimme Macke o.ä. drin hast, tauscht du nur die eine Paneele (bis dahin los nehmen oder raus schneiden). Das kann einem die Fachfirma beim Parkett aber auch machen. Zudem ist eine Schramme/ Macke/ Riss/ Delle bei einem Parkett gleichfarbig (da man eine dickte Holzschicht hat). Bei den Designböden geht die sehr dünne obere Schicht ab und man sieht diesen dunklen "Pressmüll". So ein Echtholzboden darf aber auch mal eine Macke haben "Der muss leben/ das formt den Charakter" sagen viele die Parkett haben.
- Wenn jemand Glück mit dem Boden hat und zufrieden ist - freut mich wirklich! Ich möchte dass auch nicht schlecht reden, sondern nur meine Erfahrung teilen. Da ich im OG (speziell jetzt) den direkten Vergleich zum Parkett habe, würde ich abschließend nie wieder einen Boden schwimmend verlegen (nicht mal im Kinderzimmer - Ein Freund von mir hat Parkettdielen schwimmend im Wohnzimmer verlegt, dass ist noch 10 mal schlimmer als bei mir). Mein Parkett liegt zum Teil in meinem alten Kinderzimmer-/ jetzt Arbeitszimmer, ist über 50 Jahre alt und sieht nach dem Schliff aus wie neu (vorher sah es trotz des Alters auch sehr gut aus aber das Schleifen hat sich angeboten). In diesen 50 Jahren dienten die Räume mehrfach als Küche/ Wohnzimmer (Vermietung und Eigennutzung) und als Kinderzimmer - Optisch wie neu. Guckt mal in Kneipen o.ä.. Da wird das Parkett mehr als mies behandelt und sieht teilweise nach Jahren noch super aus.
- Bei (inkl. Trittschall) ca. 35€/m², inkl. der eigenen Arbeit und Zeit für die Verlegung, wirkt ein Parkett für (sag ich jetzt mal) 60-80€ (inkl. Verlegung durch die Fachfirma) ehrlich gesagt bei z.B. 100m² im Gesamtvolumen einer solchen Maßnahme nicht mehr so teuer. Und dann hat man ja wirklich was hochwertiges aus massivem Eichenholz o.ä..
- Bei vielen Freunden (und bei mir im OG im Vergleich zur geölten Eichentreppe) fällt, speziell aktuell mit Kindern auf, dass ein geöltes Parkett zwar sehr schön ist, das aber bei Wasser etc. so dermaßen leidet (unsere Treppe auch), dass wenn Parkett - dann vernünftig versiegelt (wir haben oben eine matte Versiegelung, dass sieht super natürlich aus). Wir haben oben versiegeltes Parkett, unsere Nachbarn in der Küche, Freunde im Wohnzimmer - alles Tipp top und unbeschadet. Auch Wasser stellt da für eine gewisse Zeit kein Problem dar. Die optimale Lösung für Wasser sind natürlich Fliesen. Wir hatten früher im Wohnzimmer hellere Fliesen, 2 Bierflaschen runtergefallen, 2 ca. 1-Cent große braune Macken (Innenleben der Fliese) direkt vorm Ofen - Katastrophe. Dann doch lieber ein kleiner (gleichfarbiger) Eindruck im Parkett (und wie gesagt im Schadensfall tauscht eine Fachfirma auch eine Diele/ eine Fliese natürlich auch).
- Bei Parkett muss man natürlich etwas aufpassen: Keine Steinchen unter den Schuhen, Gleiter unter den Stühlen etc. - aber abschließend mal ein Vergleich: Man lässt sich im eigenen Haus die Wände doch auch i.d.R. vom Fachmann glatt machen und tapezieren damit das super aussieht und klebt da nicht ne Billigtapete mit Billigkleister dran wo nachher die Hälfte lose ist. Warum dann beim Boden? Naja weil das alternative Angebot so attraktiv und vermeintlich günstig wirkt - Und genau dafür mein Erfahrungsbericht. Ich hatte eine Zeit lang überlegt alles nochmal los zu nehmen und zu verkleben (ein Freund von mir hat verklebtes Vinyl das ist ganz cool), aber dann hab ich evtl. ein neues, verklebtes Problem (Modular One darf meine ich gar nicht verklebt werden). Daher kommt nach dem Kleinkindalter, wenn nicht schon eher weil es mich so stört, Parkett rein. (Fliesen in Holzoptik sind vielleicht für den ein oder anderen auch ne Alternative - da gibt es mittlerweile echt schöne Sachen).
Übrigens könnte man besser an der Tapete sparen, da guckt man irgendwann nicht mehr hin - Über den Boden läuft man aber jeden Tag und das nervt für immer.
Jetzt wirklich abschließend ein praktischer Tipp: Kauft euch doch im Zweifel ein oder sogar zwei Pakete á 2,5m² und legt das mal als Fläche an einigen Stellen im Haus aus. Wenn´s gut ist - perfekt! Wenn nicht sind das die besten 100 € die ihr investieren konntet.

Ich hoffe das meine Erfahrung dem ein oder anderen weiterhilft und wünsche viel Erfolg beim Bauen!
Schöne Grüße!
 
P

Paulpauli2010

Moin zusammen,

super interessant, all die Erfahrungen und Meinungen zu lesen. Ich stehe nun auch vor der Entscheidung, den Modular One zu nehmen oder nicht.

Parador sagt, dass eine Warmwasser-Fußbodenheizung kein Problem ist. Ich möchte allerdings den Boden unbedingt verkleben, um die genannten Knack- und Knirschgeräusche zu vermeiden. Ist die Kombi aus Fußbodenheizung und verkleben auch möglich? Dazu sagt Parador in der Verlegeanleitung nichts…

Ebenso die Frage nach der Fläche. Laut Parador sind max. 20 qm zum Verkleben möglich. Meine größte Fläche beträgt 33 qm. Eine Fuge mitten im Raum möchte ich nicht haben. Hat jemand ähnlich große Flächen vollflächig verklebt mit Fußbodenheizung? Was sind die Erfahrungen?

Gruß
PP
 
Zuletzt aktualisiert 18.04.2024
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