Gemauerte Kniestockwand möglicherweise tragend?

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N

Nanopixel

Hallo,
in dem Haus was ich seit ca. drei Jahren besitze (Baujahr ca. 1970) würde ich gern im Dachgeschoss eine kleine Veränderung vornehmen. Es geht um Folgendes: Im großen Wohnzimmer des Dachgeschoss (das über die komplette Breite des Hauses geht) sind die Kniestockwände (heißt das so?) so weit nach innen gesetzt worden, dass dahinter eine riesige ungenutzte Fläche liegt. Vermutlich damit man hier fast gar keine Dachschräge in diesem Raum hat.
Ich würde in diese Seitenwand, deren Höhe knapp 160 cm beträgt, gern eine 70cm breite Tür einbauen, damit man den Raum dahinter zumindest als Stauraum nutzen kann. Nach ein Probebohrung habe ich festgestellt, dass diese Wand 16cm stark ist und mit klassischen Hohlblocksteinen gemauert. Jetzt frage ich mich, ob dieser evtl. eine tragende Rolle zukommt und ich durch den Durchbruch für die Tür mir große Probleme bereiten könnte.
Oder ob man evtl. sagen könnte, egal ob tragend oder nicht, ein 70cm Durchbruch macht ohnehin kein Problem...
Die alten Baupläne aus den 60er Jahren enthalten keinen Grundriss für das Dachgeschoss, nur eine Seitenansicht, die ich anfüge. Keine Ahnung ob dies etwas aussagt.
Wie ist eure Meinung dazu?
MfG
N
 

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WilderSueden

WilderSueden

Ein Kniestock ist die Fortführung der Außenwand bis zum Dach. Den sehe ich auf deiner Skizze nicht, die Dachkonstruktion liegt direkt auf der letzten Geschossdecke auf. Was du meinst, ist ein Drempel. Der teilt ein Stück ab, damit man keine kniehohen Ecken unter der Schräge hat. Normalerweise sind die nicht tragend und als Trockenbau. Insofern wundert es mich auch, dass der gemauert ist.
Grundsätzlich sollte ein Durchbruch mit entsprechend dimensioniertem Sturz kein Problem sein. Hast du die Statikberechnung? Damit sollte dir ein Statiker das sicher sagen können
 
Tolentino

Tolentino

Ein Indiz gegen eine tragende Funktion könnte auch sein, ob unter der betreffenden Drempelwand (also im Geschoss darunter) eine weitere Wand steht. Denn wenn nicht kann die D-Wand keine tragende Funktion haben, sie könnte ja die Last nach unten nicht abtragen.
Sie könnte aber aussteifend sein, deswegen ist es immer besser den Statiker zu fragen, obwohl ich in dem Falle glaube, dass eine 70cm Öffnung unpoblematisch sein sollte...
 
H

hanghaus2023

Mach doch mal ein größeres Loch (einige Mauersteine) da wo die Tür hin soll. Dann siehst was dahinter los ist. Einige Fotos sind auch hilfreich.
 
N

Nanopixel

Danke für eure Antworten.
Eine Statikberechnung oder sonstige Unterlagen - abgesehen von den Bauzeichnungen - existieren nicht. Ist wie gesagt aus den späten 60ern.
In den darunter liegenden Geschossen ist an dieser Stelle keine Wand. Das hätte auch seltsam schmale Räume an der Außenwand des Gebäudes erzeugt ;)
Hab mal ein Foto gemacht. 70 cm breit ist das Loch schon. Die Höhe muss noch.
Interessant ist, dass die Wand aus 12 cm starken Bims-Vollsteinen besteht.
 

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G

Grundaus

schaue Mal mit einer Handy Kamera in das Loch rein und dann nach oben. Wenn die Balken nicht auf dieser Wand aufliegen, stützt sie nichts
 
Zuletzt aktualisiert 24.06.2025
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