Meinung zu Grundriss

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Climbee

Climbee

Kann mich in vielen den Vorrednern nur anschließen:

- viel zu kleine Fenster, auch für ein Landhaus und dann auch oft noch an unbrauchbaren Stellen.

- ein kombinierter Zugang zu einem offenen Wohn-/Koch-/Essbereich ist nicht schlimm, aber dann sollte der zentral liegen oder zwischen den einzelnen Funktionsbereichen, so daß man diesen Wohnbereich betritt und sich dann überlegen kann, ob man Richtung Küche, Richtung Wohnbereich oder Esszimmer geht. Hier steht man mitten in der Küche und wenn man einfach nur Fernsehen will, wandere ich durch's ganze Haus. Auch mal umgekehrt denken: ihr sitzt abends auf der Couch und einer muß mal pieseln... Das wird eine kleine Wanderschaft...

- Speis unter der Treppe? Wer ist den auf die Idee gekommen? Ihr wollt ein traditionelles Landhaus, dann solltet ihr euch auch an traditioneller Raumaufteilung orientieren: eine Speis gehört in den Norden. Da habt ihr eh eine viel befahrene Straße. Prima! Den Sachen in der Speis macht Lärm eher weniger aus. Also Speis an die Nordseite, mit Fenster und direkter Zugang zur Küche. Immer über den Gang laufen ist nervig und ihr müßt hier auch die einzige Tür zum Wohnraum nutzen, also da rennt immer einer rein und raus. Na, viel Spaß, wenn man mal schnell was holen will und schnell was braucht. (Ehrlich: ich hab selten sowas unpraktisches gesehen). Wenn ihr keine Kellertreppe habt und den Raum unter der Treppe nutzen wollt, dann würde ich da eher eine kleine Kammer für Putzutensilien&Co einrichten. Da ist es nicht schlimm, wenn's ein bisserl mufft. Aber Speisen ohne Frischluftzufuhr - wäre für mich ein no go

- eins sehe ich anders als meine Vorredner: ich kann mich sehr damit anfreunden, das Haus um eine wohlgeplante Küche zu bauen. Betonung liegt auf WOHLGEPLANT. Das ist die hier nicht. Kühlschrank und Herd hinter der Tür. Wobei ich davon ausgehe, ihr meint hier den Ofen, oder? Weil nebenan noch ein Ceranfeld ist. Aber egal: da steht man am Kühlschrank oder am Ofen und werkelt rum und bekommt von jedem, der rein kommt mal die Tür ins Kreuz gedonnert. Viel Spaß dabei! Es gibt ja so Rückenschutz für Motorradfahrer. Bei der Küchenplanung würde ich schwer dazu raten... Nein, im Ernst: eine Küche ist das Zentrum im Haus, richtig! Dann geht aber bittebitte zu einem guten Küchenplaner mit dem Grundriss und laßt euch eine Küche planen, in der man auch ohne Verletzungsrisiko kochen kann!! Zwei Eckauszüge? Dreck. Das sind Notlösungen. Würde ich nur dann machen, wenn es keine andere Lösungen gäbe und die gibt es hier zu Hauf! Es macht Sinn, vor der Feinplanung zu einem Küchenplaner zu gehen, der freut sich, glaubt mir, denn dann ist der nicht an (evtl. unbrauchbar oder schlecht) verteilte Anschlüsse gebunden, sondern ihr könnt die Anschlüsse so planen, wie es für eine gute Küche Sinn macht.

- Hauswirtschaftsraum nach oben! Wollt ihr ernsthaft die dreckige Wäsche immer erst nach unten schleppen und die saubere nach oben??? Und wenn unten, dann kombiniert das mit dem Nähzimmer, macht aus beidem einen anständigen Raum. Es passiert doch oft, daß bei der Wäsche auffällt, daß was geflickt werden muß. Jetzt rennst du mit dem Teil durch den Gang, durch die Küche, den Speisebereich, das riesige (blöd aufgeteilte) Wohnzimmer und zurück... naja gut, so bleibt man sportlich...

- Durchgänge würde ich immer mind. 1m planen. Das ist breit, ja, aber man wird nicht jünger. Mein Vater hat zum Schluss im Rollstuhl gesessen und da braucht man einfach breitere Durchgänge. Wenn irgendwas passiert und man, wenn auch nur temporär auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sollte man zumindest auf's Klo kommen können. Mit 73 cm geht das definitiv nicht.

Insgesamt finde ich die gesamte Raumaufteilung unausgewogen und mir wäre es auch zu dunkel. Und die Küche ginge überhaupt nicht so (bin aber auch ein bekennender Küchenfreak).

Laßt euch auf jeden Fall von einem Architekten unterstützen! Und ich lege euch auch, wie oben schon erwähnt, asap einen Küchenplaner ans Herz. Und jemand für's Bad, da ist auch noch viel Verbesserungspotential.

Just my 2 cents...
 
W

wirausa

Puh, ihr lasst ja wirklich gar kein gutes Haar am Grundriss.

Wir haben jetzt ein Haus mit Nord- und Süd-Ausrichtung. Der Koch-/Essbereich ist auf der Nordseite, also echt sehr dunkel. Zumal hinter den Fenstern ein Gartenhaus steht, welches auch noch das wenige Licht weg nimmt. Je heller es draußen ist - so kommt es uns zumindest vor - umso dunkler ist es in der Küche und am Esstisch. Um zum Wohnzimmer zu gelangen, muss man durch den Flur mit Treppenhaus.

Unser größter Wunsch ist ein offener Wohn-Essbereich, wie im Plan.

Die für uns so besondere Küche: Sie ist eine massive Holzküche, die mein Mann als Schreiner selbst gemacht hat. Das Holz aus den Fronten besteht auch Fichte und Eiche, die mein Schwiegerpapa vor ca. 15 Jahren im Wald selbst geschlagen hat. Mein Schwiegerpapa hat sich vor 10 Jahren das Leben genommen. Das gibt der Küche einfach einen für uns so hohen ideellen Wert. Im jetzigen Raum passt sie perfekt als L-Küche. Die Küche ist jetzt knapp ein Jahr jung. Wie anfangs geschrieben, hat sich das ganze mit der Bauerei für uns sehr kurzfristig ergeben.

Unser Traum ist einfach der große Wohnbereich mit Küche im Osten, viel Licht aus Süden und auch noch Westen.

Der Ofen neben der Eingangstüre zur Küche ist ein Holzherd. So einen haben wir auch jetzt, und wir möchten ihn nicht missen. Ich liebe es, auf ihm zu kochen. Dieser braucht aber einen Anschluss an den Kamin.

Ein schöner "Kachelofen" gehört für uns ebenfalls unbedingt in das Haus.

Die größte Problematik ist in unseren Augen die, dass wir die Küche im Osten haben möchten, den Herd natürlich ebenfalls in die Küche, den Kachelofen aber zentral im Wohnzimmer als auch im Esszimmer. Und das ganze soll auch noch offen sein. Der ganze Planentwurf ist wahrscheinlich ein Versuch von einem Kompromiss, alles unterzubringen.

Ein kleines Fenster im WC finde ich völlig ausreichend. Wichtig war uns hier, dass es nicht auf der Nordseite ist. Es gefällt uns so einfach besser.

Der Waschraum ist eigentlich auch bewusst im EG, da ich die Wäsche so oft es geht, draußen trocknen lassen möchte. Bügeln findet bei uns abends im Wohnzimmer statt (wenn es was zu bügeln gibt, ich gehöre jetzt nicht zu den Menschen, die jedes T-Shirt unbedingt bügeln). Hemden braucht mein Mann beruflich nicht.

Das Nähen ist ein ganz leidenschaftliches Hobby von mir. Ich bin allerdings gerne bei meinem Mann in der Nähe, weshalb wir das Zimmer dort eingeplant haben, wo es jetzt ist. Ich kann nähen, mich aber ggf. trotzdem mit ihm unterhalten, wenn er im Wohnzimmer ist.

Ein Bekannter von uns hat uns den Plan nach unseren Vorgaben gezeichnet, darum die Ansicht von außen mit diesem Programm.

Zum DG: Hier ist die Raumaufteilung noch überhaupt nicht festgelegt. Soll sie auch nicht. Die beiden kleinen Fenstern im Osten und Westen sind keinesfalls dafür gedacht, alles mit Licht zu durchfluten. Viel mehr denken wir später mal an Dachgauben und/oder Dachfenster. Vermutlich benötigen wir nur den First und Fußpfetten, damit sind wir mit dem späteren Einbau hoffentlich flexibel. Der Zimmerer baut Wechsel ein, damit ein nachträglicher Einbau ohne Probleme gemacht werden kann.
 
Climbee

Climbee

uuuups, zweimal, sorry...

Wollte noch was zur Küche sagen: das Zentrum der Küche ist da, wo gearbeitet wird. Also Herd/Ofen, Kühlschrank und, wenn möglich und hier ist ja Platz, ausreichend Arbeitsfläche.
Ihr habt genau den Bereich in die Ecke gequetscht, wo am wenigsten Platz ist. Warum???

Ich würde den Hauptbereich in die Mitte holen, also an die Wand rechts. Hinter einer Tür macht man Stauraum und zwar für Dinge, die man nicht täglich braucht.
Die Küche ist groß, ich würde mir hier wahrscheinlich sogar eine Insellösung überlegen. Keine quadratische, sondern eine schmalere, parallel zur Küchenzeile an der rechten Seite (da wo ich den Hauptbereich hintun würde). Und das Ceranfeld dann auf die Insel. Da kann man dann prima mit der ganzen Familie kochen!
Wenn so eine Insellösung, dann mit zweitem (kleinen) Spülbecken auf der Insel.

Der Kühlschrank in der letzten Ecke, genau am weitest möglichst entferntesten Punkt vom Essbereich. Wenn da mal einer beim Essen noch was zu Trinken haben will... und wenn's dann noch der ist, der an der Stirnseite auf der Bank sitzt ist er ganz arm dran *g*
Kühlschrank würde ich also auf jeden Fall näher ans Wohngeschehen ran holen.

Insgesamt würde ich mir den Grundriss nochmal sehr genau überlegen, ggf. mit einem Architekten neu planen.
Auf jeden Fall würde ich die Türe zumindest von da weg Verlegen und in den großen Raum mittig eintreten lassen.

Statt dem halbherzigen HW-Raum eine Speis mit Fenster nach draußen und direktem Zugang zur Küche.

Meine Eltern habe auch so eine Essecke mit dreiseitiger Bank. Ich würde das nicht mehr wollen. Die, die hinten auf der Bank sitzen, müssen immer am Rücken der anderen durchsteigen. Das ist blöd. Aber wenn ihr das unbedingt wollt, dann macht es.

Ich persönlich würde Küche/Speis an der gesamten rechten Seite haben, Speisezimmer da, wo hier niemand weiß, wofür der Raum verwendet wird und dort auch die Tür reingehen lassen, Wohnzimmer bleibt dann so.

Speis nicht nur von der Küche aus begehbar, sondern auch vom Gang, damit man mit dem Einkauf nicht erst durch's halbe Haus laufen muß.
 
Climbee

Climbee

Ohhh, die Küche ist schon da, aber auch damit könnt ihr eine Insellösung realisieren: einfach die Rückseite mit passendem Holz verblenden oder, falls ausreichend Platz ist, ein offenes Regal einplanen.

Ich denke, auch mit vorhandenen Küchenelementen kann hier noch variiert werden. Insbesondere wenn Dein Mann Schreiner ist.
 
Y

ypg

Puh, ihr lasst ja wirklich gar kein gutes Haar am Grundriss.

Wir haben jetzt ein Haus mit Nord- und Süd-Ausrichtung. Der Koch-/Essbereich ist auf der Nordseite, also echt sehr dunkel. Zumal hinter den Fenstern ein Gartenhaus steht, welches auch noch das wenige Licht weg nimmt. Je heller es draußen ist - so kommt es uns zumindest vor - umso dunkler ist es in der Küche und am Esstisch. Um zum Wohnzimmer zu gelangen, muss man durch den Flur mit Treppenhaus.

Unser größter Wunsch ist ein offener Wohn-Essbereich, wie im Plan.

Die für uns so besondere Küche: Sie ist eine massive Holzküche, die mein Mann als Schreiner selbst gemacht hat. Das Holz aus den Fronten besteht auch Fichte und Eiche, die mein Schwiegerpapa vor ca. 15 Jahren im Wald selbst geschlagen hat. Mein Schwiegerpapa hat sich vor 10 Jahren das Leben genommen. Das gibt der Küche einfach einen für uns so hohen ideellen Wert. Im jetzigen Raum passt sie perfekt als L-Küche. Die Küche ist jetzt knapp ein Jahr jung. Wie anfangs geschrieben, hat sich das ganze mit der Bauerei für uns sehr kurzfristig ergeben.

Unser Traum ist einfach der große Wohnbereich mit Küche im Osten, viel Licht aus Süden und auch noch Westen.

Der Ofen neben der Eingangstüre zur Küche ist ein Holzherd. So einen haben wir auch jetzt, und wir möchten ihn nicht missen. Ich liebe es, auf ihm zu kochen. Dieser braucht aber einen Anschluss an den Kamin.

Ein schöner "Kachelofen" gehört für uns ebenfalls unbedingt in das Haus.

Die größte Problematik ist in unseren Augen die, dass wir die Küche im Osten haben möchten, den Herd natürlich ebenfalls in die Küche, den Kachelofen aber zentral im Wohnzimmer als auch im Esszimmer. Und das ganze soll auch noch offen sein. Der ganze Planentwurf ist wahrscheinlich ein Versuch von einem Kompromiss, alles unterzubringen.

Ein kleines Fenster im WC finde ich völlig ausreichend. Wichtig war uns hier, dass es nicht auf der Nordseite ist. Es gefällt uns so einfach besser.

Der Waschraum ist eigentlich auch bewusst im EG, da ich die Wäsche so oft es geht, draußen trocknen lassen möchte. Bügeln findet bei uns abends im Wohnzimmer statt (wenn es was zu bügeln gibt, ich gehöre jetzt nicht zu den Menschen, die jedes T-Shirt unbedingt bügeln). Hemden braucht mein Mann beruflich nicht.

Das Nähen ist ein ganz leidenschaftliches Hobby von mir. Ich bin allerdings gerne bei meinem Mann in der Nähe, weshalb wir das Zimmer dort eingeplant haben, wo es jetzt ist. Ich kann nähen, mich aber ggf. trotzdem mit ihm unterhalten, wenn er im Wohnzimmer ist.

Ein Bekannter von uns hat uns den Plan nach unseren Vorgaben gezeichnet, darum die Ansicht von außen mit diesem Programm.

Zum DG: Hier ist die Raumaufteilung noch überhaupt nicht festgelegt. Soll sie auch nicht. Die beiden kleinen Fenstern im Osten und Westen sind keinesfalls dafür gedacht, alles mit Licht zu durchfluten. Viel mehr denken wir später mal an Dachgauben und/oder Dachfenster. Vermutlich benötigen wir nur den First und Fußpfetten, damit sind wir mit dem späteren Einbau hoffentlich flexibel. Der Zimmerer baut Wechsel ein, damit ein nachträglicher Einbau ohne Probleme gemacht werden kann.
Viele, viele Gründe, einen Architekten aufzusuchen.

Dennoch muss ich sagen, dass es viele Standardgrundrisse gibt, die Euren Anforderungen entsprechen und besser funktionieren als die Zeichnerei oben.
Und Eure Küche: die kann man dann doch dann jedem Raum anpassen... Und ein Kochfeld gehört _nicht_ _never ever_ in den Verkehrsbereich.
 
Zuletzt aktualisiert 20.04.2024
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