Ich sehe hier aber große Probleme ala Erbschaftssteuer.
Jetzt mal ganz blöd gedacht, selbst komplett ohne Tricksereien also ohne zu gucken "wie kann man das Grundstück besonders günstig übertragen", wenn nur die Schenkung/Erbschaftssteuer anfiele wäre das ja auch schon deutlich weniger. Wenn ich das gerade richtig überschlage (200k Grundstückswert minus 20k Freibetrag mal Steuersatz - ich glaube 20% bei dem Verwandschaftsgrad und der Schenkungshöhe) wären das etwa 36k? Dann ist die Frage, ob nicht das abrissreife Haus Wert mindernd ist und ob nicht Teile des Grundstücks doch Gartenland o.ä. sind und beispielsweise ein Sachverständiger doch auf einen geringeren Verkehrswert käme. Aber FALLS ihr das Grundstück wirklich für euch vorstellen könntet (klang ja in der Tendenz eher nach nein), wäre das ggf in einem für euch leistbaren Rahmen auch wenn es die 200k nicht waren.
Wobei ggf ein Problem ist, dass der Onkel halt rein gar nichts davon bekommt. Wichtig ist da auf jeden Fall, dass der Onkel nicht ins Risiko der Verarmung kommt (das kann sonst Probleme machen bei Schenkungen). Ansonsten vielleicht findet er das selbst langfristig dann doch auch nicht mehr so prickelnd - das wisst ihr vielleicht besser, wie er da auch von der Persönlichkeit drauf ist. Es gibt ja durchaus Menschen, die einem dann nach Jahrzehnten noch vorhalten "ohne mich hättet ihr das Haus gar nicht!" oder ähnliches, da hätte ich zum Beispiel gar keinen Bock drauf. Aber das hängt da ja sehr vom Individuum ab. Gibt natürlich auch irgendwie Mischwege, aber ich wollte jetzt einfach mal vom Simpelsten ausgehen...
Ansonsten wenn nichts geregelt wird und er verstirbt, dann ja, wird eben Erbschaftssteuer anfallen. Er scheint ja auch noch weitere Vermögenswerte zu haben (mindestens sein eigenes Haus), insofern würde da vermutlich schon einiges zusammen kommen und sich schon irgendwie eine Optimierung lohnen. Aber andererseits steht dem ja auch das geerbte Vermögen entgegen. Es fühlt sich natürlich ärgerlich an, wenn da Geld im (gefühlt) "nichts" verpufft (also an den Staat geht), aber andererseits besteht dann ja auch immer noch die Möglichkeiten Teile (oder auch die gesamten) Immobilien zu verkaufen, um das zu begleichen. Also ich kann verstehen, dass es sich mega ärgerlich anfühlt, wenn bspw von 1Mio (seine Immobilie+extra Grundstück+ggf andere Vermögenswerte) dann 300k o.ä. der Fiskus abgreift und mindestens Teile davon vermeidbar gewesen wären. Aber dann besteht auch immer noch die Möglichkeit zu dem Zeitpunkt Teile zu verkaufen, um das zu begleichen. Und ich denke, wenn sich aktuell niemand mit "Erboptimierung" beschäftigen will, dann könnt ihr sie auch nicht dazu zwingen. Ihr könnt halt darauf hinweisen, wie schade das wäre, aber am Ende ist es ja die Entscheidung von deinem Onkel, was er zu Lebzeiten mit seinem Vermögen macht. Grundliegend wird das ggf dann im Erbfall etwas anstrengend das alles zu organisieren, aber vermutlich steht ihr am Ende immer noch sehr gut dar.
Wenn natürlich beispielsweise dem Onkel oder der restlichen Familie mega wichtig ist, dass Haus und Grundstück auch noch nach dem Tod in Familienbesitz bleiben und das ggf ohne Vorabregelungen nicht realistisch ist ODER sie sich selber mega über die anfallenden Steuern ärgern würden (Du schriebst auch von deinen Eltern und Großeltern, die wären ja auch in der Erbfolge zunächst mal vor dir, je nachdem wie das Leben so mitspielt) - dann wäre das ja der Ansatzpunkt für Gespräche und eine Beratung. Vielleicht geht auch was in die Richtung "ich hab da keine Lust drauf, aber wenn du dich kümmerst, dann hör ich mir das an/mach da ggf mit" und es wäre ne Option, dass du dich erstmal selbst beraten lässt und dann, wenn du grobe Vorschläge hast, deine Familie stärker einbeziehst, um das zu konkretisieren. Wenn sie da aber komplett abblocken, dann kannst du halt nicht viel in die Richtung machen. (Keine Ahnung ob es für dich Sinn machen könnte, nen Grobplan zu haben, was denn im Erbfall zu tun wäre, um dann im Fall der Fälle nicht davon überfahren zu werden - aber das hat dann weniger mit Erbschaftssteuer optimieren zu tun)